Smart Factory: Porsche nimmt erstes 5G-Netz in der Produktion in Betrieb

Nicolas La Rocco
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Smart Factory: Porsche nimmt erstes 5G-Netz in der Produktion in Betrieb
Bild: Porsche

Porsche nimmt ein zweites privates 5G-Netz in Betrieb, das diesmal in der Produktionsumgebung des Sportwagenherstellers erprobt wird. Ein erstes eigenes 5G-Netz gibt es bereits im Entwicklungszentrum in Weissach. Am Produktionsstandort Leipzig werden Prozessgeräte an einem Roboter über den 5G-Standard gesteuert.

Im Werk Leipzig baut Porsche seit 2002 den Cayenne, 2009 kam der Gran Turismo Panamera hinzu und seit Ende 2013 wird der Macan dort gefertigt. In der Produktion dieses Modells kommt jetzt die 5G-Technik zum Einsatz. Konkret geht es um die kabellose Übertragung von Signalen an Roboter aus dem Karosseriebau. Im Rahmen des Pilotprojekts werden Prozessgeräte über 5G statt Kabel gesteuert. Mit der gesammelten Erfahrung sollen künftige Automatisierungskonzepte erarbeitet werden.

Ericsson liefert die 5G-Hardware

Für den Aufbau des privaten 5G-Netzes hat Porsche mit dem schwedischen Mobilfunknetzausrüster Ericsson zusammen gearbeitet. Zum Einsatz kommt privates Frequenzspektrum, wie es die Bundesnetzagentur seit Herbst 2019 im Rahmen sogenannter Campusnetze zur Verfügung stellt, die grundlegende Technik entspricht aber dem, was auch bei kommerziellen Netzen etwa bei Telekom, Vodafone oder Telefónica genutzt wird. Vor zwei Jahren erfolgte der Startschuss der lokalen Netze im Bereich von 3,7 bis 3,8 GHz und somit im Spektrum mit hoher Bandbreite und niedrigen Latenzen.

5G-Antenne im Porsche-Werk Leipzig
5G-Antenne im Porsche-Werk Leipzig (Bild: Porsche)

5G kommt bereits in Weissach zum Einsatz

5G ist bei Porsche kein gänzlich neues Thema, wird jetzt aber erstmals an einem Produktionsstandort im laufenden Betrieb genutzt. Zuvor war dieses Jahr im Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach ein privates 5G-Netz in Betrieb genommen worden, dessen Fokus auf der Entwicklung von Funktionen, bei denen sicherheitsrelevante Daten zwischen Fahrzeugen ausgetauscht werden sollen, liegt. Im Sommer dieses Jahres wurde zum Beispiel gemeinsam mit Vodafone ein Echtzeit-Warnsystem vorgestellt, das mit sehr geringer Latenz vor Gefahren warnt, bevor diese für den Fahrer sichtbar sind.

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