Search On: Google erweitert Suche in zahlreichen Punkten

Nicolas La Rocco
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Search On: Google erweitert Suche in zahlreichen Punkten
Bild: Google

Bei all den verschiedenen Software-Lösungen und Hardware-Produkten aus dem Hause Google gerät das einstige Kernprodukt der Suche manchmal ins Hintertreffen. Zum Event „Search On 2020“ hat Google nun aber die eigene Suche in zahlreichen Punkten erweitert und optimiert, sowohl im Web als auch in den Apps für Android und iOS.

Eine der größten Optimierungen betrifft die Spracherkennung „BERT“ (Bidirectional Encoder Representations from Transformers), die falsch geschriebene Suchen nun deutlich besser erkennen und korrigieren soll. Laut Google beinhalten 10 Prozent aller Suchanfragen einen Schreibfehler, den BERT innerhalb von nur 3 Millisekunden erkennen und ausbessern soll. Der neu eingeführte Algorithmus bringe eine größere Verbesserung als alle Optimierungen der letzten fünf Jahre zusammen.

Googles neue Suche soll zudem sehr spezifische Anfragen besser verarbeiten und das Ergebnis aus langen Textpassagen direkt in den Suchergebnissen hervorheben können. Auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, so Google, soll die Optimierung in 7 Prozent alle Suchanfragen zu besseren Ergebnissen führen. Die Google-Suche kann fortan zudem einzelne Textpassagen im Suchergebnis hervorheben. Auf der Suche etwa nach Fitnessgeräten für zuhause werden nach Preis oder benötigter Fläche sortiert die Ergebnisse dargestellt.

Google-Suche segmentiert Videos in Abschnitte

Tiefer in den Inhalt steigt Googles Suche jetzt auch bei Videos ein. Wird zum Beispiel nach den Highlights eines Sportereignisses gesucht, kann Google ein Video dahingehend analysieren, dass einzelne Abschnitte mit einer Zeitleiste versehen in der Suche angezeigt werden. Kleine Vorschaubilder ermöglichen den Sprung an die entsprechende Stelle im Video. Google testet diese neuen Suchergebnisse für Videos derzeit und will sie bis zum Ende des Jahres für 10 Prozent der Suchanfragen ausgeben. Eine optimierte Darstellung der Suchergebnisse gibt es auch für Statistiken. Diese oftmals tief in einem Datensatz „vergrabenen“ Informationen kann Google herausfiltern und als Suchergebnis anzeigen.

Visuelle Suche nach Formeln mit Google Lens

Google Lens für die visuelle Suche über den Kamerasucher kann laut Google mittlerweile 15 Milliarden Dinge erkennen, nachdem es vor zwei Jahren noch eine Milliarde Dinge waren. In Zeiten des vermehrt zuhause durchgeführten Schulunterrichts soll Google Lens jetzt auch bei den Hausaufgaben etwa in Bereichen wie Mathematik, Biologie und Physik helfen. Formeln lassen sich fotografieren und von Google erklären, Molekülstrukturen können dreidimensional dargestellt werden.

Lens lässt sich aber auch als Shopping-Werkzeug nutzen, und das will Google weiter beschleunigen. Bisher war es möglich, mit einem Foto oder Screenshot nach ähnlichen Produkten zu suchen, fortan ist das auch in der Google-App und in Chrome für Android möglich, indem ein Bild für längere Zeit gehalten wird. Die Funktion soll demnächst auch in die Google-App für iOS einziehen. Geht es um größere Anschaffungen wie ein neues Auto, lässt sich dieses künftig in Augmented Reality in verschiedenen Farben und Ausstattungsvarianten ansehen. Google bietet das Feature zunächst in den USA an und arbeitet dabei unter anderem mit Porsche und Volvo zusammen.

Summen nach Liedern

Wird auf Google nach Musik gesucht, lässt sich eine Suchanfrage nun einzig mit Summen der Melodie finden. In der Google-App oder über das Google-Widget muss dafür zunächst gefragt werden, um welches Lied es sich handelt, woraufhin Google zuhört und für 10 bis 15 Sekunden vom Anwender gesummt werden muss. Unter Android funktioniert das bereits mit 20 Spracheinstellungen, unter iOS bisher hingegen nur mit Englisch. Perfektes Summen werde nicht vorausgesetzt, so Google, da als Ergebnis eine Reihe von Vorschlägen gemacht wird, in die sich jeweils reinhören lässt.

Summen nach Liedern (Bild: Google)

Google Maps zeigt live an, wie viel wo los ist

Google Maps ist zwar eine eigene App, aber ebenfalls mit Googles Suche verbunden. Wie viel in einem Restaurant oder Geschäft los ist, zeigt Google Maps nun direkt auf der Karte an, ohne dass eine spezifische Suchanfrage gestellt werden muss. Kleine Kreise rund um das Geschäft zeigen, ob sich dort viele Personen aufhalten, was vor allem in Coronazeiten hilfreich sein soll. Auch in der AR-Ansicht werden diese Informationen jetzt in Echtzeit ausgegeben. Bei der Navigation mit Google Maps werden die entsprechenden Informationen live oberhalb der Karte angezeigt. Darüber hinaus zeigt Google nun an, welche Hygienevorschriften an einem Ort eingehalten werden müssen.

Duplex ruft bei Geschäften an

Damit die Informationen zu einem Geschäft stets auf dem aktuellen Stand sind, führt Googles KI-Sprachroboter Duplex eigenständig Anrufe durch, um veränderte Öffnungszeiten oder Lieferoptionen zu erfragen, damit diese automatisch von Google in das Profil des Unternehmens übernommen werden können. Seit einem Jahr geht Google so bereits in den USA vor, mit der Pandemie erweitert Google den Dienst auf acht weitere Länder. 3 Millionen Anpassungen habe Google auf diese Weise bereits vornehmen können.

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