Beratung zu Backupkonzept

Arjab

Lt. Junior Grade
Registriert
Feb. 2013
Beiträge
474
Moin, ich bin gerade dabei mir Gedanken darüber zu machen, wie man vernünftige Backups macht und würde gerne eure Meinung dazu hören. Aktuell habe ich eine verschlüsselte 1 TB Festplatte in meinem Desktop-Computer, auf der alle sensiblen Daten gesichert sind und auf die ich regelmäßig Sicherungen von meinem Laptop und Smartphone ziehe. Die komplette Festplatte sichere ich wiederum regelmäßig auf meinem Heimserver, auf dem ein verschlüsseltes RAID 1 läuft. Außerdem habe ich noch eine externe Festplatte, auf die ich alle Daten gesichert habe und die ich außerhalb meiner Wohnung lagern möchte. Bisher sind alle Datenträger HDDs und ich habe kürzlich eine 250 GB SSD aussortiert, auf die ich vielleicht nochmal eine Auswahl an sensibleren Daten sichern würde, um der 3-2-1-Regel gerecht zu werden. Trotzdem wäre mein Backupkonzept damit vielleicht etwas zu heftig und ich frage mich, ob es z.B. das RAID 1 braucht und/oder die SSD. Jetzt wisst ihr wenigstens, was ich gerade alles an Hardware für Nackups habe und nutze, was würdet ihr mir raten?
 
Hi...

Nachdem ich den Fließtext mangels zur Strukturierung und Lesefreundlichkeit verwendeter Absätze (😉) endlich verstanden hab'...
Du beachtest die 3-2-1-Regel und gut ist - andere Hardware (SSD) oder Software-Einstellungen (RAID) dienen ja entweder Geschwindigkeitserhöhung bzw. Mechanikauflösung sowie Kapazitätsergonomie.
Und das muß eh jeder für sich selbst entscheiden.
Ich persönlich halte eigtl. RAID im Privatbereich für unnötig...
 
Machst alles richtig. RAID 1 ist ok, aber eigentlich nicht notwendig. 3 Backup Medien reichen, sofern du es schaffst alle zeitnah zu synchronisieren
 
Raid ist kein Backup, sondern eine Verfügbarkeitsmaßnahme.
Der Unterschied ist das ein Raid zwar gegen den Ausfall einer HDD schützt, aber nicht z.B. gegen einen Verschlüsselungstrojaner, versehentliches Löschen von Dateien, etc. Sowas wird direkt auf beide Seiten des Raid repliziert.

Persönlich wäre mMn der größte Mangel an deinem Backup-Konzept, dass du so viel manuell tun musst. Da wird man(n) schnell mal faul und macht das weniger häufig als man sollte.
Mit einem Programm wie SyncBackFree kann man Jobs erstellen die automatisch ablaufen - also automatisch von deinem Laptop auf deinen Heimserver sichern, automatisch Backup-Jobs anlaufen lassen sobald die entsprechende HDD im USB-Port hängt, sowas der Art.

Ansonsten - zu viele Offline-Backups sind es erst, wenn du komplett die Übersicht verloren hast was wo ist :D
 
Für Rätschläge ist doch die Frage, in welchem Punkt du dich verbessern möchtest.
Also was möchtest du erreichen und wie viel Geld / Aufwand willst du dafür investieren?
Und gegen was schützt du dich? Gegen Datenverlust oder Datendiebstahl oder beides?
Zu heftig ist es auf keine Fall. Mindestens 3 identische Sicherungen - eine davon örtlich getrennt von den beiden anderen - ist Pflicht und das machst du ja schon. Ich würde auch das Raid weglassen.
Raid 1 bringt dir eher einen Nachteil als einen Vorteil - meiner Meinung nach. Wenn du etwas löschst oder veränderst und das nicht direkt bemerkst wird der Fehler auf deine Sicherung gespiegelt. Somit ist es keine echte Sicherung - nur gegen technischen Hardwaredefekt wie Crash. Und ein Virus oder Verschlüsselungstrojaner verschlüsselt ebenfalls deine Sicherung gleich mit. Also Raid macht in meinen Augen keinen Sinn. Lieber eine weitere externe Platte, die immer abgestöpselt ist, wenn du sie nicht brauchst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: forfuture
Hey, danke für die Antworten. Ich denke, dann werde ich auf RAID verzichten. Das hab' ich eh eher aus Interesse eingerichtet. Dann wäre noch eine Frage, wie man am besten die Nummer 2 aus der 3-2-1-Regel beachtet, also von drei identischen Backups eines auf einer SSD?
Und meint drei Backups eigentlich inklusiv oder exklusiv der zu sichernden Daten?
Eine Software zur Sicherung werde ich noch einrichten, wahrscheinlich Back In Time.

