Zweifel an FH-Wahl

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Cadet 3rd Year
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Ich studiere im Moment angewandte Informatik im zweiten Semester an einer FH. Mir ist bewusst, dass das Niveau an einer FH deutlich unter dem der Universität steht und dazu habe ich mich auch bewusst entschieden. Allerdings zweifel ich grad, ob ich mir die richtige FH ausgesucht habe. Was ich so von anderen FH's höre, machen diese in ihren Mathematik-Modulen auch Beweise, wie Induktion etc.. Das ist bei meinen Mathematik-Modulen nicht der Fall und allgemein ist das Mathematik-Niveau nicht sonderlich hoch an meiner FH. Klar, mit dem Rest bin ich zufrieden, aber ich frage mich halt, ob ich denn dann nicht deutlich schlechter qualifiziert bin als manch anderer Informatikstudent.

Was sind eure Meinungen dazu?
 
sofern du später nicht in die theoretische informatik (algorithmenentwicklung etc. gehen willst), sehe ich das als unproblematisch an. ansonsten erwarten AG später auch nicht, dass du alles perfekt kannst. Da ist oftmals learning by doing.
 
Das hängt wirklich vom Job nachher ab Wie nik schon meinte ist das bei manchen Themen wichtig (algorithmenentwicklung , etc.), aber alle anderen interessiert das nicht. Deine Arbeitgeber werden einmal einen Blick auf dein Abschlusszeugnis werfen und ggf. auf den Notendurchschnitt achten, aber wie stark welches Mathemodul ausgeprägt war, interessiert sich in der Regel echt niemand. Da wird sich niemand die Modulbeschreibung durchlesen.
 
Bleib bei der FH, wenn's Dir leicht fällt.
Die Anforderungen können stark ansteigen.
 
Du scheinst hier an deiner späteren Qualifikation zu zweifeln. Folgende Gedanken dazu:

Hast du dich denn nur für eine FH entschieden, weil es praktischer und dadurch häufig einfacher ist als an einer Uni?
Wenn ja, dann ist das definitiv eine schlechte Motivation. Der Punkt dabei ist, dass nur diejenigen in einem Gebiet wirklich gut werden, die langfristig am Ball bleiben -> dafür ist Spaß elementar (damit lernt man öfter und leichter/effizienter).
Ist dein Grundmotivation also schon "es leicht(er) zu haben", wirst du definitiv immer viel schlechter sein als andere Leute, denen die Arbeit gefällt, weil die nicht den leichten Weg wählen.
Dein Ziel wäre dann quasi die Abkürzung, jenes der Fähigeren ist die Befähigung, die Bildung; klar wo am Ende mehr bei rum kommt.

Grundsätzlich ist da aber auch die Frage wichtig, in welche Richtung du überhaupt gehen möchtest. Wenn eine Work-Life-Balance für dich interessant ist und du sowieso nicht (übertrieben pauschalisiert) bei Google im Algorithmendesign tätig sein möchtest, dann wirst du ohnehin nie mit Top-Leuten konkurrieren müssen und auch gar nicht wollen. D.h. dann wären deine Qualifikationsbedenken egal, weil dein Ziel ja gar nicht der Vergleich (übertrieben pauschalisiert) mit dem überdurchschnittlichen Harvard-Absolventen ist.

Möchtest du allerdings möglichst gut werden, deine Grenzen ausloten, möglichst viel Lernen, hinterher einen möglichst fordernden Job bekommen usw., dann sind deine Qualifikationsbedenken natürlich gerechtfertigt und ich denke, dann würde ich an deiner Stelle einfach zu einem geeigneteren Bildungsinstitut wechseln.
Wenn die Reise Richtung Theorie/Forschung(+Entwicklung)/Consulting/... gehen soll auch eher an eine Uni wechseln.

Unabhängig von deinen konkreten Zielen ist im Übrigen auch deine Ausrichtung allgemein von Bedeutung. Bist du ohnehin eher praktisch veranlagt und möchtest eben nicht zu viel mit Theorie zu tun haben, dann ist eine FH doch wunderbar. Mach am besten noch Praktika, Startupzeug, oder oder dazu und du hast einen sehr guten Lebenslauf.


