Loewe We Hear 2 im Test: Hippe BT-Speaker vom Erfinder des Fernsehens

Michael Schäfer
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Loewe We Hear 2 im Test: Hippe BT-Speaker vom Erfinder des Fernsehens

1931 präsentierte Loewe auf der Funkausstellung die erste elektronische Bildübertragung – das Fernsehen war erfunden. 90 Jahre und mehrere Insolvenzverfahren nach der Jahrtausendwende später vertreibt die Marke auch Bluetooth-Speaker wie den We Hear 2, der sich an junge Leute richtet. Im Test muss er zeigen, was er kann.

Die Marke Loewe gehört seit dem Jahr 2019 dem zyprischen Investor Skytec und vertreibt Fernseher sowie Audio-Equipment, darunter mittlerweile auch Multi-Room-Speaker. Mit der 2020 gegründeten Marke „We. by Loewe“ wird wiederum vorrangig eine jüngere Kundschaft adressiert. Beide Marken werden strikt voneinander getrennt, Produkte der Serie „We. by Loewe“ gibt es auf we-by-loewe.com und nicht auf loewe.tv.

Design und Verarbeitung

Beim Design des We Hear 2 wird diese Ausrichtung sofort ersichtlich. Nicht zuletzt aufgrund seiner Größe von 290 × 125 × 121 mm ist der We Hear 2 eine imposante Gestalt, die durch das schlichte Design dennoch sehr dezent wirkt. Auch wenn der zu einem UVP von 169 Euro angebotene Lautsprecher eher für den außerhäuslichen Einsatz konzipiert ist, würde er sich aufgrund seiner Form ebenso schnell in das häusliche Interieur einreihen und ihm eine edle Note verleihen. Mit seinem Gewicht von rund 2 Kg ist er kein Leichtgewicht, das längere Zeit in der Hand getragen werden kann. Dafür legt Loewe dem Klangausgeber einen Schultergürtel bei. Wer eher einen kleinen, handlichen Lautsprecher sucht, ist mit dem kleinen Bruder We Hear 1 besser bedient.

Loewe We Hear 2 im Test
Loewe We Hear 2 im Test

Loewe betont, dass der Lautsprecher von Grund auf eine Eigenentwicklung darstellt und es sich nicht um eingekaufte OEM-Ware handelt. Die Verarbeitung lässt keine Kritik aufkommen, etwas anderes dürfte zu den vom Hersteller geäußerten Preisvorstellungen auch nicht erwartet werden. Beide vorliegenden Testkandidaten sind in Sachen Farbgebung in Cool Grey (eigentlich eher Beige-Weiß) und in Aqua Blue (eher ein Mint-Grün) gehalten. Außerdem bietet Loewe die Lautsprecher in Storm Grey und Coral Red an.

Die Ober- und Unterseite des We Hear 2 sind perforiert, damit auch hier der generierte Schall nach außen treten kann. Der Rest ist dagegen von einem widerstandsfähigen und farblich etwas helleren Stoff umhüllt, der dem Lautsprecher eine gewisse Griffigkeit gibt. Die Übergänge zwischen den beiden Komponenten erfolgen fast nahtlos, was das Modell wie eine Einheit wirken lässt. Es ist zudem nach IPX6 vor Staub und Spritzwasser geschützt, jedoch nicht gegen zeitweiliges Untertauchen. Somit kann der We Hear 2 zwar für eine Strand- oder Poolparty herangezogen werden, ins Wasser mag er dennoch nicht.

Die Halterungen machen das Anbringen der Tragegurte zum Geduldsspiel
Die Halterungen machen das Anbringen der Tragegurte zum Geduldsspiel

Die Rückseite des We Hear 2 führt die Bedienelemente, die hinter einer eher aus ästhetischen und nicht aus schützenden Gründen angebrachten Klappe verborgen werden. Letztere lässt sich einfach zur Seite schieben.

Oben und unten befinden sich gleichzeitig die Ösen für den Tragegurt, bei denen unweigerlich die Frage aufkommt, ob die Entwickler bei Loewe diese Lösung selbst einmal ausprobiert haben. Alleine den nur knapp kleineren Gurt durch die Öse zu bekommen, kann einen Nutzer an den Rand seiner Geduld bringen. Von einem schnellen Anbringen kann hier nicht die Rede sein. Wer ihn einmal an seinen Lautsprecher angebracht bekommen hat, sollte ihn nie wieder abnehmen – wer weiß, ob das Vorhaben beim nächsten Mal wieder gelingen wird. Fixiert wird der Gurt anschießend nicht mittels Druck-, sondern Schraubknöpfen. Das macht zwar äußerlich einiges her und stellt auch eine sehr stabile Umsetzung dar. Wenn eine der Schrauben aber mal verloren geht, steht der Nutzer auf dem sprichwörtlichen Schlauch – Ersatz legt Loewe nicht bei, dafür reicht es beim Preis von 170 Euro dann doch nicht. Entsprechend wäre der Tragegurt so nicht mehr nutzbar.

Die Tragegurte des We Hear 2
Die Tragegurte des We Hear 2
Die Lösung per Schraube macht die Gurte sehr robust, aber wehe wenn eine verloren geht...
Die Lösung per Schraube macht die Gurte sehr robust, aber wehe wenn eine verloren geht...

Die Position des Gurtes besitzt einen Vorteil: Die Bedientasten zeigen jederzeit nach oben und sind daher immer gut erreichbar. Hinter einer zusätzlichen Gummilasche sind zudem der USB-C-Ladeanschluss und ein Klinkeneingang zum Anschluss analoger Geräte verborgen.

Ein vierter Gummifuß würde für deutlich mehr Standfestigkeit sorgen
Ein vierter Gummifuß würde für deutlich mehr Standfestigkeit sorgen

In Sachen Stabilität steht der We Hear 2 jedoch auf wackeligen Beinen: Die drei an der Unterseite angebrachten Gummifüßchen sind am Ende doch einer zu wenig und lassen den Lautsprecher schnell wackeln, wenngleich auch nicht umkippen.

Konnektivität

Der We Hear 2 unterstützt als drahtlose Verbindung Bluetooth 5.0 mit den Protokollen A2DP und AVRCP. Zusätzlich können über den AUX-Eingang in Klinkenform noch weitere Geräte eingespeist werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, über True Wireless Stereo (TWS) zwei We Hear 2 zu einem Stereo-Set zu verbinden. Eine Verbindung zu einem Quellgerät ist schnell hergestellt und wurde im Test bis zu einer Entfernung von 10 m mit zwei Trockenbauwänden dazwischen aufrechterhalten – ein eher mittelmäßiger Wert.

Der den Lautsprecher umgebende Stoff ist sehr robust
Der den Lautsprecher umgebende Stoff ist sehr robust

Über die Bedientasten lässt sich bei per Bluetooth angeschlossenen Quellgeräten wie gewohnt die Wiedergabe steuern: Ein längerer Druck auf die Plus-Taste spielt das nächste Stück ab, mit der Minus-Taste lässt sich das vorherige Stück abspielen. Ein kurzer Druck auf die Power-Taste lässt die Wiedergabe wiederum pausieren. Darüber hinaus kann der Lautsprecher durch das verbaute Mikrofon als Freisprechanlage für Telefonate genutzt werden.

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