Mobilfunk-Infrastruktur: Telefónica verkauft 10.100 Funkmasten für 1,5 Mrd. Euro

Sven Bauduin
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Mobilfunk-Infrastruktur: Telefónica verkauft 10.100 Funkmasten für 1,5 Mrd. Euro
Bild: Telefónica Deutschland

Telefónica Deutschland verkauft insgesamt 10.100 seiner Mobilfunkstandorte zum Preis von 1,5 Milliarden Euro an die Telxius Telecom S.A., einem international operierenden Unternehmen für Telekommunikationsinfrastruktur, damit der spanische Mutterkonzern seine Schuldenlast senken kann. Auch Telxius gehört zum Telefónica-Konzern.

10.100 Mobilfunkstandorte wechseln den Besitzer

Telxius selbst erweitert sein Portfolio damit von aktuell rund 30.000 Mobilfunkstandorten und 87.000 km Seekabel, um weitere 10.100 Mobilfunkmasten. Telefónica Deutschland spricht von einer der größten und zugleich wichtigsten Transaktionen in der Geschichte des deutschen Netzbetreibers.

Funktechnik bleibt Eigentum von Telefónica

Die aktive Mobilfunktechnik der Standorte, die zu einem Großteil auf Gebäudedächern installiert ist, bleibt im Besitz von Telefónica Deutschland und soll durch Telxius in den nächsten vier Jahren um 2.400 Standorte erweitert werden. Die neu erschlossenen Mobilfunkstandorte sollen dann von Telefónica bei Telxius angemietet werden.

Dies ist eine der größten und wichtigsten Transaktionen in der Geschichte von Telefónica Deutschland. Sie bildet einen wichtigen Meilenstein im Rahmen der Fokussierung unserer Geschäftstätigkeit.

Markus Haas, Vorstandsvorsitzende von Telefónica Deutschland

Auch das Coronavirus spielt eine Rolle

Wenngleich der Netzbetreiber den Verkauf seiner Mobilfunkstandorte im Einklang mit der eingeschlagenen Wachstumsstrategie sieht, strebe das Unternehmen aufgrund der weltwirtschaftlichen Entwicklungen ein „weiterhin konservativ gestaltetes Finanzprofil“ an, so Markus Rolle, Finanzvorstand des Unternehmens.

Der spanische Mutterkonzern Telefónica S.A., der mittlerweile einen Schuldenberg von rund 38 Milliarden Euro angehäuft hat, ist mit rund 69 Prozent an der Telefónica Deutschland Holding AG beteiligt und hält mit 50,01 Prozent die Mehrheitsanteile an Telxius. Darüber hinaus hält die us-amerikanische Beteiligungsgesellschaft KKR Anteile an Telxius.

Bundeskartellamt muss noch zustimmen

Die Transaktion zwischen Telefónica Deutschland und Telxius steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden, insbesondere der des Bundeskartellamtes.