Amazon Echo Auto im Test: Alltagserfahrungen und Probleme mit Echo Auto

 2/3
Frank Hüber
54 Kommentare

Gelegentlich Probleme beim Koppeln

Amazon Echo Auto startet erfreulich schnell und steht schon wenige Sekunden nach dem Einschalten der Zündung zur Verfügung. Im Test gab es gerade anfänglich aber immer wieder kleinere Probleme mit der Verbindung zum verknüpften Smartphone, weshalb als Antwort von Alexa immer wieder nur der Hinweis kam, dass sie gerade nicht verbunden sei. Zudem bereitete die Kopplung mit dem Spotify-Konto zunächst Probleme, da Alexa trotz Verbindung in der Alexa-App vehement behauptete, es sei kein Spotify-Konto verknüpft. Letzteres löste sich nach wenigen Tagen von selbst in Luft auf und trat daraufhin auch nicht mehr auf.

Spracherkennung mit Grenzen bei lauter Umgebung

Bei offenem Fenster an einer befahrenen Straße oder bei etwas lauterer Musikwiedergabe lässt sich Alexa nur durch lautes Brüllen aktivieren. Gerade im ersten Fall zieht man so an einer Ampel vor allem zweifelnde Blicke auf sich. Die Spracherkennung und -aktivierung von Echo Auto haben im Alltag klare Grenzen. Bei geschlossenem Fenster und eher zurückhaltender Musiklautstärke funktioniert das allerdings sehr gut. Mit dem Verständnis des Gesprochenen selbst gibt es dabei auch im Auto nicht mehr oder weniger Probleme als auf einem normalen Echo-Lautsprecher – also sehr wenige, denn Anfragen und Befehle werden zuverlässig umgesetzt.

Amazon Echo Auto
Amazon Echo Auto

Schnelle Reaktion und Umsetzung

Die Anfragen, die während der Fahrt an Echo Auto gestellt werden, werden ohne störende Verzögerung sofort ausgeführt. Dass Echo Auto im Gegensatz zu den Echo-Lautsprechern mit WLAN einen Umweg über das Smartphone gehen muss, fällt bei der Reaktionszeit in keiner Weise negativ auf. Sofern die Verbindung zuverlässig hergestellt wurde, was im Test fast, aber eben nicht immer der Fall war, vergisst man, dass das Smartphone als Bindeglied dient.

Erinnerungen nicht nur im Auto

Amazon hat erkannt, dass es mit Echo Auto notwendig sein kann, dass eine darauf erstellte Erinnerung auch auf anderen Alexa-Lautsprechern ausgegeben wird, da der Nutzer später vielleicht gar nicht mehr im Auto sitzt, um sie zu hören. Deshalb können Anwender nun festlegen, dass eine Erinnerung auf allen Echo-Lautsprechern ausgegeben wird, unabhängig davon, auf welchem sie angelegt wurde. Diese neue Funktion führt aber zur neuen Einschränkung, dass die Erinnerung dann immer auf allen Echo-Lautsprechern angesagt wird, also beispielsweise auch im Kinderzimmer. Eine Auswahl, auf welchem Lautsprecher die Erinnerung später von Alexa angesagt werden soll, kann man noch nicht treffen.

Echo Auto kennt nur „Alexa“

Kann man auf den hauseigenen Echo-Lautsprechern das Aktivierungswort von „Alexa“ auch auf „Echo“, „Computer“ oder „Amazon“ ändern, ist dies beim Echo Auto nicht möglich – das Aktivierungswort ist immer „Alexa“. Wer einen Echo-Lautsprecher mit angepasstem Aktivierungswort nutzt, muss sich demnach zwangsläufig umstellen.

Den Echo zuhause anrufen

Sinnvoller als ein Telefonat von Echo-Lautsprecher zu Echo-Lautsprecher in den eigenen vier Wänden ist das Telefonieren vom Echo Auto im Fahrzeug zu einem Echo-Lautsprecher zuhause. Das gewohnte „Alexa, Drop in bei Echo Plus“ funktioniert nämlich auch mit dem Echo Auto über die Internetverbindung des Smartphones einwandfrei. Ist das Adressbuch des Smartphones mit der Alexa-App synchronisiert, können auch normale Mobilfunkanrufe über Alexa initiiert werden. Dann wird nicht die Internetverbindung genutzt, sondern die Telefon-Flatrate oder die Inklusivminuten des Tarifs.

Das Verschicken von SMS oder WhatsApp-Nachrichten über Alexa funktioniert auf einem iPhone allerdings nicht.

Alexa wird zum Navi

Auch die Navigations-Software des Smartphones lässt sich über Echo Auto per Sprache nutzen. So kann unter Android Google Maps und unter iOS Apple Karten oder Google Maps über einen Sprachbefehl an Alexa geöffnet und mit der gewünschten Adresse des Zielorts versorgt werden. Während sich unter Android die Navigation per Sprache starten lässt, muss unter iOS hierfür zwingend auf das Smartphone getippt werden – sowohl in Apple Karten als auch Google Maps. Sofern die Maps-App nicht offen ist, wird diese über eine Benachrichtigung der Alexa-App, die angeklickt werden muss, geöffnet. Gleiches gilt, wenn man die Navigation vor dem Erreichen des Zielortes beenden möchte. Auch dies funktioniert unter Android über Alexa per Sprachbefehl, während unter iOS das iPhone selbst per Touch bedient werden muss.

Bei der Navigation können auch bekannte POIs angesagt oder Namen von Geschäften oder Restaurants genutzt werden, allerdings greift Amazon hierfür nicht etwa auf Daten von Google Maps oder Apple Karten zurück, sondern nutzt einen eignen Datensatz. Wie umfangreich und aktuell dieser auch auf dem Land ist, konnte im Test nicht ausprobiert werden – in Berlin ist er umfassend.