iPhone 6 und 6 Plus: Touchscreen-Ausfälle und Display-Fehler häufen sich

Tobias Reuter
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iPhone 6 und 6 Plus: Touchscreen-Ausfälle und Display-Fehler häufen sich

Apples iPhone 6 und insbesondere das größere iPhone 6 Plus zeigen vermehrt Symptome eines Touchscreen-Fehlers. Der Reparatur-Dienstleister iFixit und betroffene Nutzer berichten von einem flackernden grauen Streifen auf der Display-Oberseite und eingeschränkter oder komplett ausfallender Touch-Funktionalität.

Beschwerden über Touchscreen-Ausfälle häufen sich

Knapp zwei Jahre nachdem Apple die beiden iPhone-Modelle 6 und 6 Plus präsentierte, mehren sich die Meldungen über Probleme mit dem Touch-Display. Ein Reparaturdienstleister aus New Orleans berichtet von bis zu 100 Geräten, die er pro Monat aufgrund von Touch-Problemen und/oder einem grauen Streifen auf dem Display erhält. Laut Michael Huie von Microsoldering.com weisen die Hälfte der eintreffenden Reparaturfälle der iPhone-Modelle aus dem Jahr 2014 Touchscreen-Schwierigkeiten auf.

Grauer, flackernder Streifen auf einem iPhone-6-Display
Grauer, flackernder Streifen auf einem iPhone-6-Display (Bild: iFixit)

Das Problem ist so weit verbreitet, dass es sich anfühlt, als könnte praktisch jedes iPhone 6 und 6 Plus früher oder später davon betroffen sein“, so Huie. Auch in Apples offiziellem Support-Forum haben sich bereits diverse Nutzer zu Wort gemeldet und berichten ebenfalls von Touchscreen-Ausfällen.

Bendgate-Spätfolgen Ursache von „Touch Disease“

Ein Austausch des Displays soll nichts bringen, da laut Bericht die zwei Touchscreen-Controller-Chips U2402 Meson und Cumulus U2401 auf der Platine der iPhones für die Probleme verantwortlich sind. Bislang kursieren mehrere Theorien hinsichtlich der Ursache des inzwischen als „Touch Disease“ bekannten Problems. Während manche Reparaturexperten über Fehler im Herstellungsprozess der Chips spekulieren, setzt sich eine andere Ansicht mehr und mehr durch: Die Spätfolgen von Bendgate bereiten den beiden Chips so große Probleme, dass es zu Ausfällen kommt.

Die dünne Bauart von iPhone 6 und 6 Plus sorgt im Zusammenspiel mit der verwendeten Aluminium-Art dafür, dass sich das jeweilige Gerät bei entsprechender Belastung irreversibel verbiegt. Im Internet kam schnell der Begriff „Bendgate“ für die Schwachstelle der 2014er-iPhone-Generation auf.

Bereits geringe Gehäuse-Verformungen sollen den beiden Touch-IC-Chips mit der Zeit immer mehr zusetzen und ultimativ für Touchscreen-Ausfälle sorgen. Die Nachfolge-Modelle iPhone 6s und 6s Plus zeigen keine Touch-Disease-Symptome, da Apple die Touchscreen-Controller-Chips bei den 2015er-iPhones nicht mehr auf der Hauptplatine verbaut und eine besser gegen Verbiegungen geschützte Aluminium-Art verwendet.

Provisorische Maßnahmen nutzen kaum etwas

Einige Nutzer berichten davon, die Touch-Funktion durch leichten Druck auf das Display wieder in Gang bekommen zu haben. Allerdings trat das Problem danach in den meisten Fällen schnell wieder auf. Bei einem Defekt hilft nur der Austausch der Touch-IC-Chips oder der ganzen Platine. Mehrere Reparaturdienstleister bieten zudem eine Metallabdeckung für die Chips als zusätzliche Schutzmaßnahme an. Apple hat sich bislang nicht zu Touch Disease geäußert.