Googler: Google-Suche mit der Linux-Kommandozeile

Ferdinand Thommes
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Googler: Google-Suche mit der Linux-Kommandozeile
Bild: Marcin Wichary | CC BY 2.0

Das Tool Googler erlaubt auf einfache Weise, Google Search, Google Site Search und Google News von einem Linux Terminal aus zu bedienen. Wer viel im Terminal arbeitet und gleichzeitig häufig die Google-Suche benutzt, findet hier ein Werkzeug, um schnell die gesuchte Seite oder News ohne Maus zu finden und aufzurufen.

Das zwar klein gehaltene, aber dennoch umfangreiche Tool erleichtert Anwendern mit Hang zum Arbeiten per Kommandozeile die Google-Suche, da für die Suche die Finger nicht mehr von der Tastatur genommen werden müssen. Darüber hinaus erlaubt Googler in Zusammenarbeit mit einem textbasierten Browser die Suche auf Rechnern ohne Monitor. Es gibt bereits andere Wege, das zu realisieren, diese sind aber weniger komfortabel. Googler liegt als Quellcode auf GitHub vor. Debian Sid und Ubuntu führen es bereits in ihren Quellen, bei Arch Linux ist es im AUR verfügbar. OS X wird per Homebrew unterstützt.

Im Nu selbst kompiliert

Aber auch wenn die Distribution der Wahl Googler noch nicht unterstützt, lässt sich das kleine Zusatzprogramm in kürzester Zeit und ohne viel Aufwand selbst bauen. Voraussetzung ist lediglich Python in Version 3.3 oder höher. Folgender Befehl zeigt die installierte Version:

python3 --version

Zunächst wird der Quellcode heruntergeladen:

$ git clone https://github.com/jarun/googler/

Dann kommt make zum Einsatz:

$ sudo make install

Zur Vereinfachung der Eingaben sollte Auto-Completion gesetzt werden:

cd auto-completion/bash/
sudo cp googler-completion.bash /etc/bash_completion.d/

Daraufhin ist Googler sofort benutzbar. Als User reicht etwa die Eingabe von:

$ googler computerbase

Gleich der erste Treffer fächert in dem Beispiel das Ergebnis in die Unterseiten von ComputerBase auf. Googler bietet auch eine interaktive Oberfläche, den sogenannten OmniPrompt, der wie durch Eingabe von googler aufgerufen wird. Die Eingabe eines Fragezeichens ruft indes die Optionen auf. Eine Suchphrase stößt die Suche an, mittels n und p wird durch die Ergebnisse navigiert, die Eingabe der Indexnummer öffnet die entsprechende Fundstelle im Browser, die gesamte Ergebnisseite kann mit o geöffnet werden. News werden gesucht per:

googler -N [Suchphrase]

Die Manpage zeigt viele weitere Optionen auf.

Googler
Googler

Farben und Aliase

Die Suchergebnisse sind beim selbstkompilierten Paket standardmäßig nicht farbig formatiert. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, können die Ergebnisse farbig akzentuiert ausgegeben werden. Dazu kann eine Umgebungsvariable gesetzt werden. Da Googler keine Konfigurationsdatei besitzt, können Suchstrings per Alias festgelegt werden. So definiert beispielsweise folgender Alias 10 Suchergebnisse der letzten drei Monate von einem deutschen Google-Server auf Deutsch:

alias g=googler -n 10 -c de -l de

Vordefinierte Aliase können auf der Kommandozeile mit geänderten Argumenten jederzeit übergangen werden. So muss man sich möglichst wenig Optionen merken. Die selbst definierten Aliase schreibt man in die Datei ~/.bashrc.