Intel Core i7-7500U im Test: 3,5 GHz und HEVC Main 10 für Ultrabooks

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Jan-Frederik Timm
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Leistung Spiele

Auch mit den in Ultrabook-Prozessoren von Intel integrierten Grafikeinheiten lassen sich beliebte Online-Titel wie Dota 2 oder Counter-Strike spielen. Beide Notebooks mit Core i7-7500U zeigten in diesem Zusammenhang zu Anfang noch ein ungewöhnliches Verhalten: Sie priorisierten CPU- deutlich gegenüber GPU-Takt. Mit aktuellen Treibern ist das aber nicht mehr der Fall und die Ergebnisse überraschen äußerst positiv.

Sowohl in Counter-Strike: Global Offensive als auch in Unravel taktet die HD Graphics 620 im Core i7-7500U nach einer halben Stunde Last noch immer mit 1.000 bis 1.050 respektive unverändert mit den maximal möglichen 1.050 MHz. Das hat bisher kein getestetes U-Prozessor-System auf Basis von Skylake in der Redaktion geschafft, zumeist fallen die Taktraten auf 850 bis 950 MHz ab.

Tatsächlicher GPU-Takt unter Last
Modell GPU Turbotakt (max.) Zum Start nach 30 Minuten
Counter-Strike: Global Offensive, Full HD
Tuxedo Book BU1506 Core i7-7500U 1.050 MHz 1.050 MHz 1.000/1.050 MHz
Surface Book Core i7-6600U 1.050 MHz 1.000 MHz 850/900 MHz
Surface Pro 4 Core i5-6300U 1.000 MHz 950 MHz 800/850 MHz
Unravel, Full HD
Tuxedo Book BU1506 Core i7-7500U 1.050 MHz 1.050 MHz 1.050 MHz
Surface Book Core i7-6600U 1.050 MHz 1.000 MHz 900/950 MHz

Weil auch die GPU mit 1,6 GHz vergleichsweise hoch takten kann, fällt der Leistungszuwachs gegenüber den bisher getesteten Systemen in dieser Disziplin noch höher aus als bei den Anwendungen. Ein Ergebnis, das so nicht erwartet worden war.

Diagramme
Counter-Strike: Global Offensive
  • Full HD, minimale Details (1. Durchlauf):
    • Surface Book Core i7 (GeForce)
      160,0
    • Intel Core i7-7500U (Tuxedo Book)
      95,0
    • Surface Book Core i7 (Intel)
      78,0
    • Intel Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      76,0
    • Intel Core i5-6200U (Acer Switch Alpha 12)
      75,0
    • Intel Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      64,0
    • Intel Core m5-6Y54 (MateBook)
      59,0
    • Intel Core m3-6Y30 (TabPro S)
      55,0
    • Intel Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      41,0
  • Full HD, maximale Details (2. Durchlauf):
    • Surface Book Core i7 (GeForce)
      61,0
    • Intel Core i7-7500U (Tuxedo Book)
      45,0
    • Surface Book Core i7 (Intel)
      34,0
    • Intel Core i5-6300U (Surface Pro 4)
      32,0
    • Intel Core i5-6200U (Acer Switch Alpha 12)
      32,0
    • Intel Core m5-6Y54 (MateBook)
      29,6
    • Intel Core m3-6Y30 (Surface Pro 4)
      28,0
    • Intel Core m3-6Y30 (TabPro S)
      22,0
    • Intel Core m5-6Y57 (Latitude 7370)
      18,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Beschleunigt HEVC 10 Bit und VP9

Kaby Lake ist die erste Architektur von Intel, die HEVC (H.265) mit 10 Bit Farbtiefe und höheren Bitraten (Profil Main 10) in Hardware de- und encodieren kann. Das Format wird unter anderem auf Ultra-HD-Blu-ray mit HDR genutzt. Skylake kann das ebenso wenig wie die Beschleunigung von HEVC (H.265) mit 8 Bit Farbtiefe (Profil Main) in Ultra HD. Auch Googles Codec VP9 für Web-Videos decodiert nur Kaby Lake bei 10 Bit Farbtiefe, das Encodieren ist immerhin mit 8 Bit möglich.

Aktualisierte Media-Features
Aktualisierte Media-Features

Die Unterstützung eines Codecs „in Hardware“ resultiert in einer deutlich niedrigeren Last bei gleichzeitig gesenktem Verbrauch.

Intel Video Codec Support Kaby Lake Skylake Broadwell
H.264 Decode Hardware Hardware Hardware
HEVC Main Decode Hardware Hardware Hybrid
HEVC Main10 Decode Hardware Hybrid
VP9 8-Bit Decode Hardware Hybrid Hybrid
VP9 10-Bit Decode Hardware
H.264 Encode Hardware Hardware Hardware
HEVC Main Encode Hardware Hardware
HEVC Main10 Encode Hardware
VP9 8-Bit Encode Hardware
VP9 10-Bit Encode
Hardware = dediziert unterstützt, Hybrid = in Teilen GPU-beschleunigt

Im Video ist dieser Effekt klar zu sehen: Der Ultrabook-Prozessor Core i7-7500U auf Basis von Kaby Lake stellt das Testvideo Jellyfish (HEVC Main10, Ultra HD, 400 Mbit/s) bei zwei bis drei Prozent Auslastung absolut flüssig dar. Selbst dem deutlich leistungsfähigeren Desktop-Prozessor Core i7-6700K auf Basis von Skylake gelingt das trotz Übertaktung auf 4,5 GHz nicht – bei 75 Prozent Auslastung stockt die Wiedergabe sichtbar. In Kombination mit der AMD Radeon RX 460 (Polaris 11) fällt die Auslastung dann wiederum auf um die fünf Prozent und die Wiedergabe ist flüssig – die dedizierte GPU unterstützt den Codec ebenfalls in Hardware.

Unverändert bleibt gegenüber Skylake bei Kaby Lake die Ausgabe von Bilddaten: Mehr als HDMI 1.4 und DisplayPort 1.2a unterstützt die CPU nicht. Mainboard- und Systemhersteller können durch die Anbindung von Zusatzchips zwar Abhilfe schaffen, die Erfahrung lehrt jedoch, dass das aus Kostengründen nur selten geschieht. ASRock stellt hier aktuell eine Ausnahme dar.

Fazit

Im Vergleich zum Vorgänger entfaltet Intels neues Topmodell Core i7-7500U die auf dem Papier versprochene Mehrleistung bei Last auf der CPU auch im Alltag. Dreizehn Prozent mehr Turbo-Takt werden in Anwendungen so im besten Fall in dreizehn Prozent mehr Leistung umgesetzt. Der Vorteil in Spielen, die CPU und iGPU parallel fordern, fällt allerdings noch höher aus. Kein System konnte bisher den von Intel spezifizierten Maximaltakt der iGPU über eine halbe Stunde Last halten, der HD Graphics 620 im Core i7-7500 gelingt das sowohl in Unravel als auch annähernd in Counter-Strike: Global Offensive. Die iGPU profitiert überdurchschnittlich stark von der höheren Effizienz.

Nur im selben System definitiv schneller

Je länger die Lastphase andauert und je fordernder sie ist, umso stärker hat das Kühlsystem Einfluss auf die absolute Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus kann der Hersteller die maximal zulässige CPU-Temperatur definieren. Kaby Lake wird unter gleichen Bedingungen im gleichen Notebook immer bessere Ergebnisse liefern als Skylake, aufgrund der Wechselwirkungen von Notebook und CPU muss aber auch ein Core i7-7500U in Gerät A nicht zwangsläufig schneller sein als ein Core i7-6500U in Gerät B.

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