APL - Modem - Router - Switch = Was wofür?

Grym

Cadet 3rd Year
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Hallo,

ich muss mich jetzt um einen Hausanschluss für die Telekom kümmern. Es gibt Glasfaser und FTTH, soweit so klar. Nach den Erklärvideos gibt es folgende Technik:

Die Glasfaser enden im APL, eine sogenannte Onebox der Telekom.
Dann geht es von dort in das Modem der Telekom.
Vom Modem in den Router.
Vom Router zum Switch.

Hier endet das Erklärvideo erst mal, aber es müsste dann meiner Vorstellung nach zu einem Patchfeld gehen und vom Patchfeld werden die einzelnen Netzwerkdosen angesteuert.

Könnt ihr mir vielleicht erklären, welches Gerät exakt wofür zuständig ist und warum es so viele braucht? Gibt es nicht wenigstens Router und Switch in einem Gerät oder ist das Unsinn? Der Zweck vom Switch ist doch nur das Verteilen, aber auch ein Router hat ja meist schon mehrere Ausgänge.

Könnt ihr mir auch sagen, welche Art von Kabel jeweils von welchem Gerät zu welchem führen? Ich möchte das gerne alles etwas besser verstehen. Z.b. arbeitet Glasfaser ja optisch, also endet dann die optische Übertragung im APL und von APL zu Modem wird es elektrisch? Oder erst das Modem wandelt die optischen Signale um?
 
Ein Router ohne integriertes Modem erwartet an seiner WAN Seite Ethernet. Das Modem stellt aus dem Glasfaserstandart, der verwendet wird (oder bei Anderen A/VDSL/DOCSIS) Ethernet zur Verfügung. Also wad-auch-immer-rein => Ethernet raus in Richtung Router.
Das Modem ist also sowas wie der Übersetzer.

Der Router selbst kennt sein internes Netz. Er dient heute normal als DHCP Server und verteilt IP Adressen. Dabei meldet er sich als Standarfgateway bei allen Clients. Er macht auch NAT (bitte bei Wiki lesen). Wenn jetzt jemand mit einer IP außerhalb deines Netzes kommunizieren will (Internet), weiß der Router, dass das Paket über das Modem versandt werden muss.
Ein Switch ist (in diesen Heimszenarien) vergleichbar mit einer Mehrfachsteckdose.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es nicht wenigstens Router und Switch in einem Gerät oder ist das Unsinn? Der Zweck vom Switch ist doch nur das Verteilen, aber auch ein Router hat ja meist schon mehrere Ausgänge.

Ein Router hat in der Regel nur 4 LAN Ausgänge. Wenn dein Patchfeld nicht mehr Leitungen benötigt, kannst du den Switch auch weglassen.
 
Ja, eben wie bei einer Mehrfachsteckdose. Wenn die Dosen in der Wand reichen brauchst du keine. Wenn sie nicht reichen dann schon. :D
Die 4 Ports im Router sind übrigens schon ein Switch.

Zum Medium: Bis zum Modem ist das Medium variabel (DOCSIS Coax, DSL Telefonkabel mit 2 Adern, Glasfaser kann Multimode oder Single Mode sein). Was bei deiner Art Glasfaser benötigt wird weiß ich nicht, aber ab Modem ist es normal einfach Ethernet. Da tut es heute jedes >= Cat5 Kabel. Dahinter auch, 10GBit ausgenommen. Also einfache Patchkabel.
 
Du hast Telekom ftth? Dann geht es vom Glasfaser Übergabepunkt via Glasfaser in ein Glasfasermodem, von dort dann in deinen Router.
Ob du einen switch benötigst hängt von der Anzahl deiner Geräte ab, die via Kabel an dein Netzwerk gebunden sind. Bei 1-2 Rechnern wirst du keinen switch brauchen
 
Angenommen du hast ein Haus und dort sind in den Räumen insgesamt 10 LAN Buchsen/Dosen verteilt.
Die Kabel von den LAN Dosen enden alle im Technikraum im Keller.
Dort kommen irgendwo aus einer Wand also 10 LAN Kabel raus. Das sollten hier Cat6/7 Verlegekabel sein sein.
Diese Kabel werden auf ein Patchpanel aufgelegt. Ein Patchpanel mit min. 10 LAN Buchsen.
Jetzt hast du erstmal 2 Enden mit jeweils einer RJ45 LAN Buchse. Einmal im Keller und einmal in der Dose in einem Zimmer.

Damit die LAN Dosen in den Zimmern auch mit dem Router verbunden sind, muss die entsprechende LAN Buchse des Patchpanels mit dem Router verbunden werden.
Ein Router hat in der Regel nur 4 LAN Ports.
Daher würde an den Router noch ein Switch angeschlossen werden, der mehr LAN Ports bietet.
Der Switch ist aber nicht notwendig, wenn du nur 4 LAN Dosen im Haus verteilt hast.
 
Servus,

beim FTTH-Anschluss der Telekom schaut es folgendermaßen aus:

Das Glasfaser-Außenkabel kommt durch die Hauseinführung rein und wird am Glasfaser-Abschlußpunkt (OneBox) mit dem Glasfaser-Inhousekabel verbunden. Diese läuft dann zur Glasfaser-Teilnehmeranschlussdose (Gf-TA / ONT - Optical Network Termination) dabei handelt es sich um das Modem mit dem das optische Signal zu Ethernet (elektrisch) gewandelt wird.
An die Gf-TA ist ein Router anzuschließen der WAN (Wide Area Network / Internet) an einem seiner Ethernet-Ports (LAN) unterstützt.

