LED Screen Light Bar Pro im Test: Yeelights Monitorlampe mit Razer-Chroma-Backlight

Frank Hüber
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LED Screen Light Bar Pro im Test: Yeelights Monitorlampe mit Razer-Chroma-Backlight

Die Yeelight LED Screen Light Bar Pro ist eine Monitorlampe mit weißem Hauptlicht vor dem Monitor und RGB-Stimmungslicht an der Rückseite, das sich für Lichteffekte mit Razer Chroma koppeln lässt. Während die Monitorlampe überzeugt, hapert es in der Praxis bei der Chroma-Verknüpfung an der Detailumsetzung.

Die Yeelight LED Screen Light Bar Pro, so die offizielle Bezeichnung der smarten LED-Monitorleuchte von Yeelight, beleuchtet den Bereich vor dem Monitor, ohne auf den Bildschirm selbst zu leuchten und Reflexionen zu erzeugen, indem sie anstelle einer klassischen Schreibtischlampe oben auf den Display-Rahmen gesetzt wird. So schafft sie Licht und Platz auf dem Schreibtisch und beleuchtet auch bei dunklem Umgebungslicht die Tastatur des Nutzers. Interessant ist die Yeelight LED Screen Light Bar Pro aber ebenso für Spieler, denn sie strahlt nicht nur in dimmbarem, weißem Licht vor den Monitor, sondern in RGB-Farben auch hinter den Monitor ab. Über Razer Chroma und Overwolf kann diese RGB-Beleuchtung mit dem restlichen System, Spielen und Musik verknüpft werden, um nicht nur als Stimmungslicht zu dienen, sondern zugleich die Immersion im Spiel zu erhöhen.

ComputerBase konnte die Yeelight LED Screen Light Bar Pro vorab testen. Das deutsche Modell ist noch nicht verfügbar, soll jedoch in Kürze zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 109,99 Euro nach Deutschland kommen. Die Monitorlampe ist auch ohne den Zusatz „Pro“ erhältlich, bietet dann aber weniger Funktionen und keine Razer-Chroma- und Overwolf-Anbindung.

Die Technik und das Design

Runde LED-Leiste aus Aluminium

Die runde Yeelight LED Screen Light Bar Pro ist 48,6 cm lang, wiegt rund 165 g und besitzt einen Durchmesser von 2,3 cm. Ihr aus Aluminium gefertigtes Gehäuse ist sehr gut verarbeitet, die LEDs sowohl an Vorder- als auch Rückseite mit Kunststoff abgedeckt, wobei dieser beim weiten Hauptlicht auch als Diffusor dient. Die runde LED-Leiste wird über einen magnetischen Kontakt mit der Monitorhalterung verbunden und setzt auf Pins für die Übertragung des Stroms, die auf Kontaktflächen aufsetzen. Dies erlaubt auch, dass die runde LED-Leiste jederzeit einfach durch Drehen in ihrem Neigungswinkel angepasst werden kann. Um bis zu 25 Grad lässt sich der Neigungswinkel der Leuchte verstellen, um die Abstrahlung etwas an den Tisch und den Sitzabstand anzupassen.

Yeelight LED Screen Light Bar Pro

Halterung für gerade und gekrümmte Displays

Die rund 5,5 cm breite Monitorhalterung ist mit 340 g deutlich schwerer als die Lampe, denn die schwere Rückseite der Halterung aus Aluminium dient als Gegengewicht zu der nach vorne überhängenden Monitorlampe. Sie wird an den oberen Rahmen des Monitors geklemmt, wofür sie an den Kontaktflächen mit Gummi versehen ist, um weder Rahmen noch Display zu zerkratzen. Im oberen Teil aus Kunststoff sind ein USB-C-Anschluss für die Stromversorgung und die Aufnahme für die Monitorlampe mit den Stromkontakten platziert. Durch die aufliegende Befestigung hat der Nutzer auch bei der Halterung ein paar Grad Spiel hinsichtlich der Ausrichtung, denn sie muss nicht plan auf dem Rahmen des Monitors aufliegen. Gekrümmte Displays sind für die Yeelight LED Screen Light Bar Pro ebenfalls kein Hindernis – weder bei der Befestigung noch bei der Ausleuchtung –, da sie auch auf gebogenen Monitoren so ausgerichtet werden kann, dass keine Reflexionen entstehen.

