Foundry 2.0: Arm setzt auf Next-Gen-Chips in Intel 18A

Volker Rißka
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Foundry 2.0: Arm setzt auf Next-Gen-Chips in Intel 18A
Bild: Intel

Intel zieht mit dem Chip-Entwickler Arm einen der wichtigsten Partner in den Kreis seiner Foundry-Partnerschaften. Zusammen will man Produkte designen, um alle Vorteile der neuesten GAA-Fertigung Intel 18A zu nutzen. Zuvor hatte Qualcomm erklärt, ab der Fertigungsstufe Intel 20A mit Intel Foundry zusammen arbeiten zu wollen.

Da Qualcomm in vielen Bereichen ausschließlich auf Chip-Technologie von Arm vertraut, dürfte sich die Zusammenarbeit der beiden Firmen auch für sie positiv auswirken. Intel und Arm nennen nämlich heute mobile SoCs als erste Lösungen, später sollen aber auch Produkte für das IoT-Segment, Automotive sowie Chips fürs Data Center oder die Luft- und Raumfahrt folgen. Arms Kunden sollen dabei direkt von der Expertise von Arm, aber auch Intel Foundry profitieren.

Um Intels selbsternanntes Ziel zu erreichen, zur dritten Kraft im Foundry-Markt neben TSMC und Samsung aufzusteigen, geht es ohne Arm aber nicht. Chips auf Basis dieser Technologie laufen in unterschiedlichsten Stufen in den Foundries in millionenfacher Stückzahl vom Band. Intel will, ebenso wie die Mitbewerber, auch das Packaging anbieten, sodass Chiplet-Lösungen möglich werden. Und auch bei der Software will Intel mit Arm zusammenarbeiten.

Als Einstieg in die Zusammenarbeit streben beide Unternehmen Intel 18A an. Zum Quartalsbericht Ende Januar 2023 erklärte Intels CEO Pat Gelsinger bereits, dass Testchips auf Basis von Intel 20A und Intel 18A in den Laboren arbeiten würden. Diese sollen ab 2024 langsam bereit für die Fertigung sein. Intel 18A stellt dabei die leicht verbesserte Variante von Intel 20A dar, die erstmals Gate-all-Around-Transistoren bei Intel einführt.

Intels Fertigungsroadmap
Intels Fertigungsroadmap (Bild: IEEE)

Für beide Firmen könnte der Zeitpunkt kaum besser sein. Intel braucht die positive PR rund um die eigene Zukunftsplanung und ging dies zuletzt mit der Datacenter-Roadmap offensiv an. Die Börse nahm dies wohlwollend auf, der Kurs der Aktie steht so gut wie seit letztem Sommer nicht mehr. Und auch Arm freut sich über die Berichterstattung, hier steht der Börsengang schließlich erst noch bevor. Laut Medienberichten sollen noch diese Woche die Weichen für den Börsengang an der New Yorker Wall Street gestellt werden, berichtet Reuters.