Windows 10: Leak des Source Codes nicht 32 TB sondern nur 1 GB groß

Jan-Frederik Timm
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Windows 10: Leak des Source Codes nicht 32 TB sondern nur 1 GB groß

Microsoft hat bestätigt, dass ein Teil des Source Codes von Windows 10 frei im Internet veröffentlicht worden ist. Statt der überall zum Wochenende kolportierten 32 TB umfasste der Download allerdings lediglich 1,2 GB in zwölf 100-MB-Paketen. Der Code stammt aus Microsofts Shared Source Initiative.

Den Code gibt es unter Lizenz

Teilnehmern an diesem Programm gewährt Microsoft jeweils für ein Jahr Zugriff auf ausgewählten Source Code des Unternehmens. Behörden, OEMs und Unternehmen können sich dafür bewerben, dürfen den Code allerdings weder freigeben, noch bearbeiten noch zur Entwicklung kommerziell genutzter Software verwenden. Der freigegebene Code soll im Schwerpunkt den Umgang von Windows 10 mit USB-Hardware, Speicher und WLAN betreffen. Der Betreiber der Seite Beta Archive, auf dem die Dateien bereits am 19. Juni zugänglich gemacht wurden, hat den Download mittlerweile entfernt und erklärt diese Entscheidung mit der Unvereinbarkeit der Preisgabe sensibler Daten mit dem Status der Plattform.

Deutlich kleiner als behauptet

Das 1,2 GB große Paket war selbst Teil eines 32,0 TB großen Archivs, das zum Teil schon länger über Beta Archive verfügbar war. Am 24. März 2017 waren zuletzt mehrere nie offiziell veröffentlichte Vorschauversionen von Windows 10 („Insider Preview“) hinzu gekommen, sie bestehen aus kompiliertem Code und stellen laut Beta Archive kein Sicherheitsrisiko dar. Sollte sich diese Einschätzung ändern, werde die Webseite aber auch diese Dateien vom FTP nehmen.

Nur ein Teil der 32 TB waren echter Source Code
Nur ein Teil der 32 TB waren echter Source Code (Bild: The Register)

The Register aus Großbritannien hatte auf Basis der gesamten Größe des Archivs von einem Leak gesprochen, der die Veröffentlichung des Source Codes von Windows 2000 vor dreizehn Jahren noch in den Schatten stellen würde. Dieser Ansicht widersprechen nicht nur Beta Archive sondern darüber hinaus auch die für ihre Einblicke in Microsoft bekannten Autoren Tom Warren von The Verge sowie Paul Thurrott.

Zusammenhang zu Festnahmen angezweifelt

Dass die Festnahme von zwei Personen in Großbritannien vor ein Paar Tagen mit dem Leak in Zusammenhang steht, wird ebenfalls angezweifelt. Den beiden Männern im Alter von 22 und 25 Jahren wird vorgeworfen, sich unautorisierten Zugang zum Netzwerk von Microsoft verschafft zu haben. Der Source Code könnte ebenso von einem der an Microsofts Initiative beteiligten Partner stammen.

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