Man sollte nie vergessen, dass eine extreme Vielfalt in der Wirtschaft an möglichen Vakanzen gibt und für die typischen Akademikerdisziplinen überschneiden sich die Anforderungsprofile nicht gerade stark. D.h. Uni-Absolvent mit Ingenieurs- & Robotikspezialisierung wird sich im Normalfall ja nie auf dieselbe Vakanz bewerben, wie der FH-Absolvent der schon immer z.B. in die praktische Front-End-Entwicklung wollte.

Es gibt jede Menge Jobs in der IT, die sich je nach Ausrichtung mehr an Praktiker oder mehr an Theoretiker richten. Da ist für jeden Platz (also von der Ausrichtung her; in der Realität richtet sich das selbstverständlich natürlich auch danach, wie viele Vakanzen überhaupt frei und wie viele Anwerber zu den konkreten Konditionen interessiert sind ^^).
 
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Nein ich bin auf keinen Fall an die FH weil es dort einfach nur einfacher ist. Ich bin dort hin weil mir dort das Umfeld einfach besser gefällt und man zb auch einen viel persönlichen Umgang mit den Professoren hat, die einen teilweise schon mit Namen kennen. Ich habe auch vor danach meinen Master an einer Uni zu machen. (wenn ich dann mit dem Uni Niveau mit halten kann :D)
 
Im Nachhinein bin ich ebenfalls etwas von der theoretischen Tiefe an meiner FH enttäuscht (M. Eng.), aber eigentlich ist es nichts, was sich nicht aufholen lässt. Sollte man das Wissen nachher benötigen, kann man es sich selbst aneignen. Inwiefern es später im IT-Bereich bei Bewerbungen einen Unterschied macht ist mir allerdings nicht bekannt. Womöglich hängt es sehr mit dem spezifischen Aufgabenbereich der Stelle ab.
 
Was ich so von anderen FH's höre, machen diese in ihren Mathematik-Modulen auch Beweise, wie Induktion etc.. Das ist bei meinen Mathematik-Modulen nicht der Fall und allgemein ist das Mathematik-Niveau nicht sonderlich hoch an meiner FH.
Beweise sind halt immer ein Thema für sich.
Bei uns an der Uni wurden z.B. Induktionsbeweise nie "gelehrt". Wurde dann aber irgendwann vorausgesetzt dass man die aus dem Selbststudium kann.

Im Allgemeinen würde ich aber dein Qualifikationsniveau als Informatiker nicht an dem Schwierigkeitsgrad deiner paar Mathemodule festmachen. Sind ja meistens eh nur vergleichsweise wenige ECTS.
 
0 101 0 110 schrieb:
Nein ich bin auf keinen Fall an die FH weil es dort einfach nur einfacher ist. Ich bin dort hin weil mir dort das Umfeld einfach besser gefällt und man zb auch einen viel persönlichen Umgang mit den Professoren hat, die einen teilweise schon mit Namen kennen. Ich habe auch vor danach meinen Master an einer Uni zu machen. (wenn ich dann mit dem Uni Niveau mit halten kann :D)

Dann würde ich ehrlich gesagt definitiv direkt wechseln.
Nette Umfelder gibt es an Universitäten ebenfalls und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, dann kennen einen dort die Professoren genauso. Spätestens in der BA.

Wenn du ohnehin auch an der Theorie, an der Qualität interessiert bist und sowieso auf jeden Fall noch weiter studieren möchtest, sehe ich bei deiner derzeitigen FH eigentlich nur Nachteile für dich (abgesehen von deiner dort anscheinend gut gelungenen Sozialisation).
 
Also das mit den Beweisen dient meiner Meinung nach zu einem Großteil dazu, die Studenten auszusieben. Selbst in den zugehörigen Matheprüfungen kann man gut bestehen ohne Beweise zu können ;)
Ich habe auch einen Freund der im Cloudbereich sechsstellig verdient und keine Ahnung von so etwas hat. Mir ging es damals auch eher darum, den scheiß zu können, weil es mich genervt hat, dass sich die "Eliteinformatiker" aus Darmstadt und Co so damit brüsten. Tatsächlich brauchen wirst du es eher weniger :)
 
Zu meiner Abiturzeit war die vollständige Induktion Schulstoff, der beim Studium als vorhanden vorausgesetzt wurde ...
 
alex1515 schrieb:
Und das soll was nun aussagen?
Das soll aussagen, dass das Niveau von Fachhochschulen, die dieses Wissen zusätzlich vermitteln vermutlich niedriger ist als das Niveau von Fachhochschulen, die die Zeit für sinnvollere Vorlesungen verwenden.

