Daten auf alten Speichermedien

swag47

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Moin,

ich beschäftige mich gerade mit Backup-Strategien und man spricht bei den verschiedenen Speichermedien ja von der Haltbarkeit der Daten.

Woran erkenne ich eigentlich bei einer alten selbst gebrannten DVD oder bei einer HDD, ob sich Daten "verflüchtigt" haben? Werden die irgendwann gar nicht mehr im Explorer angezeigt und ich merke eventuell gar nicht, dass Daten fehlen? Oder bekommt man einen Error, wenn man versucht die Datei zu öffnen? Oder verschlechtert sich die Qualität (z.B. bei Videos)?

Aktuell habe ich die wichtigen Daten auf einer externen Festplatte gesichert. Allerdings überlege ich insbesondere die Bilder auf M-Disc zu brennen.

Danke für die Info! :freaky:
 
Wenn du es erkennst, ist es bereits zu spät! Wenn, dann sollte man Daten einer DVD regelmäßig alle paar Jahre neu brennen.
Optische Speichermedien halten 80 Jahre ... sagen die Hersteller. Aber nur unter den optimalen Bedingungen:

optimale Temperaturen: Exakt 25°C, Luftfeuchtigkeit 40-60%
dunkel
keine Kratzer
keine Beschriftung oder Sticker
kein Fett
 
Hallo svenovic,

Bei den HDDs sollte man ab und zu den Zustand der Platte mit einem Diagnosetool überprüfen. So kann man feststellen, ob z.B. fehlerhafte Sektoren darauf entstanden sind. Wenn so was passiert, dann werden die fehlerhaften Sektoren mit Reservesektoren getauscht, doch ihre Anzahl ist begrenzt und im Prinzip sollte man über ein anderes Backup-Medium denken, wenn man bemerkt, dass es Fehler auf der HDD gibt. Sonst können die Daten unleserlich werden oder die Platte wird überhaupt nicht erkannt.
Das ist auch für DVDs gültig - wenn diese zerkratzt werden, dann können die darauf gebrennten Daten nicht mehr gelesen werden.

lg
 
M-Disc? Rly?
The M-DISC™ has a limited lifetime warranty covering defects in materials and workmanship of the product when the product is used as directed and data is written to the M-DISC™ using an M-DISC READY™ Drive.

Frei übersetzt: "Sobald sie genutzt wird, wird die Garantie eingeschränkt in den Zustand, dass bei korrekter Handhabung die M-Disc durch eine neue, leere ersetzt wird. Ihre Daten sind uns sch**ssegal."

Was heisst das nun für Backups? Egal ob M-Disc, DVD, BR, CD, LTO, RDX, SLR -> die eingesetzten Medien halten viel weniger als die Hardware dazu und bei Problemen und Fehlern bekommt man höchtens das Medium ersetzt, aber NIEMALSNIENICHT die Daten.

Wenn man das erstmal verinnerlicht hat, überdenkt man seine Backup Strategie und hat min. 2 Backups auf total verschiedenen Systemen an verschiedenen Standorten und erneuert diese REGELMÄßIG.
 
firexs schrieb:

M-Disc war nur eine Überlegung, allerdings scheinen ja bei regelmäßiger Erneuerung DVD oder Blu-Ray zu reichen. Sicherst du deine Daten auch auf optischen Medien? Wenn ja auf welchen?

Daten mehrfach und auf verschiedenen Medien zu speichern, scheint wohl der der Tenor zu sein.
 
Ich sichere auf RDX, manch alte Systeme auf LTO und hab im separaten Gebäude noch NAS Würfel im Boden versenkt. Sobald die Internetleitung aufgestockt ist, gibt es noch die Überlegung kritische Daten regelmäßig in die Cloud zu jagen.

Optische Medien ala DVD/BR/MDisc hab ich quasi gar nicht.
 
svenovic schrieb:
Daten mehrfach und auf verschiedenen Medien zu speichern, scheint wohl der der Tenor zu sein.
Es gibt halt nicht die eine Lösung für alles. Auch das beste Sicherungsmedium kann aus Grund XY ausfallen. (Defekt, Diebstahl oder Hütte brennt ab.)

Dann gilt es halt einfach selbst Aspekte,wie Datenmenge, Relevanz der Daten und Kosten so unter einen Hut zu bekommen, dass man selbst für sich eine brauchbare Lösung gefunden hat. Von optischen Datenträgern über Festplatten bis zur Coud gibt es für jeden auf jeden Fall mehr als genug Möglichkeiten, um selbst eine optimale Lösung zu finden.
 
Kleiner Zusatz, was ich oft mit Kunden diskutieren darf, da gerne am falschen Ende gespart wird: Die Datensicherung kostet, wenn sie richtig gemacht wird, genauso viel wie die vorhandene Hardware.
 
Das sicherste Medium ist wohl tatsächlich die Cloud. Einfach, weil z.B. Google eine Backup Strategie haben wird, die deine olle Backupplatte um Längen schlägt. Ja, Datenschutz, Internet usw. aber von der Sicherheit und Verfügbarkeit eine gute Sache.

Ist hat vom Speicher begrenzt (kann man dazu kaufen) und bei langsamen Internet quasi nicht benutzbar.
Muss man sich halt überlegen was man macht. Wie wichtig sind die Daten? Wie sensibel sind sie?

Seine Selfies sollte man anders absichern, wie die angefangene Doktorarbeit ;).
 
