TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

crashbandicot schrieb:
Immerhin mehr als dafür demonstriert haben.
Warum sollte ich für etwas demonstrieren, was ohnehin kommt? Schon mal was stillschweigender zustimmung gehört? Dafür zu protestieren macht erst sinn, wenn ein signifikanter teil, also deutlich mehr als ca. 0,3% der bevölkerung, dagegen sind.

320.000 sind eben nicht das Volk, sondern eine drastische Minderheit. Bei 5 mio sähe das sehr wohl anders aus. Aber das wären eben auch fast 1600% mehr....
 
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Naja, man müsste ja eigentlich nur die Bevölkerung befragen. Das würde auch den Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen, sofern die Mehrheit wirklich dafür ist.

Fraglich ist letztendlich nur die Wahlbeteiligung, aber die Kampagne an sich hätte schon mal den Sinn, dass sich große Teile der Bevölkerung mit der Thematik ordentlich auseinandersetzen würden und die Politik vllt auch mal erklärt was drin steht.
 
hallo7 schrieb:
Naja, man müsste ja eigentlich nur die Bevölkerung befragen. Das würde auch den Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen

So wie beim Brexit? :rolleyes: Du meist bestimmt Stuttgart 21, da hatten wir alles: Abstimmung und Landtagswahlen. Jetzt wird gebaut, die Baden Würtemberger wollten es so, Landesvater wurde trotzdem ein Grüner und Milliarden teurer wird der Tiefbahnhof auch schon, wie von sämtlichen Gegnern des Projekts prognostiziert.

hallo7 schrieb:
aber die Kampagne an sich hätte schon mal den Sinn, dass sich große Teile der Bevölkerung mit der Thematik ordentlich auseinandersetzen würden und die Politik vllt auch mal erklärt was drin steht.

Kannst du dich erinnern, dass wir bei einer Bundestags (oder wahlweise: Europawahl) Parteien wählen durften, die offen für TTIP/CETA oder dagegen waren? Solche, die uns Vor- oder Nachteile im Wahlkampf erklärt haben? Ich nicht- stattdessen berichten die Medien immer wieder von Geheimniskrämerei, Hinterzimmern und einzelnen Punkten, die problematisch werden könnten.
An die Entwürfe kommt man erst durch Wikileaks..
 
Und hast du die Entwürfe gelesen und verstanden? Die meisten, auch von den Gegnern, offensichtlich nicht. Da ekelt man sich vor Chlorhühnchen, die weder gesundheitsschädlicher noch sonst was sind. Aber Chlor, das klingt böse, das ist eklig. Man denke nur immer daran wie man stinkt wenn man aus dem Schwimmbad kommt und wie das in den Augen brennt. Ganz viele Menschen wollen auch Dihydrogenmonoxid verbieten lassen. Immerhin sterben daran jährlich nachweislich tausende Menschen und ist bei Einatmung ziemlich tödlich. Es ist als Hydroxylsäure Hauptbestandteil sauren Regens, trägt massiv zur Bodenerosion bei, beschleunigt den Treibhauseffekt. ISt an sich echt gefährlich das Zeug.

Und Schiedsgerichte? Pah! Pfui! Brauch ich nicht, will ich nicht. Eigentlich weiß ich nicht was das ist, aber irgendwer hat was von Paralleljustiz erzählt, sowas will ich nicht. Überhaupt, das kann nur schlecht sein, die Politik ist dafür, die Industrie ebenso und wir alle wissen, die sind böse und gemein und korrupt sowieso. Da ist es meine Bürgerpflicht dagegen zu sein.
In dem ganzen Thread hier stehen vornehmlich Vorurteile, viele Vermutungen, nur ganz wenige echte Argumente und noch weniger echte Fakten. Auch nach Wikileaks, wo man dann nun die Unterlagen vor sich hatte.

Sicher, es sind Fehler gemacht worden und nicht alles in den Papieren ist nur super. Das heimliche Verhandeln war sicher strategisch wenig durchdacht in Bezug auf das eigene Volk Allerdings wurde das auch schön hochgekocht von den Gegner. Geheimgehalten wurden zunächst mal nur die reinen Entwürfe. Nichts davon wäre so geheim durch die Instanzen gegangen! Das man solche strategischen Entwürfe nicht vor Verhandlungen offen legt, nun ja, das war und ist an sich absolut nicht neues. Es hat schon immer Sinn gemacht, bei zu erwartend schwierigen Verhandlungen dem Verhandlungspartner nicht von vorneherein seine Position im Detail offenzulegen. Das wurde von den Gegner von TTIP und CETA auch völlig verzerrt dargestellt. Den bis dato waren das alle Diskussionspapiere und Entwürfe!