Der Rahmen des Displays darf maximal 32 mm dick sein, damit die Halterung noch richtig befestigt werden kann. Die empfohlene Mindestdicke liegt bei 10 mm, der Bildschirm kann aber auch dünner sein, wobei die Halterung dann keinen Druck mehr entfaltet, sondern lediglich durch das Gleichgewicht gehalten wird. Für Notebook-Displays ist die Monitorlampe nicht gedacht.

80 weiße und 40 RGB-LEDs

Die Yeelight LED Screen Light Bar Pro setzt auf 80 weiße 0,2-Watt-LEDs, die schräg nach vorne abstrahlen, und 40 RGB-LEDs mit ebenfalls 0,2 Watt, die nach hinten gerichtet sind. Die LEDs des Hauptlichts sind in 40 warme und 40 kalte Exemplare unterteilt, so dass sich die Farbtemperatur des weißen Hauptlichts beliebig anpassen lässt. Vorne sind die LEDs in einer durchgängigen Leiste angeordnet, nach hinten sind je 20 LEDs links und rechts in einer Leiste untergebracht, da in der Mitte die Halterung sitzt. Einzelne LEDs oder LED-Streifen lassen sich nicht austauschen. In den technischen Daten spricht Yeelight bei der Monitorlampe von einer Gesamtleistung von 10 Watt – was weiterhin nicht zu 120 LEDs mit je 0,2 Watt passt. Eine Einschränkung bei der Helligkeit der LEDs ließ sich im Test jedoch nicht nachvollziehen, selbst wenn alle LEDs genutzt wurden.

An und aus über USB des PCs

Eigentlich soll die Yeelight LED Screen Light Bar Pro über ein Netzteil mit Strom versorgt werden. Im Test ließ sich die Monitorlampe aber auch problemlos über einen ladefähigen USB-Anschluss des Mainboards mit 2 Ampere betreiben, was zudem den Vorteil hat, dass ihr Ein- und Ausschalten an den Computer gekoppelt ist. Sollte im Bios des PCs eingestellt sein, dass die USB-Anschlüsse auch bei ausgeschaltetem Rechner Geräte laden können, bleibt die Monitorlampe jedoch eingeschaltet, wenn der PC heruntergefahren ist. Alternativ kann die Yeelight LED Screen Light Bar Pro aber auch mit jedem Smartphone-Netzteil betrieben werden, das mindestens 10 Watt liefert.

Für die Anbindung an die App und die Integration in das Beleuchtungssystem bietet die Monitorlampe WLAN 802.11b/g/n mit 2,4 GHz. Der Zugang zum lokalen Netzwerk wird über die Yeelight-App konfiguriert.

Der Drehregler steuert viele Funktionen

Neben Monitorhalterung, Lampe und USB-C-Kabel liegt der Yeelight LED Screen Light Bar Pro ein runder Drehregler bei, der die Monitorlampe kabellos steuert. Der Drehregler misst 66,5 mm im Durchmesser, ist 34 mm hoch und muss mit zwei beiliegenden AAA-Batterien betrieben werden – er besitzt keinen integrierten Akku. Ein manuelles Koppeln der Fernbedienung mit der Monitorlampe ist nicht nötig, sie sind ab Werk bereits aufeinander abgestimmt. Sollte dies doch einmal nötig sein oder der Nutzer eine weitere Leuchte mit dem Drehregler koppeln wollen, muss der Drehregler gedrückt gehalten werden, unmittelbar nachdem die Monitorlampe mit Strom versorgt wurde, bis das Licht einen Atmungseffekt zeigt. Es können auf Wunsch mehrere Lampen mit einer Fernbedienung gesteuert werden, aber eine Lampe immer nur durch eine Fernbedienung.

