Flux Keyboard: 1080p-Display ermöglicht freie Tastenbeschriftungen

Max Doll
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Flux Keyboard: 1080p-Display ermöglicht freie Tastenbeschriftungen
Bild: Flux Group

Auf Kickstarter wurde eine ungewöhnliche Tastatur finanziert. Beim Flux Keyboard liegt ein 1080p-Display unter den Tasten. Der Bildschirm kann Bilder und Videos anzeigen, vor allem soll er aber dynamische Tastenbeschriftungen ermöglichen. Modular ist die Tastatur obendrein.

Im Gehäuse der 193 × 320 × 22 mm (B×L×H) messenden Tastatur steckt ein IPS-Display mit einer Auflösung von 1.920 × 1.080 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 60 Hz. Angesteuert wird das Display durch den Mikroprozessor der Tastatur. Als zweiten Bildschirm lässt es sich deshalb nicht nutzen. Dafür können darüber Tastenbeschriftungen beliebig und situativ geändert werden. Das soll es erlauben, insbesondere Verknüpfungen und Tastenkombinationen in Programmen wie der Adobe-Suite anzuzeigen. Neben Konfigurationen lassen sich Bilder und Videos anzeigen, die auf einem 8 Gigabyte großen Speicher abgelegt werden.

Die Verbindung mit dem PC erfolgt über einen USB-C-Anschluss. Zwei weitere C-Anschlüsse sollen dem Anschluss weiterer Eingabegeräte oder eines Nummernblocks dienen. Den besitzt das Flux Keyboard nicht: Die Tastatur wird im kompakten ISO85- und ANSI84-Layout produziert. Einen passenden Nummernblock will der Hersteller zu einem späteren Zeitpunkt auch selbst anbieten.

Neuer Name für alte Taster

Taster sitzen über dem Display in einem durchsichtigen Rahmen. Der Rahmen kann dabei ganz abgenommen werden, um den Tausch der Taster zu vereinfachen; sie können durch den Wechsel des Rahmens auf einmal getauscht werden. Das ist möglich, weil das Flux Keyboard keine mechanischen Modelle mit Metallkontakten nutzt, sondern „Maglev-Switches“.

Dahinter verbergen sich Hall-Effekt-Taster, die via Veränderung eines Magnetfeldes bestimmen, wie weit der Stempel im Taster von einem darunter platzierten Sensor entfernt ist. Die unter anderem in der Wooting 60HE (Test) verbaute Technik erlaubt es unter anderem, den Auslösepunkt frei zu programmieren. Bei Flux werden lineare und taktile Abstimmungen mit 45 Gramm und 55 Gramm Widerstand angeboten.

Kraftdiagramm der Maglev-Taster
Kraftdiagramm der Maglev-Taster (Bild: Flux Group)

Das Display ist auch Display

Das Display geht allerdings über die Tasten hinaus. Den Bereich dort hat Flux zur Anzeige von Statusinformationen wie der CPU-Temperatur oder aktuelle Wetterinformationen vorgesehen. Der Bildschirm wird also auch in der Funktion genutzt, in der andere Tastaturen Displays nutzen. Alternativ können dort bis zu vier Zusatzmodule befestigt werden. Angeboten werden drei Varianten: Ein großes Wahlrad, drei kleinere Drehregler und ein Modul mit einer großen und zwei kleinen Tasten. Nicht belegte Slots werden abgedeckt, entsprechende Blenden liegen der Tastatur bei.

Auf Kickstarter fand die Idee rege Unterstützung. Der Bau der Tastatur wurde mit rund 5,3 Millionen australischer Dollar (circa 4,7 Millionen Euro) finanziert. Die ersten Chargen sollen Ende des Jahres ausgeliefert werden, danach wird die Tastatur auch in den Handel gelangen. Das aufwändige Design kostet entsprechend: Auf dem Preisschild sollen 450 US-Dollar stehen.

Die Redaktion dankt ComputerBase-Leser „kempsu“ für den Hinweis zu dieser Meldung.