Auch die Proteste an sich sind nichts negatives. Es ist ein legitimes Mittel in einer Demokratie. Was nicht legitim ist, ist aus den wenigen Teilnehmern dann des Volkes Stimme herbei zu fabulieren und der Politik vorzuwerfen, man würde gegen das Volk regieren. 320.000 mögen für viele eine große Zahl sein. Es ist aber in Relation zu den wahlberechtigten Deutschen keine große Zahl. Wenn die Gegner es nicht schaffen mehr Leute dazu zu bringen ihre Stimme zu erheben, dann ist der Rest wohl offensichtlich nicht dagegen. Nochmal das Stichwort stillschweigende Zustimmung. Ich muss eben NICHT aktiv dafür sein. Der Rückschluss, dass wenige dafür protestieren, sei ein klares Zeichen, dass das Volk dagegen sei, ist unzulässig. Aber genau das wird von den Gegner permanent getan.
 
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Mustis schrieb:
Und Schiedsgerichte? Pah! Pfui! Brauch ich nicht, will ich nicht.

Dazu ein drastisches Beispiel aus Ägypten: Der französische Konzern Veolia, der die Müllentsorgung Kairos mitorganisiert, klagte gegen die Erhöhung des Mindestlohns von 41 auf 72 Euro im Monat. Diese sozialpolitisch notwendige und richtige Erhöhung drückt natürlich den Gewinn. Veolia bekam vom Schiedsgericht recht. Entweder senkt Ägypten nun den Lohn oder ersetzt die entgangenen Gewinne. Beides ist völlig indiskutabel.
http://www.fr-online.de/meinung/pri...tionsschutz-geht-anders,1472602,27968158.html

Und sowas findest du "ok" und sollte man "stillschweigend akzeptieren"?
 
Oh ich bin neuerdings also offensichtlich Ägypter bzw. Franzose... Oo

Dir ist schon klar, das private Schiedsgerichte in Deutschland schon immer gelebte Rechtspraxis waren? Seit 1959? Steht in deinem link sogar drin. Haste nicht so detailliert gelesen gell? Sondern nur das, was du hier zitieren konntest. Wenn du gegen Schiedsgerichte bist, fein. Akzeptables Argument. Nur sind diese bereits vorhanden und werden durch eine Ablehnung CETA/TTIP nicht abgeschafft sondern bestehen weiter . Zu unserem (Deutschland bzw. das Recht der Industriestaaten, was dein link auch ganz krass zeigt und erwähnt)) Vorteil. Das scheint aber okay zu sein, den so gut wie niemand der CETA/TTIP Gegner hat sich für eine generelle Abschaffung dieser Gerichte unabhängig von CETA/TTIP ausgesprochen. Ist das jetzt Ignoranz aus Unwissenheit oder gelebte Doppelmoral?
 
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Nur weil etwas bereits existiert, muss man ja nicht noch mehr davon schaffen. Ansonsten könnten wir alle Bemühungen bzgl. Umweltschutz etc. sausen lassen. Ozonloch existiert bereits und ist schädlich? Wayne, es ist da also können wir es auch vergrößern bzw. ein zweites schaffen.
 
Also doch gelebte Doppelmoral. Die Schiedsgerichte mit den Schwellenländern sind schon da, das ist okay und im allgemeinen zu unserem Vorteil. Die "neuen" (sie sind nicht neu, es ist lediglich ein Vertrag, der es erlaubt, dass die Schiedsgerichte auch für USA/KAnada gelten) dagegen könnten zu unserem Nachteil sein, also darf dieser Vertrag nicht sein. Herrlich. Das ist das klassischste Beispiel dafür, wie der Westen seinen Wohlstand gegen Schwellenländer und 3. Welt absichert und alles dafür tut, dass rechtlich fragwürdige Mittel stets nur zum eigenen Vorteil bestehen bleiben.

Vor allem würde, wenn man die Schiedsgerichte soweit ausklammert und eine generelle Abschaffung derselben fordert, einer der zentralen Kritikpunkte der CETA/TTIP Gegner wegfallen. Schiedsgerichte sind in der Tat fragwürdig. Aber eben generell und völlig losgelöst von CETA/TTIP. Es ist komplett inkonsequent, CETA/TTIP abzulehnen aufgrund von Schiedsgerichten, die bestehenden Verträge dabei aber alle zu akzeptieren.
 
