News Studie über polizeiliche Krisen-Kommunikation auf Twitter

Funde ich generell gut so was. In det heutigen Zeit spielen TV und Radio für viele kaum noch eine Rolle, sondern es werden andere Kanäle zur Informationsbeschaffung genutzt. Da müssen die Behörden dann natürlich mitmachen.

Natürlich birgt das ganze auch Gefahren, mansstelle sich nur mal vor was für eine Panik ausgelöst werden könnte, wenn so ein Twitter account gehackt wird und darüber Falschinformationen verbreitet werden.
 
War doch letztens erst bei dem Twitter Account von AP der Fall. Dort wurde doch geschrieben, dass es Explosionen im weißen Haus gab.
Gibt es da eigentlich was neues?
 
Twitter und Facebook sind die moderne Stasi, vor allem was diverse Communities aus Hobbypolizisten (Lemminge) betrifft die sich Bürgerwehr mäßig über soziale Netzwerke organisieren, und da von stattsnahen Organisationen (zb. der Polizei) ferngesteuert, und kaum wirklich auf Seite der Bürger stehen ;)

Die (imho berechtigten) Unruhen in England zb. haben dafür gesorgt dass unzählige von diesen Communities gestalked wurden. Das ist schlimm da sich viele in Zukunft zweimal überlegen ob sie auf die Straße gehen um zu protestieren. Denn es wurden nicht nur Leute gestalked die Sachschaden verursacht haben, im Grunde jeder der auf Fotos identifizierbar war.
 
Die (imho berechtigten) Unruhen in England zb. haben dafür gesorgt dass unzählige von diesen Communities gestalked wurden. Das ist schlimm da sich viele in Zukunft zweimal überlegen ob sie auf die Straße gehen um zu protestieren. Denn es wurden nicht nur Leute gestalked die Sachschaden verursacht haben, im Grunde jeder der auf Fotos identifizierbar war.

Na und ? das kann auch auf herkömmlichen Wege passieren ... sich für etwas einsetzen kann immer auch Nachteile bringen, aber das macht eben Zivilcourage aus ... sich trotzdem einsetzen! Und wenn man scheisse baut sollte man auch dazu stehen!

Nur Feiglinge verstecken sich hinter Anonymität!
 
Berechtigte Unruhen? Gehts noch?
Plünderungen, Sachen in Brand stecken usw. gerechtfertigt?

Wer friedlich protestiert brauch auch kein "stalking" durch Behörden zu befürchten..

Also ich finds an sich eine gute Idee um schnell auf den neusten Stand zu kommen was gerade wo passiert, dass mit dem hacken von Accounts ist natürlich ein berechtigter Einwand.
 
Berechtige Unruhen?
Es war also berechtigte, dass man Geschäfte geplündert und Existenzen vernichtet hat? Das man Wohnhäuser angezündet hat in denen sich noch Menschen befanden?
​Jeder kann gerne für sein Anliegen auf die Straße gehen aber wenn das in sinnloser Gewalt und reiner Lust an Zerstörung ausartet ist das nicht zu rechtfertigen. Mit berechtigtem Protest hatte das nichts mehr zu tun.

Und soweit ich weiß wurden von offizieller Seite hinterher lediglich Fotos von potentiellen Straftätern veröffentlicht um diese ggf zu identifizieren. Letztlich hat man nur nen neuen Weg genutzt diese Bilder zu veröffentlichen, neben Zeitungen und TV. Und damit zum Thema zurück.
Ich finds ok, wenn diese Kanäle genutzt werden. Die Kommunikationswege vieler Menschen haben sich geändert und die Behörden müssen das berücksichtigen, dabei dürfen allerdings nicht die alten Wege vergessen werden. Die müssen auch weiterhin bedient werden. Wenn man das vergisst wirds problematisch. Wir haben in Dtl. z.B. derzeit keine Möglichkeit die große Masse der Bevölkerung zu jeder Zeit über Gefahrenlagen zu informieren, weil man nach dem kalten krieg große Teile des Sirenennetzes eingemottet hat. Das hat man jetzt wohl gemerkt und baut es wieder aus.
 
