Intel Core i3-7350K: Erste Benchmark-Werte des kleinen Übertakter-Prozessors

Volker Rißka
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Intel Core i3-7350K: Erste Benchmark-Werte des kleinen Übertakter-Prozessors

Erstmals soll es mit der Einführung von Kaby Lake im Desktop einen Core i3 mit frei bestimmbaren Multiplikator geben, Benchmark-Werte untermauern diese Gerüchte. Diese zeigen eine hohe Leistung, die jedoch nahezu ausschließlich auf dem sehr hohen Takt basiert.

Dass die neuen Prozessoren auf Basis von Kaby Lake primär über einen gesteigerten Takt für mehr Leistung sorgen, hatte Intel bereits im Sommer offiziell erklärt. Alle seitdem vorgestellten Notebook-Ableger zeigen dieses Verhalten, im Desktop wird sich dies nahtlos fortsetzen. Der erst vor kurzem enthüllte Core i3-7350K ist deshalb ein genau passendes Produkt, soll er doch bereits mit bis zu 4,2 GHz arbeiten, Werte, die vom Geekbench-Benchmark noch einmal untermauert werden.

Intel Core i3-7350K in Geekbench
Intel Core i3-7350K in Geekbench (Bild: Geekbench)

Auf einem neuen Z270-Mainboard von Asus erreicht das mit 4 MByte L3-Cache bestückte Prozessormodell mit über 5.000 respektive 10.000 Punkten in besagtem Benchmark eine hohe Leistung. Diese Leistung dürfte ungefähr auch zutreffen; übertaktete Core i3 der Vorgängergeneration (noch mit einem entsprechend freiem BIOS) kommen bei 4,4 oder 4,5 GHz auf sehr ähnliche Werte. Der neue Core i5-7600 erreicht bei augenscheinlich viel geringerem Takt die gleiche Punktzahl in dem ersten, aber über 40 Prozent mehr in dem zweiten Multicore-Test, ein Core i5-7500 etwas geringere Werte als der Core i5-7600. Da die echten Taktangaben durch den Benchmark nie korrekt ausgelesen werden, besteht bei all den Angaben ein gewisses Restrisiko. Als ein weiteres handfestes Indiz für den neuen Prozessor geht der Test jedoch durch.

Weiterhin lassen sich aus dem einen Test nur bedingt Schlussfolgerungen auf den kompletten Alltag ableiten. Denn wie üblich reagieren einige Anwendungen eher auf Takt, andere auf Threads und wieder andere auf echte Kerne. Der Core i3 konnte deshalb bisher immer nur bedingt, beispielsweise in Windows-Anwendungen und bei Multimedia-Software, überzeugen – dies wird sich auch in Zukunft in bestimmten Szenarien, insbesondere bei modernen Spielen, nicht ändern. Denn dort sind echte vier Kerne mittlerweile deutlich lieber gesehen.

Eine Frage des Preises

Am Ende steht und fällt der kleine Übertakter-Prozessor mit der Preisgestaltung. Der schnellste Core i3 taktet aktuell mit 3,9 GHz und kostet knapp 150 Euro. Während ein normaler Core-i3-Nachfolger mit höherem Takt nicht viel mehr kosten dürfte, da er als einfacher Refresh von Skylake auf Kaby Lake durchgeht, wird sich Intel zumindest den freien Multiplikator eine Kleinigkeit kosten lassen. Dann gibt es aber kaum mehr Abstand zu echten Vier-Kern-Prozessoren, wenngleich diese in der aktuellen Vorweihnachtszeit wieder etwas im Preis angezogen haben.