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Wenn es nach mir geht gehören alle Schiedsgerichte abgeschafft. Gegen die vorhandenen kann ich mich jedoch nicht wehren, gegen die neuen schon. Und jetzt geh wieder spielen.
 
Klar kannst du das. Du willst lediglich nicht. Den letzten Satz kannst dir sparen. Wenn du keine Argumente hast, dann spar dir einen Kommentar.

Die Schiedsgerichte sind sowohl hier als auch bei sonstigen Diskussion nicht als solche kritisiert worden sondern stets nur als Bestandteil von CETA/TTIP. Das ist gelebte Doppelmoral.
 
Mustis, empfindest du die Handelsabkommen TTIP und CETA als fair und lohnenswert für Europa? Glaubst du das der Normalbürger Vorteile daraus ziehen kann und wenn ja welche?

Gegen die bereits verhandelten Abkommen, die bereits existierenden Schiedsgerichte kann ich nichts tun. Als diese beschlossen wurden habe ich noch nicht gelebt.
Aber jetzt kann ich etwas dagegen tun. Jetzt bin ich ein mündiger Bürger und kann meine Interessen mit denen der Politik und der Großkonzerne abwägen. Was spricht dagegen diese Abkommen jetzt zu Fall zu bringen? Was spricht dagegen geheime Verhandlungen abzulehnen die uns alle betreffen und nur von Großkonzernen geführt werden?

Du tust so als würden sich alle Gegner lächerlich machen. Warum eigentlich? Vielleicht engagieren sich viele von uns in ehrenamtlichen Vereinen, versuchen wie auch immer die Welt ein bisschen besser zu machen oder unterstützen Schwellenländer in anderer Weise? Warum musst du immer alles was nicht in dein Weltbild passt ablehnen, jedem eine zwielichtige Moral unterstellen und somit wieder alles was diese Person sagt in ein schlechtes Licht zu rücken?
 
@ Mustis: Zum Thema Schiedsgerichte -
Ich kann die Befürworter zu einem gewissen Teil sogar verstehen, auch wenn ich persönlich absolut dagegen bin. Vielleicht muss man, um das zu verstehen ein bisserl mehr "abstrahieren". Also weg von der selbst wahr genommenen Realität abrücken. Was nichts damit zu tun haben muss, das die eigene Wahrnehmung falsch sein soll.

Ich versuche das mal:
Ich bin gegen diese "Schiedsgerichte". Aber warum?
Und da bin ich jetzt ganz sehr bei mir. Mit meiner Persönlichkeit und meiner Sozialisierung. Hört sich vllt. im ersten Moment blöde an, aber ich bin stolz auf unsere "Verfassung". Ich mag unser Poitsystem der Demokratie. Ich wähle in regelmässigen Abständen meine Volksvertreter. Diese erlassen Gesetze, die unser Zusammenleben hier in Deutschland regeln. Diese Gestze werden dann u.a. durch unsere Gerichte umgesetzt. Und ich gehe im Weiteren, durch unsere Verfassung bestimmten "Blindheit" von "Justicia" aus. Sie ist blind gegenüber Stellung, Stand und Wichtigkeit gegenüber den verhandelnden/ streitbaren "Teilnehmern". Das ist meine Macht. Sie ist nicht groß. Ich kann alle paar Jahre ein paar Kreuze machen und ich kann "auf die Straße gehen" wenn mir etwas nicht passt. Und ich kann das auch, wenn mir was passt. Und das bewirkt etwas. Mal mehr, mal weniger.
Mein Land, meine Macht...

Dann kam die EU. Die Entscheider waren schon ein gutes Stück weiter von mir entfernt. Meine Macht, mein Einfluss wurde weniger. Und jetzt muss ich mich, im Rahmen einer Globalisierung, u.a. in Form von "Freihandelsabkommen" nochmal mehr von meiner Macht, meinem Einfluss verabschieden. Aber ich kann mich in einem EuGh immer noch wiederfinden. Denn der ist, wie auch immer, noch vom "Volk" gewählt. Und die daraus entstandene "Justica" ist immer noch blind.

Und jetzt, mit CETA/ TTIP, oder wie auch immer man sie nennen will wird eine weitere Form der Justiz eingeführt. Und die hat nichts mehr mit dem Anspruch auf "zum Wohle des Volkes" gemein. Ich habe so gut wie keinen Einfluss mehr auf sie. Und es gelten nur noch und das ganz offiziell, die Ansprüche und Werte des freien Marktes.

