ISOCELL GN1: Samsung koppelt Dual-Pixel-Technik und 50 Megapixel

Nicolas La Rocco
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ISOCELL GN1: Samsung koppelt Dual-Pixel-Technik und 50 Megapixel
Bild: Samsung

Samsung will diesen Monat mit der Produktion eines neuen Bildsensors mit 50 Megapixeln für den Einsatz in Smartphones beginnen. Der ISOCELL GN1 kombiniert eine hohe Auflösung mit der Dual-Pixel-Technologie und Pixel-Binning für effektiv 12,5 Megapixel. Beim eigenen 108-Megapixel-Sensor fehlt die Dual-Pixel-Technologie.

Die Dual-Pixel-Technologie stammt ursprünglich aus dem DLSR-Umfeld, Samsung hatte sie 2016 mit dem Galaxy S7 (Test) in das Smartphone-Segment gebracht. Dabei besteht jedes Pixel aus zwei Photodioden, die Licht aus unterschiedlichem Winkel einfangen, um einen schnellen Autofokus per Phasenvergleich auch unter komplizierten Bedingungen durchzuführen. Deshalb spricht Samsung davon, dass beim ISOCELL GN1 aufgrund der 50 Megapixel insgesamt 100 Millionen Fokuspunkte zur Verfügung stehen.

Samsung ISOCELL GN1
Samsung ISOCELL GN1 (Bild: Samsung)

Der ISOCELL GN1 ist Samsungs erster Sensor, der die Dual-Pixel- mit der Tetracell-Technologie verbindet. Das bedeutet, dass für jedes Pixel nicht nur zwei Photodioden zur Verfügung stehen, sondern dass sich vier Pixel über das Pixel-Binning-Verfahren zu einem Pixel für effektiv 12,5 Megapixel kombinieren lassen. Dadurch wird die Kantenlänge jedes Pixels von 1,2 μm auf 2,4 μm verdoppelt, die Lichtempfindlichkeit soll sich analog der Fläche je Pixel laut Samsung somit vervierfachen. Das soll bei schlechten Lichtbedingungen helfen.

Galaxy S20 Ultra ohne Dual-Pixel-Sensor

Beim ISOCELL HM1 mit 108 Megapixeln, der im Galaxy S20 Ultra (Test) für die Hauptkamera verbaut wird, musste Samsung erstmals seit dem Galaxy S7 auf die Dual-Pixel-Technologie verzichten. Zwar führt der Sensor ebenfalls den Autofokus per Phasenvergleich durch, es befinden sich aber deutlich weniger der Fokuspunkte auf der Sensorfläche. Beim ISOCELL HM1 nutzt Samsung ein „Nonacell“ genanntes Pixel-Binning-Verfahren für die Zusammenlegung von neun Pixeln. In ersten Tests des Galaxy S20 Ultra mit früher Firmware hatten sich Tester über den Autofokus des Smartphones beschwert.

8K-Videoaufnahmen mit 30 FPS

Die 50 Megapixel des ISOCELL GN1 bringt Samsung auf vergleichsweise großen 1/1,3 Zoll unter. Damit ist der Sensor sogar etwas größer als der ISOCELL HM1 mit seinen 1/1,33 Zoll. Ein optionaler Software-Algorithmus soll es ermöglichen, die Informationen aller 100 Millionen Photodioden auszulesen, um ein Bild mit „vergleichbarer Auflösung“ wie bei einem nativen 100-Megapixel-Sensor zu erhalten.

Weitere Features des ISOCELL GN1 sind Smart-ISO und Echtzeit-HDR für Foto- und Videoaufnahmen, ein integrierter elektronischer Bildstabilisator (EIS), der seine Informationen von einem Gyroskop erhält, sowie Videoaufnahmen in 8K-Auflösung mit 30 FPS. Im Galaxy S20 Ultra ist der ISOCELL HM1 auf 24 FPS bei 8K limitiert.