Linux Mint 21 („Vanessa“): Der neue Cinnamon 5.4 steht bereits in den Startlöchern

Sven Bauduin
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Linux Mint 21 („Vanessa“): Der neue Cinnamon 5.4 steht bereits in den Startlöchern
Bild: Linux Mint

Cinnamon 5.4, der neue Desktop für das kommende Linux Mint 21 („Vanessa“), wurde bereits freigegeben und hat einige Neuerungen zu bieten. Die neueste Version der insbesondere bei Ein- und Umsteigern sehr beliebten Linux-Distribution wird voraussichtlich noch im Laufe dieses Sommers erscheinen.

Frischzellenkur für das nächste Linux Mint

Sieben Monate nach Cinnamon 5.2, der sein Debüt mit Linux Mint 20.3 („Una“) feiern konnte, haben die Open-Source-Entwickler des Ubuntu-Derivats die neueste Version ihrer hauseigenen Desktop-Umgebung veröffentlicht und damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum nächsten Major-Release markiert.

Cinnamon 5.4 bietet jetzt zahlreiche Neuerungen, wie beispielsweise einen neuen JavaScript-Interpreter auf Basis des aus Gnome bekannten freien Fenstermanagers Mutter, der sehr tief in die Shell integriert ist und vergleichbar mit KWin als Compositor für das Display-Server-Protokoll Wayland fungiert, und eine bessere Unterstützung für HiDPI.

Cinnamon 5.4 – Highlights
  • Verbesserte fraktionelle Skalierung
  • Verbessertes Applet zur Desktop Anzeige
  • Portierung des xrandr-Applets auf Muffin API
  • Unterstützung für Anwendungsaktionen im Menü-Applet
  • Vereinfachtes Hotcorner-Setup und Unterstützung für Funktionen der Ecken
  • Popup-Funktion zur Größenveränderung von Terminals zum Kopieren der Systeminformationen in die Zwischenablage

Hinzu kommen ein verbessertes RTL-Layout sowie die obligatorischen Optimierungen und Fehlerkorrekturen, die mit jedem Release einhergehen. Die Macher wollen den freien Desktop insbesondere von bisherigen Regressionen befreien und flexibler machen.

In preparation for Linux Mint 21, we are updating Cinnamon’s Javascript interpreter and rebasing its window manager on a more modern version of Mutter. This is a huge task and it requires many code changes in Cinnamon itself and causes a significant number of regressions.

Clement Lefebvre, Lead Developer, Linux Mint

Ebenfalls verbessert werden das Menü-Applet, das Sound-Applet und das Power-Applet, während das XApp-Status-Applet-Tooltip neu platziert wird. Auch das Fractial Scaling für hochauflösende HiDPI-Anzeigegeräte soll deutliche Fortschritte machen.

Linux Mint bekommt ein grafisches Upgrade-Tool

Während Anwender den Versionswechsel, beispielsweise von LMDE 4 („Debbie“) auf LMDE 5 („Elsie“), zuvor mit einer Befehlsfolge über die Kommandozeile anstoßen mussten, erfolgt der Wechsel auf eine neue Hauptversion zukünftig über ein Aktualisierungswerkzeug mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Das neue Linux Mint Upgrade Tool (Bild: Linux Mint)

Mit Hilfe der ersten Beta-Version des neuen Linux Mint Upgrade Tools kann bereits die Linux Mint Debian Edition auf die neueste Version aktualisiert werden, während das finale Release mit Linux Mint 21 („Vanessa“) erscheinen soll.

Das neue Linux Mint Upgrade Tool
Das neue Linux Mint Upgrade Tool (Bild: Linux Mint)

Das neue Linux Mint Upgrade Tool ist als Beta-Version vorerst ausschließlich für die Linux Mint Debian Edition 4 („Debbie“) erhältlich und lässt sich mit dem folgenden Befehl mit Hilfe des Paketmanagements APT über die Konsole installieren.

sudo apt update && sudo apt mintupgrade -y

Anschließend wird das neue Linux Mint Upgrade Tool mit dem folgenden Befehl gestartet und der Upgrade-Prozess kann beginnen.

sudo mintupgrade

Mit dem Release von Linux Mint 21 („Vanessa“), das auf dem aktuellen Ubuntu 22.04 LTS („Jammy Jellyfish“) basieren wird, soll auch das Linux Mint Upgrade Tool zum Serienumfang gehören.

Der YouTube-Kanal „9to5Linux“ liefert bereits entsprechende Impressionen zur kommenden Ausgabe von Linux Mint und dessen neuer Desktopoberfläche.

Weitere Informationen liefert die Projektseite auf der Entwicklerplattform GitHub.