Arbeitszeugnis - so ok?

amokkx

Lt. Commander
Registriert
Jan. 2010
Beiträge
1.176
Guten Morgen.
Folgendes: Ich werde nach meiner Ausbildung voraussichtlich nur für 3 Monate übernommen, da mein Betrieb zu wenig Umsatz machte. Chef hat mir persönlich gesagt, dass es wirklich nur aus finanziellen Gründen nicht zu einer "kompletten" Übernahme kommt. Er meinte auch, er würde mich für normales Gehalt einstellen, wenn es wieder besser läuft.

Habe dann natürlich erstmal ein Zwischenzeugnis angefordert, damit ich mich bewerben kann.
Das Word-Dokument(dadurch auch die komische Formatierung) liegt mir vor und ich habe es einfach mal anonymisiert und die Aufgabenbereiche entfernt, diese sind vollkommen i.O.


ZWISCHENZEUGNIS

Herr Max Mustermann, geboren am 01.01.1980, wohnhaft in 11111 Musterstadt, Musterstraße 10, ist für die Zeit vom 01.08.2010 bis voraussicht-lich 31.06.2013 in unserem Unternehmen als staatlich anerkannter Auszubildender Fachinformatiker in der Anwendungsentwicklung be-schäftigt.

[Daten zum Betrieb entfernt]

Im Laufe seiner Ausbildung lernte Herr Mustermann die Aufgabenbereiche in den verschiedenen, für seine Ausbildung relevanten Abteilungen kennen. Dazu gehören: die Kundendienstabteilung, die Abteilung für Systemintegration, die kaufmännische Abteilung sowie die Abteilung für Softwareentwicklung.
Herr Mustermann erhielt durch seine Ausbildung einen gründlichen Einblick in die informationstechnische und kaufmännische Abwicklung unseres Unternehmens für die Entwicklung und den Vertrieb von Warenwirtschaftssystemen und Personalverwaltungssoftware, sowie die Einrichtung und den Vertrieb von EDV-Systemen.

Er eignete sich alle Fertigkeiten und Kenntnisse eines Fachinformatikers mit Fachrichtung Anwendungsentwicklung an. Dazu gehören bis heute vor allem folgende Aufgaben:

[Aufgabenbereiche entfernt]

Zunächst ist voranzustellen, dass Herr Mustermann ein äußerst vertrauenswür-diger, sorgfältiger und leistungsbereiter Mitarbeiter ist, der in kürzester Zeit ge-lernt hat seine Fachkenntnisse in hoher Qualität einzusetzen, sowie die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit zu übernehmen und erfüllen.

Stets geht Herr Mustermann äußerst planvoll, systematisch und ergebnisorien-tiert vor. Auch für schwierigste Problemstellungen findet und realisiert Herr Mustermann sehr effektive Lösungen, und er kommt stets zu ausgezeichneten Ar-beitsergebnissen.

Herr Mustermann zeigt anhand seiner Leistungen ein überdurchschnittliches Interesse an seinem gewählten Berufsfeld. Er arbeitet stets sehr selbständig, zuverlässig und gewissenhaft. Auch starkem Arbeitsanfall ist er jederzeit gewachsen. Seine Bereitschaft über die übliche Arbeitszeit hinaus zu arbeiten, zeichnet ihn ebenso aus, wie seine Fähigkeit sich von vornherein reibungslos in betriebliche Arbeitsabläufe einzugliedern.

Herr Mustermann ist bei Vorgesetzten und Kollegen ein gleichermaßen aner-kannter und geschätzter Gesprächspartner mit sehr guter sozialer Kompetenz. Seine beruflichen Beziehungen sind geprägt von fachlichem Können, Vertrauen und Akzeptanz. Selbstverständlich ist sein persönliches Verhalten jederzeit einwandfrei und vorbildlich.

Gegenüber unseren Kunden und Geschäftspartnern tritt Herr Mustermann jederzeit kompetent, zuvorkommend und sicher auf. Unser Unternehmen wird von ihm jederzeit aufs allerbeste repräsentiert.



