Allg. Fragen zur Hypervisor Storage Konfiguration

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Lieutenant
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Hallo Forum,
auch wenn das Thema komplex ist, vielleicht kann mir jemand gute Literatur oder Tutorials empfehlen:

Frage: Nach Stand der Technik läuft auf einem Server heutzutage häufig ein Hypervisor (Hyper-V, ESXi, XEN, ...). In kleineren Infrastrukturen wird in diesem Server auch der Massenspeicher für die VM's bereitgestellt. Ich frage mich nur, wie die Kommunikation zum Hypervisor funktionier? SATA, ISCSI? Im Regelfall sind die Massenspeicher immer auch HotSwap-fähig und ich weiß nicht, wie so etwas typischerweise konfiguriert ist. Gibt es da allgemeingültige Ansätze?
 
Vielen Dank! Hab mich gleich mal belesen - sehr interessant. :daumen:
Man hat also nix mehr mit Soft- oder Hardware-RAID zu tun, sondern kann die Platten einfach einhängen und dem VSAN oder S2D zuordnen. ...Hab ich doch richtig verstanden, oder?
Was passiert im Fall eines einzelnen Plattendefekts?
...Und worauf wird der Hypervisor installiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab ich doch richtig verstanden, oder

Kommt so ungefähr da hin ohne jetzt zu tief in die Details zu gehen.

Was passiert im Fall eines einzelnen Plattendefekts?

VSAN oder S2D verfügt ja über Redundanz, ähnlich wie bei einem RAID.
In dem Fall muss die defekte Platte nur getauscht werden.
Idealerweise hat man aber vorher schon verbaute Platten als Reserve Platten markiert so dass die im Fehlerfall sofort einspringen.

...Und worauf wird der Hypervisor installiert?

Ist meisten ein separates RAID1 mit 2 HDDs oder SSDs.
 
Ich habe hauptsächlich mit VMWare Esxi zu tun, aber folgendes wird bei anderen Systemen ähnlich sein:

ESXi wird meist auf einem kleinen lokalen Speicher installiert (oft redundante SD-Karten oder USB-Sticks).
Dann hat man im Grunde zwei Möglichkeiten wie man den "Hauptspeicher" bereitstellt
a) lokal
hier wird direkt im Server ein (Hardware-)RAID Controller genutzt, der die (SAS-)Festplatten zusammenfasst und dem Hypervisior bereit stellt.
b) als SAN, also über das Netzwerk.
Auch hier gibt es einen Server, der die Festplatten per RAID zusammenfasst und so die Verfügbarkeit sicherstellt. Der Server stellt dann den Speicher per iSCSI zu Verfügung und der Hypervisior kann dann den Speicher über das Netzwerk nutzen.

Über Lösungen wie VSAN kann man den lokalen Speicher besser nutzen, weil man ihn über das Netzwerk auch anderen Hosts zu Verfügung stellt. Bei der Konfiguration sind dann auch Redundanzen möglich, die z.B. gegen den Ausfall eines Server sichern, aber in den Servern selbst ist weiterhin ein RAID aktiv gegen den Ausfall einzelner Festplatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
VSAN oder S2D sind schon ein Schritt weiter als das, was in typischen Standalone-Servern (so wie der TE es andeutet?) als Storage-Szenario genomen wird. Von den Lizenzkosten von VSAN oder S2D (benötigt Datacenter) mal abgesehen, braucht es schon mal mehrere Server.

Bei bspw. einem "kleinen" Hyper-V Server wird typischerweise Windows auf 2 kleinen HDDs im RAID1 installiert.
Ein zweites RAID dient dann als Speicher für die VMs. Dieses RAID sollte ab einer gewissen Plattengröße nicht mehr RAID5 sein, sondern RAID6. Oder besser noch, RAID10.
 
Danke für die vielen Infos - da bin ich jetzt wesentlich schlauer und werde mich noch über Details belesen. :daumen:

...Doch noch etwas: Wäre es (theoretisch) ausreichend, den Hypervisor wirklich von USB zu booten und hätte das zudem noch nicht einmal Leistungsverluste zur Folge, da der Hypervisor sowieso "aus dem Arbeitsspeicher arbeitet"?
 
Bei ESXi ist das Usus und hat keine Leistungsverluste zur Folge.
Hyper-V bzw. Windows auf USB-Stick ist auch möglich, aber relativ kompliziert, so dass ein kleines RAID1 quasi Standard hierfür ist.

