Razer Edge 5G: Mobile Handheld-Konsole bietet 144-Hertz-Display

Update Fabian Vecellio del Monego
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Razer Edge 5G: Mobile Handheld-Konsole bietet 144-Hertz-Display
Bild: Razer

Razer kombiniert den Smartphone-Controller Kishi V2 mit einer für Cloud-Gaming optimierten Android-Konsole und 144-Hertz-Display. Es entsteht ein „5G-Handheld“, laut Razer der erste seiner Art, mit anderweitigen konzeptionellen Parallelen zur Nintendo Switch oder Valves Steam Deck.

Eine Handheld-Konsole für das Cloud-Gaming-Zeitalter

Im Gegensatz zu den beiden bekannten Konkurrenzprodukten respektive Vorbildern ist Razers Edge jedoch nicht primär für das lokale Rendern von Spielen bestimmt, sondern in erster Linie für das Streamen. Zwar lassen sich Android-Apps mit dem Qualcomm Snapdragon G3x Gen 1 – bestehend aus einer 3 GHz schnell taktenden Kryo-CPU mit 8 Kernen und einer Adreno-GPU – sowie 8 GB LPDDR5-Speicher auch direkt auf dem Gerät abspielen, vorab installiert sind aber beispielsweise Xbox Cloud Gaming und GeForce Now. Auch für Steam Link kommt die Razer-Konsole in Frage. Zur Darstellung dient in jedem Fall ein 6,8 Zoll großes OLED-Touch-Display mit einer Auflösung von 2.400 × 1.080 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 144 Hertz – damit ist der Handheld sowohl dem Steam Deck als auch der Nintendo Switch überlegen; beide Konsolen bieten ein 60-Hertz-Panel mit HD-Auflösung.

Die Besonderheit ist weiterhin, dass Razers Edge nebst einer Wi-Fi-Variante auch als 5G-Modell erscheinen wird. Per Sub 6 mmWave-Antenne und eSIM soll die Konsole somit der ideale Handheld für Triple-A-Games unterwegs sein, argumentiert Razer. Der Akku liegt mit einer Kapazität von 5.000 Milliamperestunden wiederum zwischen Nintendo Switch und Steam Deck. Einerseits dürfte die Leistungsaufnahme beim bloßen Streamen statt Rendern eines Spiels geringer ausfallen und damit die Laufzeit steigen, andererseits sind beständige 5G-Funkverbindungen nicht unbedingt minder leistungshungrig. Erst unabhängige Tests werden daher Aufschluss über die tatsächlichen Laufzeiten geben, Razer macht dazu nämlich gar keine Angaben.

Beide Varianten des Razer Edge bieten wiederum WLAN nach Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.2, einen USB-Type-C-Anschluss und einen 3,5-mm-Klinkenstecker. Beim internen Speicher handelt es sich um 128 GB Unverisal Flash Storage nach Version 3.1, zusätzlich werden bis zu 2 TB große microSD-Karten unterstützt. Zu den tatsächlich anliegenden Bandbreiten verliert Razer keinen Kommentar. Abseits dessen bietet die Handheld-Konsole Stereolautsprecher, zwei Mikrofone und eine frontseitige 5-MP-Kamera, die Full-HD-Videos mit 60 FPS aufnehmen kann. Damit wiegt das Endgerät 264 Gramm – allerdings ohne physische Bedienelemente, die in Form des Razer Kishi V2 hinzukommen und das Gewicht auf 401 Gramm steigern. Die Masse entspricht somit brutto ungefähr der Nintendo Switch, während das Steam Deck beinahe 300 Gramm schwerer ist.

Steuerung per Smartphone-Controller

Beim Kishi V2 Pro derweil handelt es sich um eine marginal verbesserte Variante des eingangs erwähnten Smartphone-Controllers Kishi V2. Mit von der Partie sind abermals die folgenden Knöpfe:

  • Zwei klickbare Analog-Sticks
  • Ein mechanisches D-Pad
  • Vier Tasten (A/B/X/Y)
  • Zwei Trigger (L2/R2)
  • Zwei Bumper (L1/R1)
  • Zwei programmierbare Multifunktionstasten (M1/M2)
  • Menü- und Options-Tasten
  • Nexus- und Share-Tasten

Zum Einsatz kommen teilweise die gleichen Mikroschalter, die Razer auch beim für Xbox-Konsolen konzipierten Gamepad Wolverine V2 verbaut. Darüber hinaus verfügt die Pro-Version dank Razer HyperSense über haptisches Feedback sowie den bereits erwähnten 3,5-mm-Klinkenstecker. Auf dem Edge stellt Razer eine Konfigurations-App zur Verfügung.

Doch eine dritte Handheld-Konsole bietet sich als Vergleich an: Erst vor wenigen Wochen hat Logitech in Zusammenarbeit mit Tencent den G Cloud Gaming Handheld vorgestellt; eine ähnlich konzipierte mobile Konsole, die allerdings ohne Mobilfunkanbindung, mit schwächerer Hardware und 60-Hertz-Display daherkommt.

Ab Januar 2023 vorerst nur in den USA

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 400 US-Dollar vor Steuern für die WiFi-Variante ist Razers Edge allerdings auch rund 50 US-Dollar teurer als der G Cloud Gaming Handheld; einen Preis für die 5G-Variante nennt der Hersteller noch nicht. Fest steht lediglich, dass die Konsole vorerst ausschließlich in den Vereinigten Staaten vertrieben wird, beginnend im Januar 2023. Wann der Start hierzulande erfolgen wird, lässt Razer offen.

Update

Ohne großes Tamtam hat Razer den Gaming-Handheld Edge jetzt auch in den deutschen Shop aufgenommen und bietet das WLAN-Modell zum Preis von 499,99 Euro an. Der Handheld soll mit schnellem Versand (+ 10 Euro) ab Anfang nächster Woche ausgeliefert werden, mit kostenlosem Versand gibt Razer den 10. August an. Die Variante mit 5G wird hierzulande bislang nicht gelistet.