F1 2021 im Test: CPU-Benchmarks, Spielkritik und Fazit

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CPU-Benchmarks in 720p sowie 1.080p mit und ohne Raytracing (Update)

Für die maximalen Grafikdetails sind 4 CPU-Kerne nicht mehr ausreichend – dabei spielt es keine Rolle, ob Raytracing an- oder abgeschaltet ist. Auf entsprechenden Prozessoren wie dem Core i3-9100 oder dem ehemals beliebten Core i7-7700K ist die durchschnittliche Framerate teils zwar dreistellig, doch stockt das Spiel immer mal wieder stark störend, was in einem Rennspiel fast zwangsweise in der Mauer endet. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die CPU über SMT verfügt, denn auch mit 8 aktiven Threads zuckelt F1 2021 nur so vor sich her.

6 Kerne inklusive SMT sind dann auch für eine hohe Performance ausreichend. Der Ryzen 5 1600X schneidet dabei im Testfeld am schlechtesten ab, liefert schlussendlich aber für alle Lebenslagen ein spielbares Ergebnis. Mit aktiviertem Raytracing fallen jedoch die Perzentil-FPS auch in Verbindung mit einer Asus GeForce RTX 3090 Strix OC auf unter 60 Bilder pro Sekunde, optimal ist das Spielerlebnis mit einer entsprechenden CPU nicht. Je nach Messreihe 4 bis 14 Prozent schneller ist der Ryzen 5 2600X, jedoch ist auch dieser noch weit von den schnellen 6-Kern-CPUs entfernt.

CPU-Tests auf einer Asus RTX 3090 Strix OC
CPU-Tests auf einer Asus RTX 3090 Strix OC – 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core i9-11900K (8K/16T)
      236,6
    • AMD Ryzen 9 5950X (16K/32T)
      233,8
    • AMD Ryzen 7 5800X (8K/16T)
      230,9
    • AMD Ryzen 5 5600X (6K/12T)
      230,1
    • Intel Core i5-10600K (6K/12T)
      205,6
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      177,8
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      139,2
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      131,5
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      125,0
    • Intel Core i3-9100 (4K/4T)
      68,8
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Intel Core i9-11900K (8K/16T)
      135,6
    • AMD Ryzen 9 5950X (16K/32T)
      130,0
    • AMD Ryzen 7 5800X (8K/16T)
      129,6
    • AMD Ryzen 5 5600X (6K/12T)
      128,4
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      110,3
    • Intel Core i5-10600K (6K/12T)
      107,1
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      77,1
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      69,5
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      29,6
    • Intel Core i3-9100 (4K/4T)
      5,4
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Mit Ryzen 3600 und Core i5-10600K läuft das Spiel richtig rund

Deutlich besser läuft F1 2021 dann auf einem Ryzen 5 3600 mit Zen-2-Architektur. In Full HD ist die CPU ohne Raytracing 28 und 43 Prozent schneller als der direkte Vorgänger, mit den Strahlen sind es 28 und 47 Prozent. Damit gibt es in F1 2021 zwar noch nicht die volle Geschwindigkeit, jedoch das optimale Spielerlebnis. Noch schnellere Derivate erhöhen die Framerate weiter, das ist dann aber nur noch Fein-Tuning am Spielerlebnis.

Dazu zählt der Core i5-10600K, der in den meisten Szenen etwas schneller als die AMD-CPU unterwegs ist. Vor allem gibt es mehr Durchschnitts-FPS, die mit dem Intel-Prozessor je nach Szenario um 7 bis 16 Prozent höher sind, während die Perzentil-FPS mal bei Intel und mal bei AMD leicht besser sind.

6 Kerne reichen für (beinahe) maximale Leistung aus

Noch einmal einen großen Sprung macht der aktuelle Ryzen 5 5600X, der weitere 12 bis 36 Prozent schneller als der Ryzen 5 3600 unterwegs ist und dabei beinahe die maximal mögliche Leistung in dem Spiel erzielt. Denn wirklich schneller wird es nicht mehr, ganz gleich welche CPU eingesetzt wird. Das zeigt, dass F1 2021 nicht viel mit 8 Kernen oder noch mehr anfangen kann. 8 Kerne bringen nochmal einen kleinen Schub gegenüber deren 6, spätestens dann gibt es aber gar keine Skalierung mehr.

