Taiwan-Investitionen: ASML will Subventionen für Neubau, TSMC plant N2P mit BSPD

Volker Rißka
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Taiwan-Investitionen: ASML will Subventionen für Neubau, TSMC plant N2P mit BSPD
Bild: Applied Materials

ASML will zusätzliche Fördermittel, um die 2-nm-Fertigung in Taiwan zu unterstützen. TSMC plant unter anderem mit diesem Node, denn ab 2026 soll N2P als zweite Generation der N2-Fertigungsstufe, die erstmalig Gate-all-around-Transistoren nutzt, an den Start gehen. Die Neuheit dort soll unter anderem BSPD werden.

TSMCs N2P-Fertigung mit neuer Stromversorgung

TSMCs Pläne schreiten wie geplant voran. Im Jahr 2025 steht die Einführung der ersten 2-nm-Fertigung, oder wie TSMC sie nennt, N2, auf den Roadmaps, die der Hersteller bereits mehrfach offiziell bestätigte. Dass es im Jahr darauf einen ersten Refresh geben wird, ist kein Geheimnis. Dass diese Fertigungsstufe N2P heißen wird, ist angesichts bisheriger Roadmaps nur logisch. Interessant sind die geplanten Neuerungen.

TSMCs Roadmap bis 2025
TSMCs Roadmap bis 2025 (Bild: TSMC)

BSPD, die Abkürzung für „Backside Power Delivery“, also sprichwörtlich die Stromversorgung von der anderen (Rück-)Seite, steht hier ganz oben auf der Liste der möglichen Neuheiten. So wirklich neu ist dieser Wunsch aber nicht, bereits im Juni des letzten Jahres erklärte TSMC gegenüber ComputerBase in Amsterdam, dass man an dieser Technologie arbeite, aber keinen Zeitplan nennen könne. Zunächst einmal müsse der normale GAA-Prozess funktionieren, der im Zuge dessen auch weiter optimiert werde, um am Ende mehr Leistung bei geringerem Energiebedarf zu ermöglichen. Darauf soll laut Gerüchten aus dem asiatischen Raum im Jahr 2027 N1.4 als erste 1,4-nm-Lösung debütieren.

ASML setzt groß auf Taiwan

ASML als einer der wichtigsten Fabrik-Ausrüster will auch in Zukunft eng mit TSMC zusammenarbeiten. Dafür hat der niederländische Konzern bereits Investitionen in Taiwan gebilligt, diese sollen nun möglicherweise ausgebaut werden. Dafür will das Unternehmen aber zusätzliche staatliche Gelder in Empfang nehmen, eine Entscheidung darüber könnte im Mai fallen.

Bereits im Juli soll der Bau, der bereits im vergangenen Jahr angestrebt wurde, beginnen. Mit den zusätzlichen Geldern – insgesamt waren rund 1 Milliarde US-Dollar als Baukosten geplant – sollen weitere Möglichkeiten geschaffen werden, sich explizit um die Fertigung, den Einsatz, aber auch Instandsetzung und Reparatur der modernsten Maschinen für die 2-nm-Fertigung sowie deren Weiterentwicklung zu kümmern.

ASML hat bereits fünf Standorte in Taiwan und beschäftigt dort rund 4.000 Angestellte, mit dem Neubau könnten laut Medienberichten noch einmal bis zu 2.000 Stellen hinzukommen. Die Nähe zur Kundschaft sucht ASML auch in Südkorea, dort entsteht aktuell ein Zentrum, das den Großkunden im Land zur Seite steht, beginnend bei Entwicklung, aber auch Training und Instandsetzung, Weiterbildung und mehr.