Deutsche Telekom: Deutschlandchef wechselt 2021 zu CompuGroup Medical

Sven Bauduin
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Deutsche Telekom: Deutschlandchef wechselt 2021 zu CompuGroup Medical
Bild: Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom verliert ihren derzeitigen Deutschlandchef Dr. Dirk Wössner am Jahresende an das Softwareunternehmen CompuGroup Medical SE. Das Vorstandsmitglied des Bonner Telekommunikationsriesen scheidet aus seinem Vertrag aus und wird zum 1. Januar 2021 neuer CEO beim Unternehmen aus Koblenz.

Wie die CompuGroup Medical SE – kurz CGM – in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird der Firmengründer und bisherige Vorstandsvorsitzende Frank Gotthardt nach rund 33 Jahren an der Spitze des Unternehmens zum gleichen Zeitpunkt in den Aufsichtsrat wechseln und den Vorstandsvorsitz an seinen Nachfolger Dr. Dirk Wössner übergeben.

Auch als CEO der Telekom gehandelt

Auch die Deutsche Telekom bestätigte die Meldung auf ihrer Website und gab bekannt, Wössner habe dem Aufsichtsrat des Unternehmens mitgeteilt, dass er seinen Ende 2020 auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde.

Dr. Dirk Wössner wird im Jahr 2021 Vorstandsvorsitzender eines wachstumsstarken Softwareunternehmens“, teilte das Unternehmen in einer Meldung mit. Der Präsidialausschuss habe die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis genommen und suche bereits nach einem Nachfolger.

Dirk Wössner galt lange Zeit als Kronprinz des Bonner Unternehmens und wurde immer wieder als potenzieller Nachfolger von Konzernchef Timotheus Höttges für den Posten des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom ins Gespräch gebracht.

Dennoch nicht ganz unumstritten in Bonn

Das es schlussendlich doch nichts wurde mit der höchsten Position im Unternehmen und der Nachfolge Höttges, lag laut Handelsblatt auch daran, dass Wössner und seine Bilanz in Bonn nicht ganz unumstritten waren.

Demnach soll der Manager keine Antworten auf den zunehmenden Konkurrenzkampf mit Vodafone gehabt und vor allem beim Ausbau von 5G nicht schnell und entschlossen genug gehandelt haben, so die Tageszeitung. Auch die 5G-Campusnetze habe er der deutschen Industrie und Wirtschaft nicht richtig verkaufen können. „Er konnte keine großen Akzente setzen“, sagte ein Telekom-Manager gegenüber dem Handelsblatt.

Vor seiner Zeit als Deutschlandchef der Deutschen Telekom verantwortete Wössner äußerst erfolgreich das Privatkundengeschäft des kanadischen Marktführers im Bereich TV-Kabelnetz, Festnetz und Mobilfunk Rogers Communications. Unter seiner Leitung konnte das Unternehmen als eines der ersten überhaupt seinen Kunden 4K-Fernsehen und eine flächendeckende Breitbandversorgung mit 1 Gbit/s anbieten.