Valve & Steam: Spiele bringen Entwicklern immer mehr Geld ein

Max Doll
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Valve & Steam: Spiele bringen Entwicklern immer mehr Geld ein
Bild: Steam

Valve macht Werbung in eigener Sache: Es gebe mehr erfolgreiche Spiele auf Steam und insgesamt bessere Aussichten auf Einnahmen, hebt das Unternehmen hervor. Die Darlegungen fallen in eine Zeit, in der Entwickler zunehmend von Konkurrenten umworben werden, die wie der Epic Games Store einen besseren Deal versprechen.

Den Bezug zur Entwicklercommunity stellt Valve selbst her und lässt direkt nach der Benennung des Adressaten die zentrale Botschaft folgen: Viele Spiele haben auf Steam Erfolg und bringen mehr Geld als je zuvor ein. Dies geht aus Datenanalysen der Plattform hervor.

Zwei Gründe für Erfolg

Verantwortlich macht Valve für diese Entwicklung die Öffnung der Plattform. Noch bis 2012 habe das Unternehmen neue Produkte händisch ausgewählt und zugelassen. Diese strikte Politik ist mit der Einführung von Greenlight im Jahr 2013 und schließlich von Steam Direkt im Jahr 2017 einer zunehmenden Öffnung gewichen. Dadurch stiegen die Anzahl der Neuveröffentlichungen und ihre Bandbreite rapide an. Damit ist eine Erklärung für das Wachstum gefunden: Bei einer höheren Anzahl Versuchen steigt die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg.

Außerdem führt Valve den steigenden Erfolg von Spielen auf die anhaltende Bemühungen um eine bessere Sichtbarkeit von Produkten zurück. Problematisch war zeitweilig etwa, dass Spielern nur bereits erfolgreiche Titel vorgeschlagen wurden, Nischentitel oder andere interessante Produkte gingen im Shop leicht unter. Diese Arbeit erklärt laut Valve, warum nicht nur die Anzahl erfolgreicher Spiele, sondern auch der Anteil erfolgreicher Spiele steigt. Nicht erwähnt wird in diesem Kontext, dass es sich bei Videospielen um einen Wachstumsmarkt handelt und auch steigende Nachfrage in Verbindung mit einem größeren Kundenkreis Faktoren sind, die den beschriebenen Trend begründen können.

Analysen von Valve

Als „erfolgreich“ definiert Valve zunächst Spiele ohne Free-to-Play-Modell, die innerhalb von zwei Wochen, einem für Entwickler relevanten Zeitraum, nach Erscheinen nur über ihren Kaufpreis einen Umsatz von 10.000 US-Dollar verbuchen konnten. Das Erreichen dieser Marke bedeute, dass in den kommenden zwölf Monaten weitere Umsätze zwischen 20.000 und 60.000 US-Dollar erzielt würden, heißt es zur Erklärung. Die relativ willkürliche Einnahmengrenze hat allerdings keinerlei Auswirkungen auf die Entwicklung. Von Valve veröffentlichte Statistiken für 5.000 oder 250.000 US-Dollar zeigen ein ähnliches Bild.

Feststellen konnte Valve, dass die Anzahl erfolgreicher Spiele seit 2005 kontinuierlich gestiegen ist. Der Sprung im Jahr 2014 wird mit den Auswirkungen des Greenlight-Programms erklärt; ab diesem Zeitpunkt steigt die Anzahl derjenigen Spiele mit finanziellem Erfolg zudem stärker als zuvor an. Die zusätzlich veröffentlichten Spiele seien zum größten Teil solche, die ohne die Öffnung durch Greenlight und Direct nicht auf Steam gelandet wären, schreibt Valve, macht aber klar, dass es sich bei dieser Aussage nur um eine Vermutung handelt.

Mehr Geld bei Erfolg

Die Analyse der Verkaufszahlen auf Steam hat darüber hinaus ergeben, dass erfolgreiche Spiele generell mehr Geld einnehmen. Dies zeigt ein Vergleich der Jahre 2018 und 2019 in Form einer Median-Grafik. Das Spiel am Scheitelpunkt ist als 50. Perzentile dasjenige, das mehr Geld als 50 Prozent aller Spiele und weniger Geld als die übrigen 50 Prozent aller Spiele einnimmt. Hier verzeichnete Valve eine Steigerung der Einnahmen in den ersten zwei Wochen nach Veröffentlichung um 24 Prozent.

Für das 75. Perzentil ergab sich sogar eine Steigerung um 56 Prozent. Erst unterhalb der 35. Perzentile nehmen Spiele weniger Geld als im Vorjahr ein. Das deutet darauf hin, dass es in der Qualität der Spiele eine breitere Spreizung gibt und dass die untere Qualitätsliga tendenziell nicht vom Wachstum auf der Plattform profitiert.

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