Quartalszahlen: Apple verdient weniger mit Geräten, mehr mit Diensten

Nicolas La Rocco
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Quartalszahlen: Apple verdient weniger mit Geräten, mehr mit Diensten

Apple hat die Geschäftszahlen für das am 24. September abgeschlossene vierte Geschäftsquartal 2016 bekannt gegeben. Mit einem Quartalsumsatz von 46,85 Mrd. US-Dollar sind die Erwartungen der Analysten fast erreicht worden. Im Jahresvergleich ist der Umsatz allerdings um 9 Prozent rückläufig. Von allem verkaufte Apple weniger.

Weniger iPhones, iPads und Macs

Analysten waren im Vorfeld der Bekanntgabe der Quartalszahlen von 44,8 bis 45 Millionen verkauften iPhones im vierten Quartal ausgegangen. Mit jetzt 45,51 Millionen Stück konnte Apple mehr Geräte absetzen als erwartet. Dass das aktuelle Quartal eine Woche länger als üblich lief und Samsung das Schlamassel mit dem Galaxy Note 7 anhaftet, soll den leichten Auftrieb der iPhone-Verkaufszahlen verursacht haben. Das iPhone 7 spielt mit acht Verkaufstagen in das Quartal rein.

Vom iPad konnte Apple in den letzten drei Monaten 9,27 Millionen Stück verkaufen, rund 6,23 Prozent weniger Geräte als noch vor einem Jahr. Mangels Neuvorstellungen und entsprechendem Kaufanreizen ist der größte Rückgang jedoch bei den Macs zu spüren. Nur noch 4,89 Millionen Stück oder 14,42 Prozent weniger als im Vorjahr gingen über die Ladentheke. Erst im nächsten Quartal werden die Mac-Vorstellungen aus den Bereichen MacBook und MacBook Pro eine Rolle spielen.

Services laufen weiterhin gut für Apple

Dienste entwickeln sich für Apple zu einem Geschäft, das einen wichtigen Teil am Umsatz des Unternehmens hat. Zu dem Segment Services zählen zum Beispiel Apple Music und iCloud, Einkäufe im App Store und bei iTunes, aber auch AppleCare, Apple Pay und Lizenzeinnahmen. Der Umsatz von Services steht im abgelaufenen Quartal bei 6,33 Mrd. US-Dollar und damit satte 24 Prozent über dem Vorjahresquartal.

Verkaufszahlen
Q4 2014 Q1 2015 Q2 2015 Q3 2015 Q4 2015 Q1 2016 Q2 2016 Q3 2016 Q4 2016 ggü. Vorjahr
iPhone 39,3 74,5 61,2 47,5 48,05 74,8 51,2 40,4 45,51 -5,27 %
iPad 12,3 21,4 12,6 10,9 9,88 16,1 10,2 9,95 9,27 -6,23 %
Mac 5,5 5,5 4,6 4,8 5,71 5,3 4,0 4,25 4,89 -14,42 %
Absatz nach Produktgruppen in Mio. Einheiten, Quelle: Apple

Umsatzminus von 30 Prozent in China

Unterm Strich steht bei Apple dieses Quartal ein Gesamtumsatz von 46,852 Mrd. US-Dollar, das ist ein Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Markt in China ist mit einem Minus von 30 Prozent drastisch gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Verluste im einstelligen Bereich gibt es auch in den Vereinigten Staaten und Asien-Pazifik zu verzeichnen, einzig Europa mit einem Plus von 3 Prozent und Japan mit einem Plus von 10 Prozent haben gegenüber dem Vorjahr in puncto Umsatz zugelegt.

Die Bruttomarge liegt mit 38,02 Prozent am oberen Ende der Erwartungen.

Apple: Umsätze und Gewinne seit Q1/2000
-1.00019.25039.50059.75080.000Millionen US-Dollar Q1/2000Q3/2000Q1/2001Q3/2001Q1/2002Q3/2002Q1/2003Q3/2003Q1/2004Q3/2004Q1/2005Q3/2005Q1/2006Q3/2006Q1/2007Q3/2007Q1/2008Q3/2008Q1/2009Q3/2009Q1/2010Q3/2010Q1/2011Q3/2011Q1/2012Q3/2012Q1/2013Q3/2013Q1/2014Q3/2014Q1/2015Q3/2015Q1/2016Q3/2016

Gewinn geht um 19 Prozent zurück

Der bereinigte Nettogewinn beläuft sich für die letzten drei Monate auf 9,014 Mrd. US-Dollar, das sind 18,97 Prozent weniger als im Vorjahr, aber im Rahmen der Analystenerwartungen. Der Gewinn pro Aktie beläuft sich abzüglich Verwässerungseffekten aufgrund von Aktienoptionen auf 1,67 US-Dollar.

Tim Cook ist weiterhin zufrieden

Obwohl Umsatz und Gewinn zum dritten mal in Folge rückläufig bei Apple sind, zeigt sich CEO Tim Cook gewohnt zufrieden und optimistisch. Das starke September-Quartal markiere die Spitze eines finanziell sehr erfolgreichen Jahres für Apple, sagte Cook. „Wir sind begeistert von den Kundenreaktionen auf das iPhone 7, iPhone 7 Plus und die Apple Watch Series 2.“ Cook lobt außerdem das Allzeithoch der Services-Sparte.

Für das erste Quartal 2017 erwartet Apple einen Umsatz zwischen 76 und 78 Mrd. US-Dollar sowie eine Bruttomarge zwischen 38 und 38,5 Prozent.

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