Voraussichtlich am 31.06.2013 wird Herr Mustermann seine Ausbildung vor der IHK abschließen.

Aus wirtschaftlichen Gründen ist es betriebsbedingt leider nicht möglich Herrn Mustermann nach abgeschlossener Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsver-hältnis zu übernehmen. Wir bedauern diese Entwicklung sehr, da wir mit Herrn Mustermann einen sehr guten Mitarbeiter verlieren. Wir danken ihm für seine sehr guten Leistungen und jederzeit hervorragende Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg.



xxx Musterstadt, 22. Mai 2013
Geschäftsführer

Ich meine, dass das eine "sehr gute" 1 ist. Ich hoffe ich finde hier nur Bestätigungen und es findet keiner irgendwelche schlecht formulierten Sätze. :)
Mir gehts allerdings auch hauptsächlich um den letzten Absatz. Gehört sowas aufs Zwischenzeugnis? Ich bin da bisschen gespalten, weil es einerseits ein Zwischenzeugnis ist, andererseits aber auch ziemlich kurz vorm Ende der Ausbildung.
 
Ich bin leider auch kein Spezialist, hört sich jedoch gut an und der letzte Abschnitt hat meiner Meinung nach auch nichts darin verloren. Ist ja ein Zeugnis und nicht eine private Abschiedsnachricht vom Chef.
 
Doch, dieser "Abschiedsabsatz" ist in Arbeitszeugnissen durchaus üblich und es wird häufig negativ gewertet, wenn dieser Teil fehlt, weil das darauf hindeuten könnte, dass es dem Chef völlig egal ist, ob der Mitarbeiter geht oder nicht etc.
 
Exterior schrieb:
Doch, dieser "Abschiedsabsatz" ist in Arbeitszeugnissen durchaus üblich und es wird häufig negativ gewertet, wenn dieser Teil fehlt, weil das darauf hindeuten könnte, dass es dem Chef völlig egal ist, ob der Mitarbeiter geht oder nicht etc.

Richtig, aber es handelt sich ja um ein Zwischenzeugnis. Ist dieser Absatz dann immer noch.. ich sag mal "korrekt" ?
Oder sollte man eher sowas wie "auf Wunsch des Mitarbeiters" schreiben?
 
Der Abschnitt ist voll in Ordnung an der Stelle! Er beschreibt, weshalb das Zeugnis erstellt wurde. Wenn du das Zeugnis angefragt hättest, würde das auch genauso drin stehen.
Ausserdem weiß der Lesende dann auch direkt weshalb du die Firma überhaupt verlässt.
 
Ich finde gerade der letzte Abschnitt zeigt noch einmal, dass du der Firma sehr gute Dienste geleistet hast. Insgesamt ein super Zeugnis würde ich sagen. Hab zumindest keine offensichtlichen "Durchschnitts-Formulierungen" gefunden, die die Leistung schmälern würden.
 
Staubor schrieb:
Der Abschnitt ist voll in Ordnung an der Stelle! Er beschreibt, weshalb das Zeugnis erstellt wurde. Wenn du das Zeugnis angefragt hättest, würde das auch genauso drin stehen.
Ausserdem weiß der Lesende dann auch direkt weshalb du die Firma überhaupt verlässt.


Genau das. Entweder man hat diesen Abschnitt drin oder etwas wie "dieses Arbeitszeugnis wurde auf wunsch von herrn / frau xy ausgestellt" Bei letzterem lesen die Personaler nämlich, dass man eben selber gehen wollte, dann muss man nur noch ne passende / überzeugende Antwort parat haben und schon ists schick.
 
Meridian1 schrieb:
Vielleicht einen Tick zu super IMO. ;)

Ich denke auch das es zu gut ist. Das könnte für manche Unternehmen unglaubwürdig wirken. Bei einem perfekten Zeugnis ist man doch eher skeptisch.
 
Zurück
Oben