Chip-Knappheit bis Ende 2022: AMD-CEO Lisa Su äußert sich nur verhalten optimistisch

Sven Bauduin
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Chip-Knappheit bis Ende 2022: AMD-CEO Lisa Su äußert sich nur verhalten optimistisch
Bild: AMD

Im Rahmen der Code Conference („Code 2021“) in Beverly Hills, Kalifornien, äußerte sich AMD-CEO Lisa Su zum aktuellen Chip-Mangel durch die noch immer stark anhaltende Halbleiter-Knappheit und geht von einer leichten Entspannung erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 aus. Vorher werde es „wahrscheinlich eher eng“, sagte Su.

Entspannung erst Ende 2022

Die Chiphersteller seien noch immer damit beschäftigt, die Engpässe in den Lieferketten, die durch die hohe Nachfrage und gleichzeitig stockenden Lieferketten in Folge der COVID-19-Pandemie entstanden sind, zu befriedigen. Auch würden einige der bereits im letzten Jahr geplanten Produktionsanlagen und Fabriken sehr wahrscheinlich „erst in den kommenden Monaten“ mit der Herstellung von Chips beginnen. Das könnte aber durchaus dazu beitragen, die akuten Lieferengpässe bei „PC-Hardware und anderen Mikrochips“ zu verringern, so Su weiter. Die aktuelle Situation sei aber nicht mit vorangegangenen Jahren zu vergleichen.

Wir haben schon immer Zyklen mit Höhen und Tiefen erlebt, in denen die Nachfrage das Angebot überstiegen hat oder umgekehrt. Diesmal ist es aber anders.

Lisa Su, CEO & President, AMD

Die Verbesserungen könnten „nur schrittweise erfolgen“, wenn mehr Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen. Außerdem dauere es in der Regel zwischen 18 und 24 Monate, bis eine neue Anlage in Betrieb genommen werden könne.

Mit entsprechenden Investitionen wurde vor „vielleicht einem Jahr“ begonnen, so Su. Für die erste Jahreshälfte 2022 zeigt sich der AMD-CEO daher auch nur wenig optimistisch.

Nachwirkungen der Pandemie

Bis sich die Situation entspannt, könnte das zweite Halbjahr 2022 geschrieben werden. Dann könnten sich die Investitionen der Branche entsprechend auszahlen. Lisa Su sagte, „die Pandemie hat die Nachfrage auf ein neues Niveau gehoben“.

Aus diesem Grund unterstütze AMD auch den CHIPS for America Act, der zu Jahresbeginn von der Semiconductor Industry Association (SIA) ins Leben gerufen wurde und Subventionen zur Förderung der Mikrochip-Herstellung in den USA vorsieht. Neben AMD sind hier auch viele weitere Branchengrößen wie Intel, Qualcomm, Nvidia und IBM involviert.

Xilinx-Übernahme bis Ende des Jahres

Auch zur Übernahme von Xilinx, das Unternehmen hatte AMD bereits im Oktober 2020 für 35 Milliarden US-Dollar in Aktien gekauft, äußerte sich Lisa Su optimistisch. Sie gehe davon aus, „dass das Geschäft bis Jahresfrist abgeschlossen sei.

Xilinx ist Erfinder und der zurzeit weltweit führende Hersteller programmierbarer Logik-ICs, den sogenannten Field Programmable Gate Arrays (FPGA).