AMD-Quartalszahlen: Höchster Umsatz seit 14 Jahren bei kleinem Gewinn

Volker Rißka
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AMD-Quartalszahlen: Höchster Umsatz seit 14 Jahren bei kleinem Gewinn

1,8 Milliarden US-Dollar Quartalsumsatz sind ein neuer Bestwert seit Q4/2005 im Hause AMD. Und der Ausblick ist noch besser, im vierten Quartal soll er auf 2,1 Milliarden Dollar steigen. Vor allem 7-nm-Produkte tragen dazu bei, beim Gewinn gibt es aber noch Steigerungsbedarf.

120 Millionen US-Dollar Nettogewinn bei nun doch beachtlichem Umsatz sind nach wie vor ein verhältnismäßig geringer Wert, auch ist die Steigerung von 102 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur in geringem Maße vorhanden. Die Börse hatte hier zuvor ebenfalls etwas mehr erhofft. Doch die Aussichten bleiben positiv, sowohl für Umsatz als auch Gewinn.

AMD: Umsätze und Gewinne seit Q4/2003
-2.000-1.00001.0002.000Millionen US-Dollar Q4/2003Q2/2004Q4/2004Q2/2005Q4/2005Q2/2006Q4/2006Q2/2007Q4/2007Q2/2008Q4/2008Q2/2009Q4/2009Q2/2010Q4/2010Q2/2011Q4/2011Q2/2012Q4/2012Q2/2013Q4/2013Q2/2014Q4/2014Q2/2015Q4/2015Q2/2016Q4/2016Q2/2017Q4/2017Q2/2018Q4/2018Q2/2019

Profi-Sparte schwächelt noch, Ryzen und Navi nicht

Vor allem die professionelle Sparte mit Epyc sowie die immer weniger gefragten Semi-Custom-Lösungen für Spielekonsolen machen im operativen Geschäft stetig weniger Umsatz und Gewinn, Ryzen und Navi fangen das jedoch aktuell mehr als auf. Im nun laufenden vierten Quartal soll Epyc aber noch mehr zu Buche schlagen, der im dritten Quartal erfolgte Start fand zu spät für große Auswirkungen statt. Bereits jetzt, so AMD, seien die Auslieferungen von Epyc stark angezogen. Dabei vergleicht der Hersteller dies jedoch mit dem zweiten Quartal dieses Jahres und nicht dem Vorjahr.

AMD-Umsatz und Gewinn nach Sparten
AMD-Umsatz und Gewinn nach Sparten (Bild: AMD)

Mit Ryzen und Navi sah es deutlich besser aus, denn fast das gesamte Quartal konnten diese bereits verkauft werden. Die Ryzen-Verkäufe sorgten für den höchsten CPU-Umsatz seit 2011 bei AMD, der gestiegene Durchschnittspreis half beim Anstieg sowohl des Umsatzes als auch des Gewinns. Auch durch Navi ging der GPU-Durchschnittspreis im Jahresvergleich nach oben – Absatzzahlen dazu gibt es aber keine.

Der Schuldenberg wird kleiner

AMD nutzt einen Teil der nun zur Verfügung stehenden Gelder für die weitere Tilgung des ehemals riesigen Schuldenbergs. Die Arbeit an diesem geht stetig voran, weitere 206 Millionen US-Dollar wurden im dritten Quartal 2019 beglichen. Gegenüber dem Vorjahr sank die Verschuldung um über eine halbe Milliarde US-Dollar.

AMDs Schulden sinken stetig
AMDs Schulden sinken stetig (Bild: AMD)

An der Börse wurden die Zahlen am Ende mit gemischten Reaktionen aufgenommen. Der anvisierte Umsatz im vierten Quartal sei gut, dennoch würde für das Gesamtjahr gesehen nur eine Umsatzsteigerung von knapp vier Prozent gegenüber 2018 herausspringen. Hier wurde doch mehr erwartet. Nach kurzem Plus der Aktie bei der Bekanntgabe der Zahlen drehte die Aktie später leicht ins Minus.