1&1 seit gerade nur noch DS-Lite?!

[abulafia]

Ich habe das Gefühl, 1&1 hat mich gerade von DS auf DS-Lite umgestellt. Heute Abend und ohne Vorwarnung.

Die Einstellung habe ich definitiv nicht selbst geändert. Ein deaktivieren von "IPv4-Anbindung über DS-Lite herstellen" bewirkt nur noch, dass ich gar keine IPv4-Konnektivität mehr bekomme.

Bisher lief alles problemlos. Bis vorhin konnte ich zum Beispiel noch GTA-Online spielen, das ist jetzt gerade nicht mehr möglich.

Den Support habe ich schon angeschrieben ... mal sehen wann die sich zurück melden.

Kann mir trotzdem jemand sagen, was hier passiert ist? Hat noch jemand ein ähnliches Problem?
Was kann ich tun um wieder eine IPv4 Adresse zu bekommen? Liegt das Problem beim Provider oder bei meiner Fritz!Box?

 

[eifelman85]

Ich bin im November 2022 zu 1&1 gewechselt und habe sofort Dual Stack gehabt, obwohl alles bei mir über den Versatel Backbone also 1&1 läuft.

Kenn ich auch von einem Anschluss im Gebiet des BNG Wittlich. Läuft seit Schaltung im Juni 2022 über das Versatel Backbone, allerdings (noch immer) mit Dual Stack.

Ganz einfach, weil man bei 1&1 auch einen Telekom Wholesale Anschluss haben kann, wenn kein PoP von 1&1 in der Nähe ist.

Hier im Bereich vom BNG Bitburg sind die 1&1-Anschlüsse auch noch WIA, also quasi Telekom-Anschlüsse unter anderem Namen.

Hatte mich aber auch über den Anschluss im Bereich Wittlich gewundert, dass Versatel Backbone nicht immer automatisch DS Lite bedeutet. Vielleicht stellt 1&1 ihre Kunden sukzessive um, je nach Priorität. In Ballungsräumen mit großer Kundenanzahl spart man mit DS Lite direkt deutlich mehr IPv4-Adressen ein als in ländlichen Gebieten.

 

[Engaged]

Ich versteh nicht warum sie das nicht als kostenpflichtiges Zubuchprodukt anbieten.

Kannst ja nichts verkaufen was du nicht hast, dass sie immer restriktiver werden was das verteilen von IPv4 betrifft deutet doch schon darauf hin dass deren Pool komplett erschöpft ist.

 

[kingpin42]

Natürlich kann man sich IPv4-Pools kaufen. Hier fehlt einfach der Wille des Anbieters dazu.

 

[h00bi]

Kannst ja nichts verkaufen was du nicht hast

zum einen kann man das über den Preis regeln, zum anderen gibt es ja keine Vorratspflicht, dass man für jeden potentiellen DS Besteller eine IPv4 brach liegen lassen muss.

Ich würde es aber auch deswegen gut finden, weil sich viel mehr Leute mit IPv6 beschäftigen würden bevor sie 5€+ pro Monat bezahlen. Wenn Dual Stack nur 1 "Fake"Anruf entfernt ist, dann ruft man halt schnell an oder tippt was ins Forum bevor man sich mit IPv6 beschäftigt.

 

[Lexus1810]

Hallo in die Runde, da bin ich wieder.
Umzug ist erfolgt, der Telekom Techniker war heute da und hat mir meinen neuen Anschluss freigeschaltet.
Ich habe nach wie vor DS-Lite und bin mir sehr sicher, dass mich 1&1 im Rahmen des Umzuges (für den ich 50€ Gebühr) gezahlt habe auf ds lite umgestellt hat. Das habe ich dem Kundenservice heute auch nochmal mitgeteilt und auf eine Umstellung zurück auf Dual Stack gepocht. Habe auch drauf hingewiesen, dass ich den Anschluss sonst nicht mehr vollständig nutzen kann und eine Kündigung erwäge.

Nö warum sollte ds bei 1und1 vorbei sein. Dual stack bekommste da ohne Probleme ohne von oder homeoffice Probleme zu nennen.

Das ist leider falsch, ich habe hier die Antwort des 1&1 Kundenservice von vor ein paar Stunden für euch:

Damit Sie Ihren DSL-Anschluss wie gewohnt auch mit Dualstack Lite (DSLite) nutzen können, ist das Port-Control-Protokoll (PCP) aktiviert worden. Dabei werden Ihnen bestimmte Ports dauerhaft freigeschaltet. Auf diese Port müssen die Ports anschließen weitergeleitet werden, welche die von Ihnen gewünschten Dienste benötigen.

Der DSLite ist notwendig geworden, da die Verfügbarkeit von IPv4-Adressen nicht mehr ausreicht, um alle Internetanschlüsse in Deutschland zu versorgen. Hieraus ergibt sich auch kein Anspruch für einen Anschluss mit reinem Dualstack.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.

