Quartalszahlen: Apples Gewinn schrumpft um 2,9 Milliarden US-Dollar

Volker Rißka
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Quartalszahlen: Apples Gewinn schrumpft um 2,9 Milliarden US-Dollar

Im abgelaufenen dritten Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2016 musste der Hersteller erneut deutliche Rückschläge bei den Verkäufen hinnehmen, nur noch 40,4 Millionen iPhones wurden abgesetzt, ein Rückgang um 15 Prozent. Die iPad-Verkäufe schrumpften nicht mehr so stark, ein Rückgang von knapp neun Prozent wird dort verbucht.

Auch die Mac-Sparte reiht sich in die Verlust-Serie ein, dort wurden 11,5 Prozent weniger Einheiten abgesetzt als im Vorjahr, in Stückzahlen bedeutet dies knapp 4,3 Millionen. Damit liegt Apple aber immer noch über den tief gestapelten Erwartungen der Analysten, die mit lediglich 4 Millionen abgesetzten Macs gerechnet hatten. Die Analysten lagen nur beim iPad noch weiter daneben, statt neun Millionen Einheiten konnte Apple überraschenderweise 9,9 Millionen Tablets absetzen. Bei den iPhones hingegen trafen die Vorhersagen fast exakt ins Schwarze.

Q2 2014 Q3 2014 Q4 2014 Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 ggü. Vorjahr
iPhone 43,7 35,2 39,3 74,5 61,2 47,5 48 74,8 51,2 40,4 -15,0 %
iPad 16,4 13,3 12,3 21,4 12,6 10,9 9,9 16,1 10,2 9,95 -8,7 %
Mac 4,1 4,4 5,5 5,5 4,6 4,8 5,7 5,3 4,0 4,25 -11,5 %
iPod 2,8 2,9 2,6
Absatz nach Produktgruppen in Mio. Einheiten, Quelle: Apple (PDF)

In reinen Zahlen ausgedrückt fiel Apples Gewinn in dem abgelaufenen Quartal um 27 Prozent, von 10,68 Milliarden US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf nunmehr 7,8 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz ging im gleichen Zeitraum von vormals 49,61 Milliarden US-Dollar auf 42,36 Milliarden US-Dollar zurück – es ist der zweite Umsatzrückgang in Folge. Dabei schlägt der Rückgang der Absatzzahlen beim iPhone besonders deutlich auf die Zahlen, allein dort ging der Umsatz von 31,37 um 23 Prozent auf 24,05 Milliarden US-Dollar zurück. Zweitgrößter prozentualer Umsatz-Verlierer ist die Produktsparte rund um Apple TV, Apple Watch, Beats und iPods, deren Umsatz von 2,64 um 16 Prozent auf 2,22 Milliarden US-Dollar fiel. Umsatzwachstum konnte in dem Quartal vornehmlich die Service-Sparte verbuchen, dieser stieg von 5,03 auf 5,98 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 19 Prozent.

Der chinesische Markt macht große Probleme

Regional betrachtet war es erneut der chinesische Markt, der Apple Probleme bereitet. Dort fielen die Umsätze um satte 33 Prozent von vormals 13,2 auf nun noch 8,85 Milliarden US-Dollar. In Asien konnte lediglich Japan beim Umsatz zulegen (+23%), der Rest des Asia-Pazifik-Marktes inklusive Indien, den Apple als einer der Zukunftsmärkte auserkoren hat, musste mit einem Umsatzrückgang von 20 Prozent Federn lassen. Europa und der amerikanische Kontinent büßten sieben respektive elf Prozent beim Umsatz ein.

An der Wall Street reagierte die Aktie dennoch mit einem Plus von fünf Prozent, nachdem es in den letzten Tagen leicht aber stetig bergab ging. Die positiven Aussichten, die deutlich über den Erwartungen liegen, lassen den nachbörslichen Handel florieren. Der Umsatz soll im aktuellen Quartal bei 45,5 bis 47,5 Milliarden US-Dollar liegen.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.00019.25039.50059.75080.000Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016

Apple lizenziert Carpool Karaoke von CBS

Überraschend hat Apple am Abend zudem bei der Serie Carpool Karaoke als ein Teil von The Late Late Show with James Corden zugeschlagen. Die Serie wurde kürzlich noch einmal groß ins Rampenlicht gerückt, als Michelle Obama als noch amtierende First Lady in dem Carpool auftrat (YouTube) – 32 Millionen Aufrufe über YouTube in nicht einmal einer Woche waren das Resultat. Die Show soll auf wöchentlicher Basis unter Apple Music weiterlaufen, meldet Variety, nur das Datum für die erste Folge steht noch nicht fest. Insgesamt 16 Episoden sind vorerst geplant und von CBS lizenziert.