Und genau das macht mir Angst. Mein eigener "kleiner" Machtverlust, so gering er auch bis hierher sein mag, macht mir Angst. Wer bestimmt die Richter, wer vertritt denn dann noch meine Interessen?

Die Nordamerikaner (USA/ Kanada) können da nur mit dem Kopf schütteln und sich wundern. Sie kennen das nicht anders. Aber sie haben auch keine Politiker, wie, z.B. Dobrindt.

Die Verabschiedung zu Schiedsgerichten, u.a. würde einen Machtverlust aus EU- Bürgersicht bedeuten. Politiker, wie Dobrindt fordern aber genau dieses von uns ein. Aber einen, in diesem System (so denn es längere Zeit überdauern sollte- und das geht nur über einen Ausgleich der Machtverhältnisse) Ausgleich verweigern sie. Bestes Beispiel sei hier die Möglichkeit auf eine Form der "Sammelklage" genannt, wehren sie ab.
Oder wie sonst sollte man die "Blockadehaltung" seines Ministeriums nennen. Das wäre in den nordamreikanischen Gefilden undenkbar. (Und auch die Bürger dort würden sich umschauen, sollten CETA/ TTIP, wie geplant, umgesetzt werden.)

Hinzu kommt die Sorge/ Angst, wer die jeweiligen Richter bestimmt. Nach bisherigem Erkenntnisstand würden diese wirtschaftlich bestimmt berufen werden. Und damit wäre dann die nötige "Blindheit" hinfällig.

Verstehst Du meine Sorge?

Und an genau diesem Punkt hat die EU schlicht und ergreifend versagt. Sie konnte mir meine "Angst" nicht nehmen. Sie konnte mich nicht begeistern. Für etwas "Neues". Da wurde in Hinterzimmern unter Ausschluss von "mir" etwas verhandelt.

Sorry, aber gelebte Demokratie sieht in meinen Augen anders aus...

Es geht unterm Strich um eine "Neuordnung" der (meiner) Welt. Da will ich mitreden. Und wenn man das nicht zulässt, kann man nicht meine "stillschweigende" Zustimmung erwarten.


Warum soll ich "persönliche Macht" abgeben, wenn ich nicht weiß wofür.

Sorry, aber ich bin blöde. Wenn mir früher etwas nicht gepasst hat, bin ich ausgewandert. Ich habe einen "Neuanfang" gewagt. Nur geht das heute nicht mehr. Denn egal wohin ich gehe, ich werde immer, früher oder später, mit genau diesem System konfrontiert, dass ich vllt. ablehne.
Das ist der Preis der Globalisierung. Warum sollte ich Entwicklungen in dieser Richtung zustimmen?!?

Und dabei geht es nicht um Ratio. Es geht um "Ängste" , es geht um Sorgen, die der kleine EU- Bürger hat. Das ist nix rational Bestimmbares...
 
Verstehst Du meine Sorge?
Ich war zwar nicht angesprochen, aber zumindest ich verstehe es;-) Sehr gut sogar. Ich denke du hast da wirklich, insbesondere mit dem letzten Satz, den Nagel auf den Kopf getroffen.
Ich würde es ein klein wenig erweitern: Das gesamte Umfeld in dem man heute lebt vermittelt dem Bürger eine gewisse Machtlosigkeit. Ob du deinen Job behältst oder nicht hängt oft nicht davon wie gut du bist, sondern von Entscheidern welche weit weg sitzen, du nie gesehen geschweige denn gesprochen hast, und in deren Augen bist du auch nur ein Objekt in Bezug auf die nächste Restrukturierung.

Das es hier um Emotionen und nicht um Fakten geht zeigt sich auch hier im Forum. Das Thema Schiedsgerichte wird schon zum x ten mal Diskutiert. Aber was bedeuten die denn unterm Strich? Die kommen nur in wenigen Fällen zum Einsatz. Das viel größere Problem ist die Dynamik einer FHZ an sich welche einen gigantischen Wettbewerbsraum aufspannt.
Sich über Schiedsgerichte auf zu regen ist in etwa so, als ob man sich bei Hautkrebs über die optisch hässlichen Flecken beschwert. Na klar sind die nicht schön, aber das viel größere Problem ist, dass man dran sterben kann.
 
Die Nordamerikaner (USA/ Kanada) können da nur mit dem Kopf schütteln und sich wundern. Sie kennen das nicht anders. Aber sie haben auch keine Politiker, wie, z.B. Dobrindt.