Das Duell der Spitzen-CPUs, Ryzen 9 5950X gegen Core i9-11900K, gewinnt der Intel-Ableger knapp für sich. Bei den Durchschnitts-FPS ist dieser zwar nur maximal 3 Prozent flotter und muss sich teilweise auch mal knapp geschlagen geben, bei den Perzentil-FPS ist der Vorsprung dagegen etwas deutlich. Je nach Messreihe liegt der Core i9-11900K 2 bis 11 Prozent vor der Konkurrenz, wobei die zweistelligen Vorteile nur mit aktiviertem Raytracing vorhanden sind. Auf dem hohen Niveau ist das mess-, aber nicht spürbar.

CPU-Tests auf einer Asus RTX 3090 Strix OC
CPU-Tests auf einer Asus RTX 3090 Strix OC – 1.920 × 1.080, mit RT
  • FPS, Durchschnitt:
    • Intel Core i9-11900K (8K/16T)
      175,4
    • AMD Ryzen 9 5950X (16K/32T)
      170,5
    • AMD Ryzen 7 5800X (8K/16T)
      170,2
    • AMD Ryzen 5 5600X (6K/12T)
      164,0
    • Intel Core i5-10600K (6K/12T)
      141,5
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      131,7
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      102,9
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      93,9
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      89,0
    • Intel Core i3-9100 (4K/4T)
      49,9
  • FPS, 0,2% Perzentil:
    • Intel Core i9-11900K (8K/16T)
      104,7
    • AMD Ryzen 9 5950X (16K/32T)
      95,4
    • AMD Ryzen 7 5800X (8K/16T)
      94,9
    • AMD Ryzen 5 5600X (6K/12T)
      91,0
    • Intel Core i5-10600K (6K/12T)
      84,5
    • AMD Ryzen 5 3600 (6K/12T)
      81,2
    • AMD Ryzen 5 2600X (6K/12T)
      55,1
    • AMD Ryzen 5 1600X (6K/12T)
      53,2
    • Intel Core i7-7700K (4K/8T)
      23,2
    • Intel Core i3-9100 (4K/4T)
      4,1
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Wie gut ist F1 2021?

Erste online verfügbare Tests des Spiels konzentrieren sich auf den Einzelspieler-Modus und Neuerungen gegenüber dem schon spaßigen Vorgängern. Schnell zeigt sich dabei, dass Codemasters ein gutes Spiel gezielt verbessert hat. Größtes Haar in der Suppe ist da noch die sich abzeichnende Entwicklung bei Zusatzkäufen, denn auch hier wird modernisiert.

Als größter Hit in diesem Jahr entpuppt sich der neue Story-Modus Breaking Point, der die Rivalität zwischen F1-Neuling und alten Hasen mit jeder Menge Drama nachzeichnet. Das sei erzählerisch „von brillant weiter entfernt als Nikita Mazepin von seinem ersten Rennsieg“, wird bei GamePro am schärfsten beurteilt, macht aber allen Spielern am Ende eine Menge Spaß, irgendwo zwischen Fan-Service und passabler Unterhaltung. Spielerisch bringt der Modus zudem frischen Wind mit, weil er nicht aus Rennwochenenden, sondern aus verschiedenen Rennszenarien mit festen Aufgaben besteht, die den Reiz des Modus ausmachen. PC Games lobt in diesem Zusammenhang, dass durch die Begleitung der Saisons 2020/2021 auch Ereignisse wie Fahrertransfers zwischen den Rennen aufgegriffen würden. Fans der Rennserie bekommen damit das, was die Show auch im Fernsehen ausmacht.

Atmosphäre gebe es außerdem durch Auftritte bekannter F1-Personen wie Will Buxton. Auch Verbesserungen am MyTeam-Modus, darunter zuvorderst die Möglichkeit, auch ohne Trainingssitzungen Entwicklungspunkte zu erhalten, werden gelobt. PC Games N und IGN loben das überarbeitete Aero-Modell, das nun auch Abtrieb am Unterboden berechnet und zusammen mit feinerer Reifensimulation für ein anspruchsvolleres Fahrmodell sorge – auch wenn F1 keine Simulation wird.

Kritik findet sich nur an Kleinigkeiten. Im kooperativen Karriere-Modus fehlt PC Games die Rückspulfunktion sowie das Überspringen von Zwischensequenzen, The Sixth Axis moniert, dass der Fortschritt hier auf Codemasters-Servern gespeichert werde, noch drei als kostenloser DLC versprochene Strecken fehlen und sich das Spiel über weiter Strecken wie sein Vorgänger anfühle. Lediglich PC Games N kritisierter stärker, was sich abzeichnet: Es fehle im Bereich der Individualisierung an Inhalt, das Spiel zwinge dazu, auf eine bestimmte Art und Weise freizuschalten. Gemeint ist: Über den „Battle Pass“. Der habe zwar noch keine Auswirkungen, zeichnet aber vor, wo die Reise hingehen soll.