Die Steuerungsmöglichkeiten über den Drehregler sind zahlreich und beziehen sich sowohl auf das weiße Hauptlicht als auch das RGB-Licht an der Rückseite. Wird der Drehregler ein Mal gedrückt, wird das nach vorne gerichtete Hauptlicht ein- oder ausgeschaltet. Ein langer Druck schaltet hingegen das nach hinten gerichtete Stimmungslicht ein und aus. Eine Drehung im Uhrzeigersinn erhöht die Helligkeit, gegen den Uhrzeigersinn wird sie reduziert. Soll die Farbtemperatur des Hauptlichts angepasst werden, muss gedrückt und gedreht werden. Im Uhrzeigersinn wird die Farbtemperatur erhöht, gegen den Uhrzeigersinn reduziert. Wird der Drehregler doppelt gedrückt, werden die vier voreingestellten Beleuchtungsmodi des Stimmungslichts unabhängig von einer Software wie Razer Chroma durchgeschaltet. Reihenfolge und Auswahl der Modi können über die Yeelight-App angepasst werden.

Die Yeelight-App zur Steuerung ohne PC

Abseits von der Synchronisation mit dem PC oder der Steuerung über den Drehregler kann die Monitorlampe über die Yeelight-App gesteuert werden. Sie ist kostenlos sowohl für Android als auch iOS erhältlich. In der App muss die Yeelight LED Screen Light Bar Pro zunächst als Gerät hinzugefügt werden. Die App gibt daraufhin weitere Anweisungen zur Einrichtung. Dabei offenbart die komplett ins Deutsche übersetzte Anwendung die ein oder andere holprige Formulierung.

Über die App können sowohl das Hauptlicht als auch das Stimmungslicht gesteuert werden. Dabei ist es nicht nur möglich, das Licht ein- und auszuschalten oder in der Helligkeit und Farbtemperatur anzupassen, sondern die Yeelight-App bietet auch Voreinstellungen, aus denen der Nutzer wählen kann. Beim Preset „Gaming“ wird das Stimmungslicht rötlich, bei „Film“ bläulich, bei „Gemütliches Zuhause“ hingegen warm abgestimmt und mit einem leichten Feuereffekt versehen. Selbst vorgenommene Einstellungen lassen sich jederzeit als Favorit abspeichern, um später schnell zu diesen Einstellungen zurückkehren zu können. Über Startbildschirm-Verknüpfungen lässt sich schneller auf häufig genutzte Einstellungen zugreifen. Für das weiße Hauptlicht bietet die App Schnelleinstellungen zur Farbtemperatur (2.700, 3.500, 4.000, 5.500 und 6500 Kelvin). Dem Stimmungslicht können ein paar statische Hauptfarben verpasst werden. Bei beiden Lichtern ist es zudem möglich, die Farbe aus den bekannten Farbdiagrammen zu wählen.

Angelehnt an die Steuerung normaler Smart-Leuchten kann über die App auch ein Timer für die Yeelight LED Screen Light Bar Pro gestellt und ein Zeitplan für das Ein-/Ausschalten erstellt werden. Auf Wunsch lässt sich die Monitorlampe so zudem in die Beleuchtung des Zimmers integrieren, selbst wenn der Computer gerade nicht genutzt wird. Ebenfalls von den klassischen Smart-Leuchten übernommen sind die Einstellungen zum Verhalten der Monitorlampe nach einem Stromausfall. Praktisch ist die Option, das Einschalten des Stimmungslichts an das Einschalten des Hauptlichts zu koppeln, wenn häufig der Drehregler genutzt wird.

Über die Yeelight-App kann zudem die Firmware der Yeelight LED Screen Light Bar Pro aktualisiert werden.