Es gibt auch Widerstand in den USA/Kanada gegen CETA und TTIP (und TTP), es wird aber derzeit wohl alles von den Anstehenden US-Wahlen überschattet.
TTP und TTIP sind aber so unbeliebt das Trump sie vollständig, und Clinton sie in "Teilen" ablehnt, bzw. Ihr abgerungen wurde, dass sie das nochmal prüfen müsse (Obwohl ihre Position vorher 100% für "Freihandel" der Investorenschutz-Schiedsgericht Klamotte war)

Gegen Freihandel auf "Angst aus Unwissen" zu reduzieren halte ich für vermessen. (Elmar Brok nennt es eine Peinliche Dummheit).
So wie teure Wohngegenden und Privatschulen es erlauben sich von den Auswirkungen sozialen Elends freizukaufen bedeuten die Schiedsgerichte und der Investorenschutz, dass sich globale Unternehmen von den Fesseln eines überforderten Justizapparats und von demokratischem Meinungswandel lossagen können.

Freihandel soll die regeln von heute zementieren. Wenn wir plötzlich merken, dass die Privatisierung von Infrastruktur (LKW-Maut geht an TollCollect und Baufirmen), Nahverkehr, Gesundheit und Bildung....nach und nach zu einem Abbau von Arbeitsplätzen und mangelhafter Qualität führt, dann dürften wir in Zukunft nicht umschwenken.
 
Hallo

AppZ schrieb:
Mustis, empfindest du die Handelsabkommen TTIP und CETA als fair und lohnenswert für Europa?
Ich bin zwar nicht Mustis, selbstverständlich sind Handelsabkommen (die den Handel erleichtern) vor allem für den Exportweltmeister Deutschland mehr als lohnenswert.

AppZ schrieb:
Glaubst du das der Normalbürger Vorteile daraus ziehen kann und wenn ja welche?
Mehr Export/Handel bedeutet mehr Umsatz und mehr Arbeit für die Exportbranche, dadurch entstehen mehr Arbeitsplätze, mindestens aber eine Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze.
Ich finde eine Erhöhung der Produktvielfalt auch positiv, wer die kanadischen/amerikanischen Produkte nicht mag der braucht diese einfach nicht kaufen.

AppZ schrieb:
Gegen die bereits verhandelten Abkommen, die bereits existierenden Schiedsgerichte kann ich nichts tun. Als diese beschlossen wurden habe ich noch nicht gelebt.
Aber jetzt kann ich etwas dagegen tun. Jetzt bin ich ein mündiger Bürger und kann meine Interessen mit denen der Politik und der Großkonzerne abwägen.
Das Freihandelsabkommen EPA zwischen der EU und Afrika wurde im Juli 2014 abgeschlossen.
Hast du 2014 noch nicht gelebt oder hast du EPA nicht mitbekommen ? Oder ist dir EPA egal weil die EU dort eindeutig profitiert und Afrika eindeutig verliert ?
EPA vernichtet in Afrika etliche finanzielle Existenzen und wir wundern uns über afrikanische Flüchtlinge, was für eine Blindheit oder Doppermoral.
Fakten sind:
1. Deutschland hat die Schiedsgerichte erfunden.
2. Deutschland hat Schiedsgerichte am häufigsten in Anspruch genommen.
3. Deutschland hat von Entscheidungen von Schiedsgerichten am meisten profitiert.
Warum sollte jetzt auf einmal ein Schiedsgericht etwas negatives für Deutschland sein ?

AppZ schrieb:
Was spricht dagegen diese Abkommen jetzt zu Fall zu bringen?
Was spricht (abgesehen von irrationalen unbegründeten Ängsten) dagegen dieses Abkommen einzugehen ?

AppZ schrieb:
Was spricht dagegen geheime Verhandlungen abzulehnen die uns alle betreffen und nur von Großkonzernen geführt werden?
Es spricht sehr viel dagegen etwas nur wegen irrationaler unbegründeter Ängste abzulehnen.
Evtl. sind die Verhandlungen nur geheim damit Staaten mit denen ebenfalls über Handelsabkommen verhandelt wird nicht mitbekommen was die EU mit Kanada/USA verhandelt und nicht das EU Bürger nichts davon erfahren.
Wenn Mercedes mit Bosch über neue Elektronik verhandelt dann soll BMW auch nichts davon erfahren bevor die neue Elektronik auf den Markt kommt.
Geheimhaltung hat nicht immer etwas damit zu tun das die eigene Belegschaft/Bevölkerung nichts davon mitbekommt.

