TSMC-Halbleiterwerke: Spekulationen um weitere Fabs in Japan, den USA und Deutschland
In taiwanischen Medien werden Spekulationen angeheizt, dass TSMC weiter Fabs in Übersee bauen könnte: in Japan, den USA und Deutschland. Die den Spekulationen zugrundeliegenden Fakten werden dabei von extrem dürftig bis durchaus schlüssig dargestellt, bestätigt davon ist wie üblich aber noch nichts.
Als ein Indiz wird unter anderem angeführt, wie TSMC seine Fabriken errichtet. Denn in der Regel sind diese gleich vom Start weg immer für zwei Phasen ausgelegt – so geschehen beim Werk in den USA, in Japan sowie beim Komplex in Deutschland dürfte der Plan derselbe sein. TSMCs Herangehensweise ist dabei stets, dass sich eine neue Einrichtung erst anfängt zu rechnen, wenn mehr als eine Phase, wie TSMC eine Fab nennt, an einem Ort zugegen ist.
In Arizona ist Platz für sechs Fabs
In den USA setzt TSMC das aktuell bereits genau so um. Ursprünglich auch nur mit einer Phase gestartet, wurde schnell nachgelegt. Der erste Fabrikteil wird für die N4-Produktion ausgelegt sein und soll 2025 starten, am zweiten Teil wurden die Arbeiten begonnen, dort soll ab 2026 die N3-Produktion anlaufen. Und nebenan ist in der Halb-Wüste im Norden von Phoenix Arizona noch viel Platz, Gerüchte über eine dritte und vierte Phase machen die Runde. Ob das dann die erhofften Fertigungsstufen in N2 und N1.4 werden, bleibt abzuwarten. Platz ist theoretisch sogar für sechs Fabs an dieser Stelle.
In Japan trifft TSMC auf offene Arme
In Japan deutet derweil alles auf eine zweite Phase hin, die im Werk in Kumamoto entstehen soll. Das Joint Venture JSAM mit Sony und Denso zog bereits weitere Produktionsstrecken an, Sony baut in direkter Nachbarschaft eine Fabrik. Die Verhandlungen für die zweite Phase galten zuletzt als weit fortgeschritten, auch weil der japanische Staat sehr kooperativ agiert: Hohe Fördersummen von über 50 Prozent und eine sehr flotte Umsetzung überzeugen TSMC bisher.
Die japanische Regierung soll nun bereits weitere Ländereien in der Nähe des Flughafens von Kumamoto erworben haben und hofft dort auf weiter Ansiedlungen. Konkret hofft der Staat auf ein weiteres TSMC-Werk, am liebsten würde man in Japan nun eine Packaging-Einrichtung sehen. Laut dem Bericht soll TSMC diesen Schritt selbst bereits analysieren, ähnliche Gerüchte waren zuletzt deshalb bereits mehrmals aufgetaucht.
Deutschland wohl vorerst das größte Fragezeichen
Ein Ausbau in Deutschland dürfte angesichts der politischen Lage derzeit wohl vorerst mit dem größten Fragezeichen versehen sein. Intern gibt es bestimmt Pläne in dieser Richtung, doch die Finanzierung und Umsetzung steht auf einem ganz anderen Papier. Denn aktuell bangen die großen Halbleiterprojekte um die Unterstützung, denn der sicher geglaubte politische Rahmen ist mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes geplatzt. ComputerBase hat hierzu bereits mehrfach berichtet:
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