Linux Mint 20.1 „Ulyssa“: Ubuntu-Derivat mit Cinnamon 4.8 wird im Detail verbessert

Sven Bauduin
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Linux Mint 20.1 „Ulyssa“: Ubuntu-Derivat mit Cinnamon 4.8 wird im Detail verbessert
Bild: Linux Mint

Community und Entwickler der ein- und umsteigerfreundlichen Linux-Distribution auf Basis von Ubuntu 20.04 LTS „Focal Fossa“ haben Linux Mint 20.1 „Ulyssa“ mit dem neuen hauseigenen Desktop Cinnamon 4.8 freigegeben. Das Betriebssystem wurde im Detail verbessert und soll die Nachfolge von Linux Mint 20 „Ulyana“ antreten.

Cinnamon 4.8 als neuer Vorzeige-Desktop

Der hauseigene Vorzeige-Desktop Cinnamon, eine Abspaltung („Fork“) der Gnome Shell, der das moderne Konzept von Gnome 3 mit der traditionellen Bedienung von Gnome 2 kombiniert, ist erstmals in der neuen Version 4.8 vertreten, während MATE und Xfce in den Versionen 1.24 respektive 4.14 vorliegen. Cinnamon 4.8 soll schneller und ressourcenschonender als sein Vorgänger Cinnamon 4.6 sein und verwaltet seine Erweiterungen („Spices“) besser. Zudem lassen sich mittels Flatpak installierte Softwarepakete durch eine entsprechende Kennzeichnung besser erkennen.

Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – Cinnamon Edition
Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – Cinnamon Edition (Bild: Linux Mint)

Zu den technischen Neuerungen unter der Oberfläche von Linux Mint zählt unter anderem die Funktion „Suspend-then-Hibernate“: Wechselt der PC oder das Notebook in den Bereitschaftsmodus, so weist Cinnamon 4.8 das System jetzt nach einer gewissen Zeit der Inaktivität an, in den Ruhezustand umzuschalten und Energie zu sparen.

Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – Xfce Edition
Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – Xfce Edition (Bild: Linux Mint)
Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – MATE Edition
Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) – MATE Edition (Bild: Linux Mint)

Die Basis für das auch für Windows-Umsteiger und Linux-Einsteiger interessante Betriebssystem bilden der Systemkernel Linux 5.4, der alle modernen CPU- und GPU-Architekturen von AMD, Intel und Nvidia voll unterstützt, sowie die beiden zusätzlichen Desktop-Umgebungen Xfce 4.14 und das MATE Desktop Environment 1.24, welches seine Wurzeln ebenfalls traditionell bei Gnome 2 hat.

Xfce 4.16 schon jetzt nutzen

Das erst Ende Dezember erschienene und mit mehr Konsistenz und modernerem Unterbau aufpolierte Xfce 4.16 soll hingegen erst mit Linux Mint 20.2 ausgeliefert werden, lässt sich jedoch schon jetzt über die Repositories von Ubuntu beziehen und bereits mit Linux Mint 20.1 völlig problemlos nutzen.

Web-Apps auf dem Desktop und IPTV im Player

Neuerungen, die mit Linux Mint 20.1 („Ulyssa“) erstmals verfügbar werden, sind unter anderem der neue Web-App-Manager, der Websites in Web-Apps verwandelt und auf den Desktop bringt, sowie der IPTV-Player Hypnotix, der neben Live-Streams auch lineares Fernsehen wiedergeben kann. Zudem wurden auch die bekannten Softwarepakete entsprechend aktualisiert.

Der Snap Store – auch bekannt als Ubuntu Store – von Canonical ist unter Linux Mint grundsätzlich deaktiviert. Diese Grundsatzentscheidung haben die Entwickler mehrfach begründet und setzen stattdessen neben den traditionellen Repositories auf Alternativen wie Flatpak und AppImage.

Download über ComputerBase

Die drei Systemabbilder von Linux Mint 20.1 in der Cinnamon-, MATE- und Xfce-Edition können ab sofort aus dem Download-Archiv von ComputerBase heruntergeladen werden und finden sich direkt unterhalb dieser Meldung.

Wie ein Upgrade von Version 20 auf Version 20.1, die noch bis 2025 offiziellen Support erhalten wird, reibungslos gelingt, erklären die Entwickler Schritt für Schritt in ihrem Blog. Zudem liefern die Release Notes wie gewohnt weitere Details.

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    4,5 Sterne

    Linux Mint ist eine auf Ubuntu LTS basierende Linux-Distribution mit dem eigenen Cinnamon-Desktop.

    • Version 21.3 „Virginia“ Deutsch