Obacht: Der kostenlose ESXi hat nicht denselben Funktionsumfang wie Hyper-V bzw. Server + Hyper-V Rolle. Stichwort Storage APIs (relevant für Backupsoftware).
 
Und mal allgemein gefragt: Kann man sagen, was besser ist: ESXi oder Hyper-V?
...Hab hier einen Enterprise-Serial für ESXi 6.x und Hyper-V ist ja kostenlos.
 
@ t-6

Ja, hast eigentlich Recht.
Aber dem TE einen simplen Standalone-Server zu beschreiben, also quasi einen PC, wäre glaube albern gewesen. :lol:

Kann man sagen, was besser ist: ESXi oder Hyper-V?

Nein. Haben beide ihre Vorzüge.

Hab hier einen Enterprise-Serial für ESXi 6.x und Hyper-V ist ja kostenlos.

Es gibt die kostenlosen Varianten, aber da musst genau schauen was du mit denen machen kannst und was für Lizenzkosten noch oben drauf kommen kann.

Da müsstest mal genau darstellen was du machen willst und was deine Anforderungen sind.
 
Kann man sagen, dass Microsofts „Storage Spaces Direct“ ein Software-Defined-Storage auf lokaler Hardware ist? Oder sind das zwei Paar Schuhe?
 
Mit ESXi kann man sogar noch weiter gehen und den Server komplett per PXE booten lassen und anschließend per Hostprofile konfigurieren. Dann hat er gar kein Boot Medium mehr, nicht mal den USB Stick.

Und mal allgemein gefragt: Kann man sagen, was besser ist: ESXi oder Hyper-V?
Der Microsoft Solutions Expert drückt es diplomatisch aus, ich würde eher sagen ESX hat in mehr Punkten die Nase vorn als Hyper-V. Hyper-V gewinnt vor allem beim Preis, denn die blocken anders als VMware beim ESX keine Funktionen in der kostenlosen Variante. Technologisch ist VMware aber trotzdem vorne und hat auch den größeren Marktanteil.

b) als SAN, also über das Netzwerk.
Auch hier gibt es einen Server, der die Festplatten per RAID zusammenfasst und so die Verfügbarkeit sicherstellt. Der Server stellt dann den Speicher per iSCSI zu Verfügung und der Hypervisior kann dann den Speicher über das Netzwerk nutzen.
Der Vollständigkeit halber: Es muss natürlich kein iSCSI sein, Fibrechannel ist noch immer nicht tot. Die SANs verlagern sich aber zusehens von Fibrechannel zu Ethernet.

Kann man sagen, dass Microsofts „Storage Spaces Direct“ ein Software-Defined-Storage auf lokaler Hardware ist?
Ja kann man so sagen. Sobald du lokal angeschlossenen Speicher mehrere Server zu einem Verbund zusammenfasst spricht von Konvergenz oder Software-Defined-Storage.
In diesem Bereich ist übrigens Nutanix führend, falls du dich auch da mal einlesen willst. http://nutanixbible.com/
 
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t-6 schrieb:
VSAN oder S2D sind schon ein Schritt weiter als das, was in typischen Standalone-Servern (so wie der TE es andeutet?) als Storage-Szenario genomen wird.

Ja, du hast Recht: Hab mich nochmal intensiv mit der Thematik beschäftigt und stelle fest, dass VSAN oder S2D nix für den Standalone-Server sind, da noch nicht einmal die Anforderung von min. 2 physischen Servern erfüllt wird.

...Also wäre (wie ebenfalls von dir beschrieben) ein RAID für's Host-OS und ein RAID für Storage zu empfehlen!?

Da mir aber Software-Defined-Storage so gut gefällt ;-) mal die Frage, ob es eine vergleichbare Lösung auch für den kleinen Standalone-Server gibt? ...Ich wurde da noch nicht fündig.
 
Also wäre (wie ebenfalls von dir beschrieben) ein RAID für's Host-OS und ein RAID für Storage zu empfehlen!?
Bei welchem Hypervisor denn? Bei Hyper-V ja, kannst du so machen.

Für einen Standalone Server bietet sich noch Nutanix an. Die Community Edition läuft auch im Single-Cluster auf einem einzelnen Host.
 
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