TrendForce: NAND-Flash gibt es im Überfluss

Michael Günsch
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TrendForce: NAND-Flash gibt es im Überfluss

Im dritten Quartal haben die NAND-Flash-Hersteller 15 Prozent mehr umgesetzt. Als Ursache gilt die hohe Nachfrage in den Bereichen Rechenzentren und Smartphones. Eine Knappheit wie bei anderen Halbleiterprodukten herrscht hier nicht. Das Marktforschungsunternehmen TrendForce spricht sogar von „Überfluss“.

Die Lager sind voll mit NAND

Engpässe wie bei Prozessoren für den Automobilsektor oder Chips für Grafikkarten gibt es beim in Smartphones, SSDs oder Speicherkarten eingesetzten NAND-Flash-Speicher nicht. Das bestätigt die jüngste Marktanalyse von TrendForce. Dort heißt es: „Gegenwärtig sind NAND-Flash-Komponenten im Vergleich zu anderen Arten von Schlüsselkomponenten im Überfluss vorhanden“.

Die Schere zwischen den hohen Lagerbeständen von NAND gegenüber anderen, knappen Komponenten sei bei den Erstausrüstern in den letzten Monaten noch größer geworden. Daher müssen diese ihre Bestellungen zurückschrauben, um die NAND-Bestände zu reduzieren. Die Vertragspreise für NAND sollen aufgrund der Bestandsanpassungen bald sinken.

Rekordumsatz im dritten Quartal

Im abgelaufenen dritten Quartal 2021 sind wiederum sowohl die Auslieferungen von NAND (+ 11 %) als auch dessen Durchschnittspreis (+4 %) gestiegen. Dies führte zu einem neuen Rekordhoch beim globalen Umsatz, der um 15 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar anwuchs.

Vor allem die starke Nachfrage im Bereich der Rechenzentren wie auch bei Smartphones soll den Markt beflügelt haben, obgleich die Bestellungen bei PC-OEMs bereits zurückgingen. So sollen sich die Enterprise-Kunden mit NAND-Flash eingedeckt haben, „um Produkte auf Basis neuer Prozessorplattformen bereitzustellen“. Damit dürfte unter anderem Intels CPU-Familie Sapphire Rapids gemeint sein, die auch die Schnittstelle PCIe 5.0 mit sich bringt, für die eine ganze Reihe neuer SSDs zu erwarten ist. Entsprechende PCIe-5.0-SSDs haben etwa Kioxia und Samsung in Aussicht gestellt.

Die Monate Juli bis September haben außerdem die großen Smartphone-Anbieter genutzt, um ihre Bestände an NAND-Flash für kommende Flaggschiffe aufzustocken. Prominente Beispiele sind Apples iPhone 13 oder Googles Pixel 6.

NAND-Flash-Absatz nach Hersteller

Samsung bleibt die unangefochtene Nummer 1 unter den NAND-Herstellern, konnte den Marktanteil im dritten Quartal noch leicht ausbauen und liegt jetzt bei 34,5 Prozent. Um einen Prozentpunkt gesteigert, folgt Kioxia (früher Toshiba Memory) auf Rang 2. SK Hynix legte um 25,6 Prozent beim Umsatz zu und verdrängt mit 13,5 Prozent Marktanteil Western Digital vom dritten Platz. Sowohl Micron als auch Intel auf den Plätzen 5 und 6 haben Marktanteile eingebüßt.

Umsatz und Marktanteile der NAND-Flash-Hersteller im 3. Quartal 2021
Umsatz und Marktanteile der NAND-Flash-Hersteller im 3. Quartal 2021 (Bild: TrendForce)
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