Twitter ist in meinen Augen - nicht wie fälschlich behauptet - kein Kurznachrichtendienst sondern einfach die ins 21. Jahrhundert katapultierte Gerüchteküche. Wo wir beim Thema Boston sind, innerhalb kürzester Zeit gab es über Twitter Mutmaßungen über mögliche Täter und Details zum Ablauf. Unschuldige Passanten wurden kurzfristig als Verantwortliche gebrandmarkt und deren Fotos USA-weit verbreitet, ehe sich herausstellte, dass sie gar nichts damit zu tun hatten. Twitter ist ein schönes Beispiel für schnell Dinge ins Rollen gebracht werden können und wie schwer es ist, die Geister, die man rief, auch wieder einzufangen.
 
Wo wir beim Thema Boston sind, innerhalb kürzester Zeit gab es über Twitter Mutmaßungen über mögliche Täter und Details zum Ablauf. Unschuldige Passanten wurden kurzfristig als Verantwortliche gebrandmarkt und deren Fotos USA-weit verbreitet, ehe sich herausstellte, dass sie gar nichts damit zu tun hatten.

So etwas gab es aber schon immer, auch wenn in früheren Zeiten Phantombilder gezeigt wurden. Irgendjemand glaubt, jemanden zu erkennen und meldet es der Polizei, die dann den Hinweisen nachgehen muss. Nur dass man heutzutage über Twitter und Co. viel mehr Menschen erreicht als mit Aktenzeichen XY.
 
Ja, richtig. Aber Phantombilder kommen von der Polizei, ein verwackeltes Handybild kann jeder Hinz und Kunz bei Twitter einstellen. Die Verbreitung über Twitter steht dazu in keinem Verhältnis.
Ähnliches Beispiel: Als vor einiger Zeit in Norddeutschland ein angeblich Tatverdächtiger wegen Kindesmissbrauch /-tötung in einer kleinen Polizeiwache verhört wurde, rotteten sich - durch Facebook dazu aufgerufen - ein Mob von 15 - 30 Leuten zusammen um den Jungen aufgrund Mutmaßungen zu lynchen.
 
@Noxiel: Dies gab es bereits im Mittelalter und davor. Twitter und Co. bieten nur eine neue Möglichkeit um sich zusammenzurotten.
 
Was sind Unruhen denn anderes als gewalttätige Auswüchse...?
Sonst wären es Demonstrationen. Die sind / waren sicher gerechtfertigt aber eben auf keine Fall die Eskalation hin zu gewalttätigen Unruhen bei denen Leib, Leben und Besitz Unschuldiger massiv gefährdet oder vernichtet wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass es heute so viele Bilder gibt, die jeder einstellen kann erleichtert sicher die Aufklärung. Es bleibt aber immer Aufgabe der Ermittler festzulegen, wer jetzt verdächtig ist und wer nicht.

Dass einige Nutzer sich als Hilfssheriffs sehen und gegen vermeintliche Verdächtige hetzen, ist eine andere Seite. Auch dass gab es früher schon und solange es Menschen gibt. Der Sinn, Twitter und Co. zu nutzen ist es doch, Hinweise an die Polizei zu liefern und nicht unwillkürlich Verdächtigungen und Anschuldigungen zu streuen. Es verbessert die Kommunikation der Behörden mit den Menschen, da es immer Schwierig ist, Hinweise und Informationen aus der Bevölkerung zu bekommen. Der Umgang mit diesen Plattformen muss sich erst noch einpegeln, damit sie entsprechend wirkungsvoll ihren Beitrag zur Aufklärung von Verbrechen leisten können.

Wer dagegen meint, gegen Verdächtige zu hetzen oder zu Lynchjustiz aufzurufen, gehört sehr hart bestraft.

