Bildbearbeitung: Adobe bringt Photoshop in erster Version auf das iPad

Nicolas La Rocco
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Bildbearbeitung: Adobe bringt Photoshop in erster Version auf das iPad
Bild: Adobe

Ein Jahr nach der Ankündigung, aber noch pünktlich zur heute in Los Angeles startenden Hausmesse MAX bringt Adobe sein Bildbearbeitungsprogramm Photoshop in einer ersten Version auf das iPad. Nicht alle Features der Desktop-Variante stehen zum Release zur Auswahl, im Gegenzug gibt es aber Optimierungen für den Apple Pencil.

Bereits im Oktober 2018 zur letzten MAX hatte Adobe mitgeteilt, Photoshop für das iPad zum Start nicht mit dem vollständigen Funktionsumfang des Desktop-Ablegers anbieten zu können. Im Gegenzug sollte Version 1.0 schnell fertiggestellt werden und im weiteren Verlauf der Entwicklung um neue Features ergänzt werden. Adobe hat nach einer langwierigen Betaphase nun allerdings dennoch ein Jahr für die Bereitstellung der ersten Version benötigt, die ab sofort im App Store für iPadOS zum Download bereit steht.

Vom iPad Pro bis zum iPad mini

Der mobile Ableger von Adobe Photoshop unterstützt ausschließlich iPadOS ab Version 13.1. Die App kann auf allen iPad Pro, ab dem iPad der fünften Generation, auf dem iPad mini 4 und auf dem iPad Air 2 installiert werden. Vom Apple Pencil wird die erste und zweite Generation unterstützt. Auf dem iPhone bietet Adobe hingegen weiterhin Photoshop Express an. Die Nutzung von Photoshop ist an die Erstellung einer Adobe ID im Rahmen einer Creative-Cloud-Mitgliedschaft gebunden. Photoshop wird für Neukunden als monatliches Abo zum Preis von 10,99 Euro angeboten. Neukunden können die App zudem 30 Tage lang kostenlos testen. Besitzer eines gültigen Abonnements für Adobe Photoshop können die App ohne Mehrkosten verwenden. Die App steht zu Beginn in Deutsch, Englisch, Französisch und Japanisch zur Auswahl.

Komposition und Retusche stehen im Fokus

Wie Adobe in der App-Store-Beschreibung für Photoshop schreibt, konzentriert sich die erste Version auf die wichtigsten Werkzeuge für Komposition und Retusche, die speziell für die Bedienung mit dem Apple Pencil oder über die Finger konzipiert wurden.

Eines der wichtigsten Merkmale von Photoshop für iPad ist die vollwertige Unterstützung sämtlicher PSD-Dateien mit Retusche, Kompositionen, Bereichsreparatur und Mischmodi. Bei Ebenen und Auflösung soll es keinerlei Unterschiede zwischen iPadOS- und Desktop-Version geben. Zur Verfügung steht außerdem die Werkzeugleiste wie auf dem Desktop. Als Touch-Optimierungen stehen Wischen, Zusammenziehen, Tippen, Kritzeln und Streichen zur Auswahl. Das UI von Photoshop für iPad arbeitet kontextbezogen und zeigt nur die gerade wichtigen Werkzeuge und Bedienfelder an.

Für Kompositionen stehen das ebenfalls vom Desktop bekannte Schnellauswahl- und Lasso-Werkzeug sowie erweiterte Auswahloptionen wie das Weichzeichnen von Kanten zur Auswahl. Mit Hilfe des Pinsel-Werkzeugs können Kompositionen durch das Maskieren bestimmter Bildteile gestaltet werden. Beim Retuschieren stehen die Bereichsreparatur und der Kopierstempel zur Auswahl. So sollen sich Bilder auch auf dem Tablet einfach bearbeiten oder unerwünschte Elemente entfernen lassen.

Wichtig für den geräteunabhängigen Workflow ist als Teil des Abos Adobes Synchronisation über die Cloud. Auf dem Desktop bearbeitete PSD-Dateien stehen in der Creative Cloud gespeichert auch auf dem iPad und umgekehrt zur Auswahl.

Weitere Funktionen sind in Arbeit

Mit kommenden Versionen von Photoshop für iPad, für die es allerdings noch keine Termine gibt, will Adobe erweiterte Werkzeugoptionen zum Malen und Maskieren, zur Kantenverbesserung und zur Motivauswahl anbieten. Außerdem soll der Zugriff auf Pinsel und Schriftarten in der Creative Cloud erleichtert werden.

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