Hmm joa, sieht also nicht gut aus für mich. Kann mir jemand das mit pcp erklären? Ich hab da echt keine Ahnung von und ist das eine dauerhafte Lösung?

Danke für eure Hilfe, ich versuche mal bei Telekom nach einer garantiert für dual stack nachzuforschen. Dann würde ich sofort wechseln

 

[xexex]

Danke für eure Hilfe, ich versuche mal bei Telekom nach einer garantiert für dual stack nachzuforschen. Dann würde ich sofort wechseln

Bei der Telekom kriegst du Dual Stack, weil es der einzige Anbieter ist der seinerzeit ein ganzes Class A Netz zugewiesen bekam, was schon alleine 16 Millionen Adressen bedeutet und später noch einige kleinere Bereiche zugekauft hat.

Stand jetzt sind aber IPv4 Adressen schlichtweg alle und es gibt bestenfalls noch kleine Blöcke wenn ein Unternehmen Pleite macht oder sie nicht mehr benötigt.
https://en.wikipedia.org/wiki/IPv4_address_exhaustion

IPv6 gibt es nun seit 25 Jahren, so langsam sollte sich mal jeder mit beschäftigt haben.

 

[Bob.Dig]

Ich würde es aber auch deswegen gut finden, weil sich viel mehr Leute mit IPv6 beschäftigen würden bevor

Wobei es halt immer noch viele Probleme mit dynamischem IPv6 geben kann, die Fritte ist wohl einer der besseren Router, der damit zurecht kommt. Spätestens wenn man aber ne Firewall Appliance dahinter betreibt, sieht es schnell düster aus, so meine Erfahrung.

Kann mir jemand das mit pcp erklären? Ich hab da echt keine Ahnung von und ist das eine dauerhafte Lösung?

So wie sich das liest, bekommst Du einfach einen Port-Bereich für IPv4 zugewiesen, den Du nach Lust und Laune nutzen kannst. Nehmen wir an, Du wolltest einen WireGuard-Server auf der Fritzbox betreiben, der per IPv4 erreichbar ist, dann würdest Du einfach einen dieser Ports dafür nutzen, fertig.
Problematisch ist, wenn Du dir den Port nicht aussuchen kannst, weil Du z.B. einen öffentlichen E-Mail-Server betreiben willst, dann bist Du damit aufgeschmissen.

UPnP-Funktionalität scheint damit ebenfalls gegeben zu sein. Im Grunde genommen nicht schlecht und eine Lösung für die IPv4-Zukunft.

 

[norKoeri]

Das ist leider falsch …

Meine Vermutung: Das ist (lediglich) eine neue eingebaute Hürde.
Daher: Wenn Dir PCP nicht ausreicht, weiter pochen.

Wobei es halt immer noch viele Probleme mit dynamischem IPv6 geben kann, [eine AVM FRITZ!Box] ist wohl einer der besseren Router, die damit zurecht kommt.

Spielst Du auf den Zeitschriften-Artikel in der Heise c’t 02/2023 an? Seit dem sind die Anfragen im 1&1-Forum stark gestiegen. Dürfte in ein paar Wochen wieder abflauen. Im Forum findet sich auch eine Meldung, dass die Firmware für PCP zu alt gewesen sei. Man wüsste dort den Thread-Ersteller fragen, welchen Internet-Router er nutzt. Schlimmstenfalls wäre das aktuell die Lösung. Aber …

[Wäre gut, sich] mit IPv6 [mehr zu] beschäftigen[, denn w]enn Dual-Stack nur ein „Fake“-Anruf entfernt ist, dann ruft man halt schnell an oder tippt was ins Forum, bevor man sich mit IPv6 beschäftigt.

Vermutlich daher auch diese (neue) Hürde über PCP. Also wer bei sich Probleme wegen dem DS-Lite-Tunnel vermutet, lieber einen neuen Thread aufmachen. Dann schaut sich das die Computerbase-Community gerne genauer an. Daher …

[Online-Spiel:] Escape from Tarkov (EfT)

… stellt sich die Frage, ob EfT es schafft den Internet-Anschluss automatisch über UPnP bzw. PCP einzurichten.

@Lexus1810, bist Du bereits durch diese Anleitung gegangen? Wenn das nicht klappt, wäre mein Tipp 1&1 erneut anzuschreiben, diesmal dass die Anwendung EfT automatische Port-Freigaben nicht klappe und auch statische Port-Freigabe nicht gehe (auch weil Dir die Ports unbekannt sind). Und Du bittest parallel dazu auch den Publisher Deines Online-Spiels – Battlestate Games –, dass sie irgendwann PCP einbauen.

 

[Bob.Dig]

Spielst Du auf den Zeitschriften-Artikel in der Heise c’t 02/2023 an?