Edit:
Der Aufrufer damals in Emden wurde immerhin zu 2 Wochen Jugendarrest verurteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Finde es immer schön, wenn ein deutsches Forschungsinstitut seine Ergebnisse in englischer Sprache veröffentlicht.
Aber das läßt sich wohl nicht vermeiden, wenn man in Dienstleistungen für internationale Auftraggeber eingespannt wird.
 
Palomino schrieb:
Wo wir beim Thema Boston sind, innerhalb kürzester Zeit gab es über Twitter Mutmaßungen über mögliche Täter und Details zum Ablauf. Unschuldige Passanten wurden kurzfristig als Verantwortliche gebrandmarkt und deren Fotos USA-weit verbreitet, ehe sich herausstellte, dass sie gar nichts damit zu tun hatten.
So etwas gab es aber schon immer, auch wenn in früheren Zeiten Phantombilder gezeigt wurden. Irgendjemand glaubt, jemanden zu erkennen und meldet es der Polizei, die dann den Hinweisen nachgehen muss. Nur dass man heutzutage über Twitter und Co. viel mehr Menschen erreicht als mit Aktenzeichen XY.

Meint ihr diesen Anschlag hier ?
http://marialourdesblog.com/es-gab-keinen-bombenanschlag-in-boston-es-war-eine-ubung/

Generell finde ich solche Netzwerke gut. Nur jeder sollte sich der Tragweite seiner Äußerungen oder Anschuldigungen bewusst sein, denn es kann sicher schnell ein falscher Eindruck entstehen.


lg
 
TrueAzrael schrieb:
@Noxiel: Dies gab es bereits im Mittelalter und davor. Twitter und Co. bieten nur eine neue Möglichkeit um sich zusammenzurotten.
Was kein Argument für Twitter sein sollte, da ich doch annehme, dass wir uns seit dem Mittelalter weiter entwickelt haben. Ein ähnlicher Fall ist mir vor Facebook zumindest in Deutschland noch nicht zu Ohren gekommen.
 
lufkin schrieb:
Was sind Unruhen denn anderes als gewalttätige Auswüchse...?

Das war einfach die Quittung die Sozialpolitik und den Rassismus/Klassismus dort. Die Demonstration verlief ja erst friedlich, hatte jedoch nicht den erwarteten "Effekt"..


Sonst wären es Demonstrationen. Die sind / waren sicher gerechtfertigt aber eben auf keine Fall die Eskalation hin zu gewalttätigen Unruhen bei denen Leib, Leben und Besitz Unschuldiger massiv gefährdet oder vernichtet wurden.

Dass Leute ums Leben gekommen sind ist natürlich tragisch, und wird wohl kaum Absicht der "Krawallmacher" gewesen sein oder gar Mord wie es vom englischen Establishment dargestellt wird. Sondern vielmehr tragische Nebeneffekte des Zorns generell.

Was den Sachschaden betrifft, da springt doch in den meisten Fällen eh die Versicherung ein, auch in England. Ist doch klar dass Autos brennen wenn ein eigenes Auto für viele der involvierten schon quasi das Synonym für Wohlstand ist, ganz zu schweigen von einem eigenen Geschäft. Man sollte sich bei solchen Vorkommnissen auch mal in die Perspektive der "Krawallmacher" hinein versetzen. Verständlich dass den Leuten irgendwann die Sicherungen durchbrennen wenn sie jeden Tag neue Ungerechtigkeiten erleben, mit Werbung zugemüllt werden und das Geld noch nichtmal für Fish'n Chips reicht.

Die Hinrichtung eines Schwarzen durch die Polizei war eben das i Tüpfelchen. Dann passiert es halt schnell dass viele die Gunst der Stunde nutzen um sich mit Waren einzudecken sobald die Schaufensterscheibe zu bruch gegangen ist und die ersten bereits voranmarschiert sind und jubelnd mit ihren Trophäen posen. In einer Großstadt kann es schon mal passieren dass man mehrere Hundert leute kennt, vor allem wenn man viel unterwegs ist. Wie würdest du reagieren wenn jemand aus deinem Bekanntenkreis in der Öffentlichkeit willkürlich hingerichtet wird?

