Turtle Beach Stealth 700 G2 Max im Test: Mobile App und Klang

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Michael Schäfer
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App mit geringem Mehrwert

Turtle Beach setzt beim Stealth 700 Gen 2 Max für die nötigen Einstellungen auf eine App statt einer sonst üblichen Desktop-Software. Letztere steht mit dem gleichnamigen Audio-Hub zwar auch zur Verfügung, beschränkt sich aber auf die Software-Aktualisierungen für den USB-Dongle und das Headset. Mit der App können dagegen verschiedene voreingestellte Klangeinstellungen aufgerufen und eigene Einstellungen vorgenommen werden. Gleiches gilt für den Eingangspegel des Mikrofons wie auch für die Balance zwischen Chat und Spiel. Darüber hinaus kann festgelegt werden, welche Funktion bei Betätigung der Mode-Taste aufgerufen wird. Das kann etwa ein Durchschalten durch die verschiedenen Klang-Presets sein oder die Aktivierung des Super-Human-Hearing-Modus, bei dem im Grunde lediglich die tiefen Frequenzen gemindert und die mittleren Anteile angehoben werden.

Die App für das Stealth 700 Gen 2 Max arbeitet nicht immer zuverlässig
Die App für das Stealth 700 Gen 2 Max arbeitet nicht immer zuverlässig

Die Entscheidung verwundert, macht es Änderungen doch zumindest für PC-Nutzer unnötig umständlich. Am heimischen Rechner ist schneller in die Desktop-Variante gewechselt, als dass extra das Smartphone oder Tablet zur Hand genommen wird. Hier ist die Umsetzung ein Paradebeispiel dafür, dass nicht alles umgesetzt werden muss, nur weil es technisch möglich ist. Bei der Xbox sieht das Ganze dann wieder etwas anders aus, dennoch sollte die App lediglich eine zusätzliche Möglichkeit darstellen.

Hinzu kommt, dass die Applikation mehr schlecht als recht funktioniert. Im Test konnte zwischen einem Pixel 4a von Google und dem Headset zwar eine Bluetooth-Verbindung hergestellt werden, die Software gab getätigte Änderungen aber nicht an das Headset weiter. Bei einem Nokia 7 Plus sah es genau andersherum aus: Eigene Einstellungen wurden akzeptiert, jedoch wurde eine Kopplung ständig abgelehnt, sodass keine Inhalte vom Smartphone auf dem Stealth 700 Gen 2 Max ausgegeben werden konnten. Sowohl USB-Dongle wie auch das Headset selbst waren mit der zu diesem Zeitpunkt aktuellen Firmware 1.08 ausgestattet.

Verbesserter Klang

Hatte bereits das Stealth 600 Gen 2 Max gegenüber dem Vorgänger eine klangliche Steigerung erfahren, ist dies auch bei der 700er-Variante der Fall. Bei dieser hat sich der Frequenzumfang mit 20 Hz bis 22 kHz leicht erhöht, wobei die Treibergröße mit 50 mm gleich geblieben ist. Die höhere Maximalfrequenz bedeutet nicht zwangsläufig eine höhere Frequenz bei der Ausgabe, denn sie ist meist bereits von der Quelle und der Bandbreite der Funkverbindung limitiert. Die größeren Reserven sorgen allerdings dafür, dass die höheren Frequenzen verzerrungsfreier ausgegeben werden können. So weit die Theorie.

In der Praxis wirkt das Klangbild gegenüber dem kleinen Bruder deutlich homogener und ausgeglichener. Zwar erfolgt die Ausgabe tieferer Töne mit etwas weniger Druck, dafür werden die Höhen nicht mehr so überspitzt wie beim 600er ausgegeben. Alles in allem sorgt das für einen wesentlich angenehmeren und unaufdringlicheren Klang, der sowohl bei Spielen wie auch bei Filmen und sogar bei Musik gut zur Geltung kommt.

Der Nutzer findet viele Einstellungsmöglichkeiten am Headset selbst
Der Nutzer findet viele Einstellungsmöglichkeiten am Headset selbst

Dennoch gibt es auch hier keine positive Kritik ohne ein Aber: Wer mit der klanglichen Ausgabe des Systems nicht ganz zufrieden ist, besitzt nur wenige Möglichkeiten, sie an die eigenen Vorstellungen anzupassen. Dies ist nur über die im vorigen Abschnitt genannte App möglich und hier muss der Nutzer wie bereits beschrieben hoffen, dass sie auch in der jeweiligen Kombination ihren Dienst zuverlässig verrichtet.

In der App besteht zwar die Möglichkeit zur Herstellung eines (in Zahl „1“) eigenen Presets, die klanglichen Möglichkeiten dazu sind jedoch stark begrenzt: So können lediglich Höhen und Tiefen eingestellt werden und das nicht einmal in der Intensität, wie es in den Voreinstellungen der Fall ist. Wird der Bassanteil dabei allerdings zu hoch gewählt, stehen die Treiber kurz vor dem sogenannten „Pumpen“. Dies ist bei den vorgefertigten Presets bei einer wesentlich druckvolleren Ausgabe seltsamerweise nicht der Fall – also muss es hier Unterschiede in den Möglichkeiten geben.