Bei den Geräten der Telekom sind dafür der Speedport W724V und Speedport Smart vorgesehen.

Wenn du dich für ein anderes Gerät entscheidest solltest du darauf achten, dass es auch genügend Durchsatz bietet (viele ältere Geräte schaffen es nicht 100Mbit/s oder mehr durchzuschleusen).

Detailiertere Informationen findest du hier: https://www.telekom.de/is-bin/INTER...s/auf-glasfaser-technik-koennen-sie-bauen.pdf
Das ist die Telekom FTTH-Broschüre für Bauherren.
 
Ok, vielen Dank. Ich verstehe es langsam etwas besser.

Also, es sind definitiv mehr als 4 oder 8 LAN-Anschlüsse.

APL und Modem sind ja von der Telekom vorgegeben. Als Router könnte ich dann auch zu dem Gerät der Telekom greifen, Speedport Smart.

Im Internet liest man an vielen Stellen, dass Ubiquiti Access Points mit Power-Over-Ethernet toll sein sollen, stimmt das soweit? Komische Frage, ich weiß.

Ich glaube nicht, dass der Speedport Smart über Stahlbetondecken und Massivwände hinweg WLAN verfügbar machen kann. Die oft empfohlene Lösung dann, Access Points einzurichten, z.B. einer im Flur oben und einer im Wohnzimmer unten. Aber gleichzeitig wird dann empfohlen, dass WLAN vom Router zu deaktivieren. Ist das eine sinnvolle Möglichkeit?

Neben APL, Modem und Router von der Telekom und dann z.B. zwei Access Points brauche ich also noch einen Switch. Es werden im gesamten Haus etwa 14-15 Doppel-Netzwerkdosen. Brauche ich dafür einen Switch mit 16 Ports oder mit 32 Ports oder 2 Switches mit je 16 Ports? Und passend zu den Access Points von Ubiquiti wäre dann ein Switch von Ubiquiti, welcher PoE bereit stellt!?
 
Stahlbetondecken dämpfen das Signal müssen aber nicht unbedingt zu einem "Totalausfall" führen.
Einfach mal testen und dann entscheiden.

Mit Ubiquiti habe ich keine Erfahrung aber du wirst für die Access Points einen Switch mit PoE (oder PoE-Injector) brauchen...dabei auf den PoE-Standard achten.

Bei Verwendung von Access Points kannst du WLAN am Speedport auch aktiviert lassen.

Bei dieser Anzahl an Doppel-Netzwerkdosen wirst du einen 32-Port oder zwei 16-Port Switche brauchen. Wenn du viel Netzwerkverkehr im LAN (von Rechner zu Rechner) hast würde ein 32-Port Switch mehr Sinn ergeben. Geht es nur darum an allen Netzwerkdosen Internet zur Verfügung zu stellen kannst du das auch mit zwei 16-Port Switchen bewerkstelligen.
 
Ich denke, es wird eher weniger Netzwerkverkehr zwischen den Dosen geben, Ausnahmen:
- Netzwerkfestplatte, z.B. WD MyBook oder vergleichbar
- Netzwerkdrucker an zentraler Stelle

Wenn der Router jetzt 4 Ports hätte, könnte man an Port 1 und Port 2 je einen 16er Switch machen und an Port 3 dann z.B. die Netzwerkfestplatte oder ist das Unsinn?

Sind die 16er Ports preiswerter als 32er Ports oder warum sollte man sich für einen 32er oder zwei 16er entscheiden?
 
Man sollte so wenige Switches nutzen wie sinnvoll. Bei einem Aufteilen kann immer der Uplink limitieren.
Die NAS sollte an den Switch, von dem auch die meisten direkt angeschlossenen Clients mit ihr kommunizieren.
Eben damit der Uplink nicht so limitiert.
 
32-Port Switche sind eher selten anzutreffen und afaik recht teuer, aber vll. hast du ja irgendwo eine günstige Quelle.

Die gängigen Typen sind 8, 16, 24 und 48 Port Switche.

Die von dir vorgeschlagene Konfiguration mit den zwei Switchen und der Netzwerkfestplatte kann man durchaus so machen.
Bei geringem internen Datenverkehr stellt das auch kein Problem dar.

Mein Vorschlag wäre:
Häng einen Switch an den Router und den zweiten schließt du in Kaskade an den ersten an (es werden ja nicht alle Ports der Switche mit Netzwerkdosen belegt). Damit vermeidest du es internen Datenverkehr durch den integrierten Switch des Router zu führen.
Eine Kenngröße für die Leistungsfähigkeit eines Switches ist die Backplanekapazität...damit wird angegeben wie viele Daten pro Sekunde vom Switch weitergereicht werden können. Die Kapazität eines dedizierten 16-Port Switches ist deutlich größer als die eines integrierten 4-Port Switches.

Bei den Kosten sind zwei 16-Port (ich gehe von Neuware aus) definitiv einem 32-Port vorzuziehen.
 
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