Es ist einfach nur das Echo auf die Politik von einem vernachlässigten Teil der Gesellschaft. In England ist es ähnlich wie in vielen westlichen Ländern, die Politiker wollen nur nehmen, regulieren etc., jedoch kaum etwas zurückgeben, und schon gar nicht an die die selbst kaum zum implizierten Wirtschaftswachstum beitragen. Wie Unternehmen eben. Das ist dort mit der ganzen Videoüberwachung etc. wirklich fast wie im Film 1984.

Die Testen quasi aus wie weit sie gehen können, und Unruhen aus der Gesellschaft sind eben das Barometer welches anzeigt dass das Maß voll ist. Von daher ist dieses Echo eben berechtigt. Möchte man keine Anarchistischen Zustände bzw. unruhen dann muss man eben eine gerechtere Politik machen, eine zugunsten aller Bürger und nicht nur derer wo etwas zu holen ist.

Das ist imho das wichtigste, in der Politik und der Wirtschaft. Als Kunde bzw. Bürger achte ich zb. immer ganz genau darauf auf welcher Seite eine Partei bzw. ein Unternehmen steht. Denn heutzutage ist es ja auch schon so dass du selbst als zahlender Kunde gegängelt und schikaniert wirst da sich manche Unternehmen mächtiger glauben als sie tatsächlich sind, und für die Politik gilt genau das gleiche. Wirtschaft > Politik ist ja sowieso eine Drehtür, von daher lohnt es sich schon hinter die Kulissen zu gucken.

Meine gelebte Haltung ist eben prinzipiell zugunsten des Nutzers, Bürgers und Kunden, und das spiegelt sich in sämtlichen Kommentaren von mir wieder. Das ist in dieser Zeit besonders wichtig da eben die andere Seite, also die des Establishments, der Konzerne & Profiteure dieser ausbeuterischen Mentalität die Köpfe der Menschen, durch die Medien als erstes erreicht und die Schere zwischen Politk/Bürger und Produzent/Konsument gefährliche Ausmaße angenommen hat.

Von daher finde ich es eben auch berechtigt dass die, die am meisten unter dieser Klassen Politik leiden ihrem Zorn Luft machen. Letztendlich ist Gewalt, also der niedrig möglichste Level leider immernoch das worauf gehört wird, sei es der "brandschatzende" Mob in den Strassen der die öffentliche Ordnung stört, oder das land welches Atomwaffen besitzt und somit das Machtgefüge am runden Tisch der Politik beeinflusst. Alles andere verpufft leider nur, da die Welt der Politik im Grunde immernoch mittelalterlich ist, jedoch in ein modernes Konstrukt aus Lügen eingewoben um der Masse das gegenteil vorzutäuschen. Klar, denn weniger Widerstand = leichteres Spiel ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Noxiel schrieb:
Ähnliches Beispiel: Als vor einiger Zeit in Norddeutschland ein angeblich Tatverdächtiger wegen Kindesmissbrauch /-tötung in einer kleinen Polizeiwache verhört wurde, rotteten sich - durch Facebook dazu aufgerufen - ein Mob von 15 - 30 Leuten zusammen um den Jungen aufgrund Mutmaßungen zu lynchen.

Da ist Facebook aber sich nicht die Ursache. Es ist eine Kommunikationsplattform und kann höchstens als ein Auslöser beschuldigt werden. Aber da könnte man gleich das Prinzip des Internets verurteilen...
Und Selbstjustiz ist (in einem Rechtsstaat) eine der schlimmsten Straftaten. Mit oder ohne Facebook und Co. würde das nicht OK sein, also sehe ich da auch nur die Täter in der Schuld.
 
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