Trotz höherer Preise: Disney+ streicht gemeinsames Streamen per „Group Watch“

Dennis Krause
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Trotz höherer Preise: Disney+ streicht gemeinsames Streamen per „Group Watch“
Bild: Disney

Disney hat bestätigt, dass die Group-Watch-Funktion permanent vom hauseigenen Streaming-Dienst Disney+ entfernt wird. Die Änderung des Funktionsumfangs kommt nur Wochen nach der Ankündigung, bald höhere Preise von Kunden zu verlangen und an Plänen zur Eindämmung von Account-Sharing zu arbeiten.

Group-Watch während Corona eingeführt

Das gemeinsame Betrachten von Inhalten der Streaming-Plattform wurde im September 2020 eingeführt und ermöglichte es, mit bis zu sechs Freunden gemeinsam auf Serien und Filme von Disney+ zuzugreifen. In Zeiten von Social-Distancing und Ausgangssperren erhielt der Dienst für diese Funktion viel Lob. Während Netflix sich dem Trend nicht anschloss, zog Amazon Prime Video zügig nach und bietet noch heute mit Watch Party eine ähnliche Funktion, die bis bis zu 100 Freunde und Bekannte unterstützt.

Disney bestätigt das Aus

Seit dem 18. September fehlte die Funktion bei Disney+ – kommentarlos. Selbst die offizielle Hilfeseite leitet mittlerweile nur noch um. Inzwischen hat Disney auf Nachfrage von Golem ausweichend kommentiert, dass man bei Funktionen auf das Nutzungsverhalten schaue. Möglich ist also, dass Group-Watch kaum noch verwendet wurde, nachdem die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gefallen sind.

Wir arbeiten stets daran, das beste Produkterlebnis auf Disney+ zu bieten. Dazu gehört auch, dass wir die Unterstützung für Funktionen danach ausrichten, was bei den Zielgruppen das größte Engagement auslöst oder auslösen wird.

Disney via Golem

SharePlay als Alternative für Apple-Nutzer

Nutzer, die sich in Apples Ökosystem aufhalten, haben allerdings eine Alternative: Während Group-Watch eine plattformunabhängige Lösung für das gemeinsame Streamen war, unterstützt Disney+ seit Ende 2021 auch SharePlay von Apple, um über FaceTime gemeinsam Inhalte konsumieren zu können. SharePlay verbindet dabei bis zu 32 Teilnehmer und verlangt lediglich iOS 15.1 oder höher oder macOS Monterey 12.1 oder höher. Das schließt allerdings Windows- oder Linux-PCs aus, da FaceTime außerhalb von Apples Ökosystem SharePlay nicht unterstützt.

Höhere Preise ab November

Die Änderung bekommt mit Blick auf die kürzlich angekündigte Preiserhöhung allerdings einen Beigeschmack. Neue Nutzer müssen ab November für ein Abo statt 8,99 Euro fortan 11,99 Euro monatlich zahlen. Während Kunden deutlich stärker zur Kasse gebeten werden, entfernt Disney parallel Funktionen aus dem Abo-Modell.

Ebenfalls möchte der Konzern ab dem kommenden Jahr gegen das Account-Sharing vorgehen, um wie Netflix mehr individuelle Abos zu verkaufen.