@TE
Dein Ausgangsposting war diesbezüglich sinnlos. Wenn eine Fachhochschule im Gegensatz zu Deiner Fachhochschule mathematisches Wissen vermittelt, welches schon Schulstoff beim Abitur war, dann ist das mit Sicherheit kein Argument bezüglich des mathematischen Niveaus einer der Fachhochschulen. Ich würde sogar das Gegenteil von Deiner Schlussfolgerung annehmen. Wenn eine Fachhochschule Zeit dafür aufwendet Abiturstoff zu wiederholen, dann fehlt diese Zeit für die Vermittlung darauf aufbauenden Wissens.
 
Andreas_ schrieb:
Wenn eine Fachhochschule Zeit dafür aufwendet Abiturstoff zu wiederholen, dann fehlt diese Zeit für die Vermittlung darauf aufbauenden Wissens.

Zeig mir doch mal eine Quelle, in der steht, dass vollständige Induktion zum derzeitigen Abiturstoff gehört. Weder ich, noch meine Kommilitonen (aus ganz Deutschland) hatten Induktion nicht in der Schule. Ansonsten verbreite hier bitte keine Unwahrheiten.
 
http://www.matheabi-bw.de/index.php/108-abituraufgaben/vollstaendige-induktion

Die Vollständige Induktion wird in BW anscheinend seit 2012 nicht mehr im Stoff geführt. Da das ganze aber Bundesländer abhängig ist und jedes Bundesland eigene Regeln haben darf, könnte es schon sein, dass es irgendwo noch drinnen ist.

In BW wird ab 2019 auch keine Differenzialgleichung mehr geprüft :/

Schade übrigens, dass der Stoff irgendwie nicht zentral abrufbar ist.
 
Je nach Ausrichtung gibt es bei FHs schon ziemliche Unterschiede beim Niveau (wie auch bei Unis). Aber nur weil du keine coolen Beweise usw. lernst, würde ich nicht die FH wechseln (wenn sonst alles passt). Wieviel Erfolg man später hat, hängt zum viel größeren Teil von ganz anderen Faktoren ab.
 
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Sowohl Uni als auch FH wiederholen den Abistoff am Anfang relativ zügig. Erstens hat nicht jeder Abitur, der studiert und zweitens studiert nicht jeder direkt nach der Schule. Abistoff kann man also keinesfalls voraussetzen.
 
Anscheinend ist seit etwa 2004 die vollständige Induktion in vielen Bundesländern nicht mehr Bestandteil des Mathe-Grundkurses beim Abitur sondern nur noch Bestandteil des Leistungskurses (Im Netz habe ich diesbezüglich Lehrpläne von Schleswig Holstein, Hessen, Saarland und Baden-Würtemberg gefunden.). Da es kein Prüfungsthema beim Zentralabitur ist, bleibt es wohl mittlerweile den Gymnasien überlassen inwieweit sie die vollständige Induktion unterrichten. Das ändert allerdings nichts daran, dass es Unterrichtsstoff aus dem Abitur ist.

Wenn bei einer größeren Zahl Studierender benötigtes Wissen fehlt, dann bietet eine FH normalerweise entsprechenden Förderunterricht an. Man könnte sich ja beim Mathedozenten entsprechend informieren.

Übrigens ist anscheinend die vollständige Induktion Bestandteil der Aufnahmeprüfung für das Hochschulstudium für Ausländer ...
 
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@unicom
An einer Universität wird sehr wohl auch Stoff bzw. Wissen vorausgesetzt der/das dort nicht unterrichtet wird. Ob das Abistoff ist oder nicht ist irrelevant.
Ein Student sollte die Fähigkeiten mitbringen diverse Wissenslücken selbstständig auffüllen zu können, das ist ja keine Schule mehr. (Das wie kann man natürlich organisieren z.B. über die Hochschülerschaft usw.)

FHs sind nach Aussagen von Bekannten da wirklich flexibler und offener für Extraunterricht. (wobei das drauf an kommt, gegen Ende des Studiums kann man auf einer Uni von den meisten Profs sehr viele Extrawünsche bekommen, sofern sie sinnvoll sind, aber hier gehts ja um den Anfang)
 
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