Grüße Tomi
 
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Oh ja, da ja auch die ganzen Hersteller hier in Deutschland produzieren lassen... CETA und TTIP mag für große Konzerne von Vorteil sein - der kleine hat jedoch den Schaden.
 
Hallo

Wir werden sehen welche Seite Recht hatte, CETA wurde heute in Brüssel von der EU und Kanada unterzeichnet, ich freue mich das die Demonstrationen (wie ich erwartet habe) nichts bewirkt haben.
Schade das TTIP noch nicht zustande gekommen ist, der US Markt ist interessanter als der kanadische Markt, aber der US Markt wird jetzt über einen kleinen Umweg (Kanada) auch besser erreichbar.

Grüße Tomi
 
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Wie gesagt, die Frage ist wo du stehst und was du machst. Ich für meinen Teil versuche nach dem ganzen EU Blödsinn eigentlich möglichst schnell aus Deutschland raus zu kommen. Leider is das nicht ganz so leicht.
 
Hallo

ZeT schrieb:
Wie gesagt, die Frage ist wo du stehst und was du machst.
Diese Frage habe ich hier schon mehrfach beantwortet, ich bin Informationstechnikermeister und Technischer Leiter in der Medizintechnik.
Politisch engagiere ich mich nicht im geringsten, abgesehen davon das ich ein CDU Wähler Arschloch bin, ich wähle CDU weil ich der Meinung bin das es Deutschland unter der CDU wirtschaftlich am besten geht.
Zwei Dinge sollten wir nicht vergessen:
1. Die Agenda 2010 (die viel kaputt gemacht hat) wurde von der SPD beschlossen und auf den Weg gebracht.
2. Lieber viele nicht so gut bezahlte Arbeitsplätze als wenige gut bezahlte Arbeitsplätze oder möchtest du lieber wenige gut bezahlte Arbeitsplätze und viele Arbeitslose ?

Selbstverständlich geht es den Konzernen sehr gut, aber die deutsche Wirtschaft besteht doch nicht nur aus Konzernen, der kleine aber sehr wichtige mittelständische Betrieb ist nicht immer in der Lage Toplöhne zu bezahlen.
Hier schlagen viele gerne auf die Konzerne ein aber die meisten würden gerne in einem Konzern arbeiten, weil Konzerne die besten Gehälter zahlen, schau doch mal nach was man in einem IG Metall/Chemie Konzern verdient.

ZeT schrieb:
Ich für meinen Teil versuche nach dem ganzen EU Blödsinn eigentlich möglichst schnell aus Deutschland raus zu kommen. Leider is das nicht ganz so leicht.
Wieso ist es nicht leicht aus Deutschland raus zu kommen ? Der deutsche Pass ist einer der angesehensten in der Welt, damit kann man fast überall hin und deutsche Ausbildungen gehören auch zu den angesehensten in der Welt.
Einfach in einer internationalen Jobbörse eine Arbeitsstelle im Ausland suchen, alles verkaufen, Wohnung/Arbeit kündigen und los fliegen.
Die meisten halten die afrikanischen Flüchtlinge für dumme, ungebildete und mittellose Ziegenhirten, wieso schaffst du es nicht das Land zu wechseln wenn die es schaffen ?

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Diese Frage habe ich hier schon mehrfach beantwortet, ich bin Informationstechnikermeister und Technischer Leiter in der Medizintechnik.

Ich hatte keine Zeit mich durch 34 Seiten durchzulesen. ;)

Wenns nur ums jobtechnische ginge hätte ich mit CETA (TTIP) wohl auch eher kein Problem.


Wieso ist es nicht leicht aus Deutschland raus zu kommen ? Der deutsche Pass ist einer der angesehensten in der Welt, damit kann man fast überall hin und deutsche Ausbildungen gehören auch zu den angesehensten in der Welt.

Die Frage is halt wohin man will. Japan zB hat da sehr strickte Regeln. Ich komm ja eigentlich aus der Gastro also Dienstleistung - damit bekommst in Japan kein Arbeitsvisum. Meine IT Kenntnisse stammen aus einer Zeit da gab es diesen Beruf noch garnicht, daher kann ich auf diesem Gebiet keinen offiziellen Abschluss vorweisen und somit is mit auf diesem Gebiet der Einstieg verbaut.

Eventl kann ich das auf anderem Weg regeln - aber leicht wirds nicht.

Greetz
 
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