League of Legends: Schalke 04 verkauft eSports-Lizenz für 26,5 Millionen Euro

Sven Bauduin
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League of Legends: Schalke 04 verkauft eSports-Lizenz für 26,5 Millionen Euro
Bild: FC Gelsenkirchen Schalke 1904 e.V.

Der FC Schalke 04 hat seine im Jahr 2016 erworbene Lizenz und damit den Startplatz für die wirtschaftlich potentiell äußerst lukrative League of Legends European Championship für 26,5 Millionen Euro an die Schweizer eSports-Organisation Team BSD verkauft.

COVID-19 und Misserfolg führen zum Verkauf

Wie der im vergangenen Jahr als Tabellenletzter aus der 1. Fußball-Bundesliga abgestiegene siebenfache Deutsche Meister in einer offiziellen Pressemitteilung bekanntgegeben hat, haben „die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie und das Nichterreichen der sportlichen Ziele im Kerngeschäft in der Saison 2020/2021 die Entscheidung notwendig gemacht“.

Auch wenn die Entscheidung, unseren Startplatz zu veräußern, sicherlich schwierig für uns war, können wir zuvorderst einfach stolz auf die Pionierarbeit der zurückliegenden Jahre sein.

Wir sehen am Beispiel des Esports auf Schalke, dass der Mut zu konsequenten, strategischen Entscheidungen belohnt wird und sich eine nachhaltige Umsetzung auszahlt.

Dr. Claudio Kasper, Geschäftsführer der FC Schalke 04 eSports GmbH

Der Erwerb der eSports-Lizenz für die League of Legends European Championship durch die Übernahme des eSports-Teams „Elements“ im Jahr 2016 war die Grundlage für die Gründung der eSports-Abteilung des FC Schalke 04, die neben dem von Riot Games entwickelten Free-to-play-MOBA League of Legends auch in den Fußballsimulationen FIFA und Pro Evolution Soccer aktiv ist.

Wirtschaftlich betrachtet, zählt der Esport zu unseren Geschäftsbereichen mit dem größten Wachstum. Dass er nun in erheblichem Maße auf das Kerngeschäft des S04 einzahlt, hat eine enorme Bedeutung für uns.

Alexander Jobst, Vorstand Marketing, Vertrieb und Organisation des FC Schalke 04

Der FC Schalke 04 hatte für die LEC-Lizenz seinerzeit rund 5 Millionen Euro gezahlt und entlastet mit dem jetzt erzielten Gewinn die vom Abstieg stark belastete Vereinskasse.

Auch FIFA und PES stehen auf dem Prüfstand

Wie der Verein weiter mitteilte, steht eine Entscheidung über die Fortführung der Engagements in den Fußballsimulationen FIFA und PES sowie die Teilnahme an der Prime League in League of Legends noch aus.

Chief Gaming Officer Tim Reichert sagte gegenüber dem Fußballmagazin Kicker hingegen, „einen Komplettausstieg haben wir nie wirklich diskutiert“. Das Projekt „eSports auf Schalke“ soll fortgesetzt werden, wenn auch zukünftig eine Nummer kleiner.