Ja, danke. Das PCP ist aber anscheinend kein Inhalt gewesen. Irgendwas groß aus Forenpost ableiten zu wollen, halte ich aber für schwierig, siehe die Diskussion zur angeblichen Sperrung von Ports durch die Fritte. Es müssen halt auch ein paar User dabei sein, die das Thema verstehen und selber etwas testen.
PCP scheint mir für viele eine sinnvolle Lösung zu sein, die warum auch immer auf IPv4 angewiesen sind. Es muss halt vom ISP, Router und Client-OS unterstützt werden.

 

[Unselect7362]

Ganz einfach, weil man bei 1&1 auch einen Telekom Wholesale Anschluss haben kann, wenn kein PoP von 1&1 in der Nähe ist

Hier im Bereich vom BNG Bitburg sind die 1&1-Anschlüsse auch noch WIA, also quasi Telekom-Anschlüsse unter anderem Namen

Da sich ja immer wieder die Frage stellt, ob man in einer Region mit Versatel L2-BSA oder Telekom WIA wohnt, hab ich da mal was zu gebastelt: https://github.com/n-thumann/easybell-carrier-map. Damit kann man es herausfinden ohne bei den Nachbarn oder so nachzufragen. Vielleicht hilft es hier ja dem ein oder anderen (sagt Bescheid, wenn das unter "Werbung" fällt, dann lösche ich es wieder)

 

[Comadevil]

Wobei es halt immer noch viele Probleme mit dynamischem IPv6 geben kann, die Fritte ist wohl einer der besseren Router, der damit zurecht kommt. Spätestens wenn man aber ne Firewall Appliance dahinter betreibt, sieht es schnell düster aus, so meine Erfahrung.

Das Problem ist halt auch bei 1&1 mit am größten, weil sie meinen (wie auch o2), dass die 24 h Zwangstrennung immer noch was tolles ist. Und für 24h Zwangstrennung wurde eben IPv6 nicht geschaffen. Selbst Telekom trennt nur noch alle halbe Jahre.

Und dieses PCP ist halt auch eine Krücke, bei dem einen oder anderne Anbieter war das AFTR Gateways auch schon mal das Bottleneck waren. ODer das eine oder andere Spiel funktioniert nicht richtig. Falls 1&1 mich auf DS-LIte umstellt, dann würde ich auch gehen. o2 (DSL und GLasfaser) und Telekom geben ja Dual Stack.
Mir ist durchaus bewußt, dass es ohne DS-LIte teilweise nicht mehr geht und dem 08/15 Surfuser das wohl auch egal ist, ob er Dual Stack oder DS LIte hat, aber jeder hat halt seine eigenen Anforderungen.

 

[xexex]

Und für 24h Zwangstrennung wurde eben IPv6 nicht geschaffen. Selbst Telekom trennt nur noch alle halbe Jahre.

IPv6 ist es egal wie häufig die Verbindung getrennt wird, wer irgendwelche Server betreiben möchte holt sich ein festes Präfix oder arbeitet mit DDNS.

 

[Engaged]

Der DSLite ist notwendig geworden, da die Verfügbarkeit von IPv4-Adressen nicht mehr ausreicht, um alle Internetanschlüsse in Deutschland zu versorgen. Hieraus ergibt sich auch kein Anspruch für einen Anschluss mit reinem Dualstack.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis.

Als ich exakt das vor ein paar Wochen schon mal erwähnt habe wollte man mir das ja nicht so richtig glauben.

Dann noch mal für alle, hier sagt es der Anbieter selber, aus die Maus mit easy peasy DS bei 1&1!

Kommt zur Telekom, hier gibt es DS und Kekse! 😄

 

[Tom_123]

Kommt zur Telekom, hier gibt es DS und Kekse!

und zum Teil überlastetes Peering und Werbetracking inklusive

 

[Engaged]

"Telekom, Orange, Telefónica und Vodafone arbeiten zusammen."

Dazu dann 1&1 mit erschöpften IPv4 Pool.

Also dann doch lieber Telekom, so oft begegne ich den gruseligen peering zum Glück nicht, hauptsache zocken, surfen, und streaming geht, und das funktioniert hier zu 99,9%.
Wenn einem das Surfen auf exotischen Webseiten natürlich wichtiger ist muss man mit all den Nachteilen der anderen Anbieter halt klar kommen. 🤷🏻‍♂️

 

[DLMttH]

Welchen Nachteil siehst du denn derzeit bei o2?

 

[Engaged]

Wahrscheinlich noch keine, außer dass sie an den meisten Orten auch anmieten müssen, dürfte den meisten Leuten aber egal sein. 👍

 

[DLMttH]

Anmieten? Bei VDSL Vectoring muss jeder ausser dem Netzbetreiber immer anmieten. Nur so funktioniert das Netz. Oder was meinst du?

 

[Engaged]

Genau und die allermeisten Kästen gehören ja dem Magenta Verein.

 

[DLMttH]

Klar, aber was ist das Problem daran? VDSL können sie ja. Was dahinter kommt, ist ein besserer Provider mit günstigeren Tarifen. Win-Win-Win-Situation Außer man ist Telekom-Kunde, dann hat den einzigen Win halt die Telekom.