Am Ende findet jeder Tester im 2021er F1-Spiel Spaß. Ob sich der Kauf wie bei The Sixth Axis nur für das neue Fahrmodell lohnt, Eurogamer die „Authentizität“ als Grund aufführt oder schlicht der allgemeine Fahrspaß, etwa bei PC Gamer, gelobt wird: F1 2021 geht in jedem Falle mit „sinnvollen Neuerungen einen Schritt nach vorne“, so das Fazit bei GamePro. Das Spiel steht damit ganz in Tradition seiner Vorgänger, die Jahr für Jahr an den richtigen Schrauben zu drehen wussten. Fans bekommen dadurch die bislang beste Adaption der Rennserie.

Wertungsüberblick für F1 2021
Publikation Wertung
Eurogamer Empfehlung
GamePro 90/100
IGN 8/10
PCGamesN 8/10
PCGamer 91/100
PC Games 9/10
TheSixthAxis 8/10
Metacritic (PC) Presse: 85/100
Nutzer: -/10

Fazit

F1 2021 macht optisch zwar keinen großen Sprung gegenüber dem Vorgänger, sieht aber in allen Lebenslagen trotzdem besser aus als dieser. Ein Grund dafür ist Raytracing, das es erstmals in das offizielle, jährlich neu aufgelegte Spiel zur Formel 1 geschafft hat und sich dort um hübschere Schatten und Reflexionen kümmert. Auch ohne die Strahlen sieht das Spiel besser aus als der Vorgänger, der größte Unterschied kommt aber durch diese zu Stande. Die Qualität der Effekte ist zwar geringer als in den meisten anderen RT-Spielen, doch fällt das in Bewegung kaum auf – und in einem Rennspiel geht es gewöhnlich immer schnell zur Sache.

Und damit lässt einem F1 2021 zwar nicht die Kinnlade runter klappen, das „Simcade“-Spiel sieht aber trotzdem richtig gut aus und mausert sich im Gesamtpaket zum derzeit schönsten Rennspiel, das vor allem in Sachen Atmosphäre nach wie vor absolute Maßstäbe setzt.

Mit und ohne RT gibt es viele FPS

Ohne Raytracing zeigt F1 2021 nach wie vor eine sehr gute Performance auf dem PC, eine schnelle Grafikkarte benötigt es für maximale Grafikdetails nicht, während High-End-Beschleuniger dann auch in Ultra HD noch dreistellige Frameraten erreichen. Raytracing kostet in dem Rennspiel zwar einiges an Leistung, aber nicht so viel wie in einigen anderen Spielen. Damit sollten die Strahlen für die beste Optik aktiviert werden.

F1 2021 im Technik-Test

Und das gilt für jede Grafikkarte, sei es eine AMD- oder eine Nvidia-GPU. Denn GeForce-Beschleuniger sind zwar auch in F1 2021 schneller mit Raytracing unterwegs als die Konkurrenz, RDNA 2 kann aber erstaunlich gut mithalten und liegt nur leicht hinter Ampere zurück. Das ist ungewöhnlich. Einzig die Frametimes laufen noch unrund auf Radeons, was aber nicht an Raytracing liegt, sondern generell gilt.

Wenn die Framerate nicht hoch genug ist, sollten zuerst die Raytracing-Reflexionen abgeschaltet werden. Diese kosten deutlich mehr FPS als die Schatten, bringen aber optisch den kleineren Gewinn. Und nur die RT-Schatten kosten nicht großartig Leistung. Wer dagegen DLSS oder das Upscaling mittels FidelityFX für mehr Geschwindigkeit nutzen möchte, sollte lieber davon absehen. Denn beide Lösungen erzeugen einfach kein gutes Ergebnis. Hier ist es sinnvoller, zuerst die generelle Detailstufe zu reduzieren.

Die PC-Version ist rundum gelungen

Codemasters hat bei F1 2021 eine gute PC-Version auf die Beine gestellt. Die Grafik wurde gegenüber dem Vorgänger verbessert, das Raytracing ist zwar simpel, aber ein guter Start für ein Rennspiel. Die Performance ist generell hoch und Fehler oder andere technische Probleme sind beim Spielen auch nicht aufgetreten. Wer Interesse an dem Spiel hat, kann entsprechend problemlos zur PC-Version greifen.

ComputerBase hat F1 2021 von Publisher Electronic Arts zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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