Dorian_WD schrieb:
Wenn so was passiert, dann werden die fehlerhaften Sektoren mit Reservesektoren getauscht, doch ihre Anzahl ist begrenzt und im Prinzip sollte man über ein anderes Backup-Medium denken, wenn man bemerkt, dass es Fehler auf der HDD gibt.
Wobei es zu spät ist, wenn die Platten schon schwebende Sektoren haben, dann sind die Daten dort schon verloren und Reservesektoren können auch nur genutzt werden, wenn diese Sektoren überschrieben werden, die alten bekommt man also nicht wieder, außer man hat sie auch noch woanders gespeichert.
Dorian_WD schrieb:
Sonst können die Daten unleserlich werden oder die Platte wird überhaupt nicht erkannt.
Was mit den Jahren der Lagerung immer wahrscheinlicher wird, denn HDDs sind nicht unbeschränkt lagerfähig. Dazu schreibt Seagate z.B. hier und auch in einigen anderen Product Manuals:
Wenn also die Lagerbedingungen nicht eingehalten werde, sind 90 Tage und zwar in der ungeöffneten Originalverpackung, sonst bestenfalls 1 Jahr. Nach dem Öffnen sollten HDD nicht länger als 30 Tage stromlos sein.

Bei der neuen Barracuda Pro 10TB mit Heliumfüllung schreibt Seagate:
Also hier nur ein halbes Jahr in der ungeöffneten originalen Versandverpackung von Seagate und sonst 2 Monate, nur bei optimalen Bedingungen bis zu einem Jahr.

HGST schreibt für die Megascale:
Was gibt es da für Angaben von WD? Im Netz habe ich leider keine gefunden.
 
Hi,
das ist ja erschreckend...
Davon habe ich nie gehört, daß Festplatten regelmäßig eingeschaltet werden müssen, damit ihre Daten erhalten bleiben!
Kennt denn jemand den physikalischen Grund - also bei Festplatten gibt es doch kein Auffrischen in dem Sinn? So lange man nicht (über)schreibt, werden doch die magnetischen Informationen gar nicht angefaßt, wenn der Motor sich dreht und die Steuerung arbeitet?

Ich bin leider vor Jahren auf die Idee gekommen, Familienfotos und -videos auf diversen Festplatten (früher waren die ja noch nicht so groß) zu archivieren. Als ich vor Monaten mal auf einer Platte etwas gesucht habe, wurde unter Win7 gemeldet, daß die Platte erst formatiert werden müßte, bevor sie verwendet werden kann. Da ich eh nicht sicher wußte, ob die gesuchten Dateien dort liegen, habe ich eine zweite angeschlossen, gleiche Meldung. Daraufhin dachte ich von der Wahrscheinlichkeit her an einen Windows-Fehler des Rechners (inkompatible NTFS-Version o.ä.), war aber neugierig und habe so ziemlich alle Platten angeschlossen, und tatsächlich, auf keine einzige konnte ich zugreifen. Da war für mich "klar", daß das nicht an den Platten liegen kann.
Also habe ich sie alle wieder weggepackt und mir vorgenommen, diesen Windows-Fehler später zu suchen, wenn ich Zeit habe. :freak:
Grund für die lange verstrichene Zeit ist, daß ich das Mediengerät nicht zum Laufen kriege, mit dem man sich das alles auf dem Fernseher anschauen kann, und die Familie/Verwandtschaft fragt schon seit Jahren nach den ganzen Bildern und Filmen...
Da das Gerät nicht lief, hatte ich auch das Material nicht auf dessen Festplatte kopiert, auf den ganzen Festplatten wähnte ich die absolut (alterungs)sicher (im Gegensatz zu gebrannten CDs/DVDs). Sollten die ganzen Dateien verloren sein, bekäme ich einen riesen Ärger (und es wäre auch traurig)...
Aufbewahrung dieser Sachen war meine Aufgabe.

Gibt es da Tipps, wie man die Platten noch auslesen kann?
Und dann meine Frage ganz oben...

danke
 
Es geht nicht zum den Datenerhalt auf den Scheiben, die Magnetisierung bleibt lange erhalten, es geht um die Mechanik die eben ab und zu bewegt werden will. Es nutzt eben nichts das die Daten da sind, wenn die Platte sie nicht mehr auslesen kann, weil die Mechanik nicht mehr mitmacht oder die Elektronik einen Schaden genommen hat, z.B. wegen Korrosion von Kontakten. Die kann bei Feuchtigkeit schon auftreten und würde durch die Wärme im Betrieb wieder verschwinden und die Angaben zu den Lagerbedingungen enthalten auch immer Limits für die Luftfeuchtigkeit, die übrigens sehr gering sind, muss man die Luftfeuchtigkeit bei Dir zuhause, vor allem im Sommer wenn die Heizung nicht läuft.

Außerdem würde ich Dir raten keine Platten mit wichtigen Daten die am PC beschrieben wurden an Geräte wie einen Fernsehr / Mediengerät / NAS zu hängen. Nimm lieber eine extra USB Platte und kopiere die Daten von der Platte auf der sie stehen dort drauf und hänge die dann an den Fernseher, denn er die Platte mal eben nach seinen Wünschen neu Formatieren / Partitionieren ohne das Dir klar war das dies gleich passieren wird wenn Du auf OK drückst.
 
verstanden...
Vielleicht hilft es dann, die Platten ein paar Tage lang immer mal wieder anzuhängen und laufen zu lassen, daß sie warm werden...
Mal sehen.

An solche Geräte schließe ich nur Platten an, die es doppelt gibt, so daß bei Schaden einer immer noch die zweite vorhanden ist. Und das von mir angesprochene Gerät hat eine eigene eingebaute Platte, also da wollte ich alles draufkopieren, wenn das Gerät läuft.

danke
 
Codex Manesse / Heidelberger Liederhandschrift auf Pergament von etwa 1300
nach +/- 700 Jahren lesbar wie am Tage ihrer Entstehung ;)
 
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