Adobe Creative Cloud: Pantone-Farben fliegen raus und verlangen extra Abo

Michael Schäfer
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Adobe Creative Cloud: Pantone-Farben fliegen raus und verlangen extra Abo
Bild: Adobe

Ab November benötigen Nutzer der Adobe Creative Cloud ein zusätzliches Abo, um den Großteil der erhältlichen Farbbibliotheken des Anbieters Pantone nutzen zu können. Dieser Schritt wurde bereits seit langem angekündigt, doch nun wird die Unterstützung schrittweise durch Updates entfernt.

Als Grund wird von Adobe das neue Lizenzmodell von Pantone genannt. In den nächsten Tagen sollen alle standardisierten und vorinstallierten Farbbibliotheken, auch als Pantone-Farbbücher benannt, per Software-Updates aus den Programmen Illustrator, InDesign und Photoshop entfernt werden. Die Änderung gilt rückwirkend für die Bildbearbeitungs- und Design-Programme des Software-Unternehmens. Ab diesem Moment stehen Nutzern mit „Pantone + CMYK beschichtet“, „Pantone + CMYK unbeschichtet“ und „Pantone + metallisch beschichtet“ lediglich drei freie Farbbücher zur Verfügung, wie Adobe in seinem Support-Dokument schreibt. Durch den Wegfall der Lizenz wird bei anderen genutzten Farbbüchern nur noch Schwarz als Farbe dargestellt. Das gilt auch für Dokumente, die vor dem besagten Datum erstellt wurden.

Deutlich höhere Kosten

Sollen die bisherigen Bibliotheken weitergenutzt werden, ist zwingend ein „Pantone-Connect“-Abonnement bei Pantone nötig. Für dieses muss der Nutzer neben den Abo-Gebühren der Creative Cloud von Adobe noch einmal tief in die Tasche greifen: So werden für einzelne Nutzer 14,99 Euro monatlich oder 89,99 Euro jährlich fällig, wobei die längere Bindung an den Anbieter den Preis auf rund die Hälfte reduziert. Für Teams oder Unternehmen steigen die Gebühren pro Benutzer auf 89,99 Euro beziehungsweise 149,99 Euro. Wer also bei Adobe lediglich ein Foto-Abonnement zu einem Preis von 11,89 Euro pro Monat besitzt, zahlt zumindest bei monatlicher Gebühr mehr für die Nutzung der Pantone-Farben als für das Programm selbst.

Nutzer machen ihrem Unmut Luft

Adobe hatte den Schritt bereits im April dieses Jahres angekündigt und von einer Umsetzung bereits im August gesprochen. Später wurde der Zeitraum auf November verschoben. Dem Anschein nach sehen sich viele Nutzer dennoch von der wegfallenden Unterstützung überrascht, worauf zahlreiche Twitter-Kommentare hinweisen. Auch in schlechten Bewertungen schlägt sich die Empörung über das neue Lizenzmodell von Pantone nieder. So reiht sich im Exchange-Marktplatz von Adobe für das benötigte Plugin „Pantone-Connect“ eine Ein-Stern-Bewertung an die andere. Von dem bis zum Erscheinen dieses Artikels abgegebenen 373 Bewertungen wurde alleine für 298 nur ein Stern vergeben, was in einer Durchschnittsbewertung von lediglich 1,5 Sternen mündet.