Linux 6.1-RC1 mit Rust: Linus Torvalds hat den neuen Systemkernel freigegeben

Sven Bauduin
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Linux 6.1-RC1 mit Rust: Linus Torvalds hat den neuen Systemkernel freigegeben
Bild: pexels.com | CC0 1.0

Initiator und Chef-Entwickler Linus Torvalds hat den ersten Release Candidate des kommenden Systemkernels Linux 6.1 freigegeben, welcher unter anderem die freie Programmiersprache Rust neben C als zweite Sprache unter Linux einführen sowie neue Features und Hardware unterstützen wird.

Rust, AMD P-State und neue Hardware

Das für ein Release Anfang bis Mitte Dezember vorgesehene Linux 6.1, dessen zweiwöchiges Fenster für Einreichungen Linus Torvalds mit der Veröffentlichung von Linux 6.0 vor rund zwei Wochen geöffnet hatte, erhält heute seinen ersten offiziellen Release Candidate (RC-1). Nachdem sich der aktuelle Kernel auf einen erweiterten Support für AMD Ryzen 7000 (Test), Core-i-13000 („Intel Raptor Lake“) und die Grafikkarten der ersten Arc-Generation („Alchemist“) konzentriert hatte, implementieren die Entwickler folgende neue Features in Linux 6.1.

Linux 6.1 – Highlights
  • Neue AMD P-State-Treiber („Patch V5“)
    • Der Treiber soll eine bessere Energieeffizienz als der generische ACPI CPUFreq-Treiber bieten und ist für Zen 2, Zen 3, Zen 3+ und Zen 4 vorgesehen.
    • Verbessert worden sein soll unter anderem der Precision Boost und die Leistung unter geringen bis mittleren Lasten.
  • Integration der Open-Source-Programmiersprache Rust
    • Die freie Programmiersprache Rust wird neben C als zweite Sprache unter Linux eingeführt
  • Integration des AMD Platform Management Framework (PMF)
  • Integration des AMD PMF Cool and Quiet Framework
  • Integration von Multi-Gen LRU (MGLRU) im Kernel
  • Patches für Raphael, Raptor Lake und Alchemist

Wie Linus Torvalds in der offiziellen Ankündigung zu Linux 6.1 RC-1 mitteilt, sind während des zweiwöchigen Fensters mehr als 11.000 Einreichungen in die Entwicklung von Linux 6.1 eingeflossen. Es handele sich diesmal um ein Release mittlerer Größe.

This isn't actually shaping up to be a particularly large release: we "only" have 11.5k non-merge commits during this merge window, compared to 13.5k last time around. So not exactly tiny, but smaller than the last few releases. At least in number of commits.

That said, we've got a few core things that have been brewing for a long time, most notably the multi-gen LRU VM series, and the initial Rust scaffolding (no actual real Rust code in the kernel yet, but the infrastructure is there).

Linus Torvalds

Außerdem haben die Hersteller und Entwickler damit begonnen, an der Unterstützung für Intel Meteor Lake und Ponte Vecchio sowie RDNA 3 für Radeon RX 7000 zu arbeiten.

Release als LTS-Kernel am 4. oder 11. Dezember

Linux 6.1 wird, abhängig von der Anzahl der Release Candidates, am 4. oder 11. Dezember erscheinen und laut dem bekannten Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman als LTS-Release mit entsprechender Langzeitunterstützung erscheinen. Linux 6.1 wird der letzte neue Systemkernel im Jahr 2022 sein, bevor Anfang 2023 mit Linux 6.2 der nächste reguläre Ableger folgen soll.

Weitere Informationen liefert die auf Linux und Open Source spezialisierte Website Phoronix.