Ich denke mein idealer Backup-Prozess sieht dann wie folgt aus:
Die Daten auf meinem PC werden automatisch wöchentlich z.B. am Sonntag auf meinen kleinen Server auf die HDD gesichert und dort wiederum wöchentlich z.B. am Mittwoch auf meine SSD im gleichen Server gesichert. Zusätzlich sichere ich die Daten jedes Quartal oder so auf eine externe Festplatte, die ich einer Freundin anvertraue. Die Daten sind auf allen Geräten verschlüsselt.
Damit bin ich dann gegen Datenverlust, sowie gegen Diebstahl geschützt.
Oder hab' ich was übersehen?
 
Ich würde das Offsite mithilfe eines Dienstleisters realisieren.
Wenn es dir im Zweifel reicht, 3 Monate alte Daten zu haben ist das ja an sich ok mit der Freundin.. wenn das dauerhaft klappt. Irgendwann vergisst die doch die Platte, ihr seht euch seltener und aus den 3 Monaten werden schnell mal 6-9.
 
Die 3-2-1-Backup-Regel einfach erklärt.

Arjab schrieb:
Und meint drei Backups eigentlich inklusiv oder exklusiv der zu sichernden Daten?
Na ja, die Produktivdaten selbst (also die, an/mit denen man arbeitet) zählen ja nicht als Kopie - es sei denn, man macht es sich zur Gewohnheit grundsätzlich an/mit einer Arbeitskopie zu werken.
Allerdings richtet sich die Zählweise, genauso wie die verwendeten Medien, Sicherungsintervalle und Lagerorte, ausschließlich nach dem eigenen Anspruch/(Sicherheits-)Bedürfnis.

Übrigens schützen weder Verschlüsselung noch anderweitige Lagerung wirklich vor Diebstahl oder Verlust der Daten - menschlicher Irrtum, denn das geht in der Natur der Sache liegend einfach gar nicht. Es wird halt nur das Risiko des GAU reduziert... 😉
 
Arjab schrieb:
Dann wäre noch eine Frage, wie man am besten die Nummer 2 aus der 3-2-1-Regel beachtet, also von drei identischen Backups eines auf einer SSD?
Ich persönlich würde keine SSD nehmen, man findet einfach zu unterschiedliche Informationen.

Hier wird die Information 2 Jahre gegeben: https://www.gamestar.de/artikel/datensicherheit-ssd-ohne-strom-zwei-jahre,3345565.html

Hier im Forum gibt es auch zwei Threads, der eine behauptet, dass mit Pech bereits nach 6 Monaten alles weg ist, der andere versucht das als Missverständnis darzustellen und zu widerlegen.

Die zwei Threads aus dem Forum hier suchte ich gerade, fand sie aber nicht mehr. Vor wenigen Tagen noch gelesen. In beiden schrieb der User "Holt" lange und gute Romane dazu. Vielleicht fügt dir Holt oder ein anderer User die beiden Threads noch ein.

Es hängt wohl von der Qualität und den Einsatzbedingungen ab:
SSD im Betrieb besser warm werden lassen, aber auch nich zu warm.
SSD beim Lagern möglichst kühl halten.
Ein paar Jahre ohne Strom sind schon möglich, aber Jahrzehnte definitiv nicht.

Ich würde 1x im Jahr ein optisches Speichermedium für die allerwichtigsten Daten dazunehmen.
Gute BD-R DL Rohlinge (Panasonic), Verbatim DataLifePlus (nicht mit LG Brennern) oder M-Disc.
Ich selbst denke gerade über LTO oder Sony Archival Disc nach. Die sind sehr sicher, aber schweine teuer :(


Arjab: Und meint drei Backups eigentlich inklusiv oder exklusiv der zu sichernden Daten?

Immer exklusiv. Die Daten in Benutzung sind ja nicht gesichert sondern gefährdet.
Also Arbeitsmedium (PC, Handy,...) + 3 Sicherungen.
Ergänzung ()

Nachtrag: Hier habe ich den Beitrag aus dem Forum zur SSD gefunden, dass sie als Langzeit Back-Up ungeeignet sei: https://www.computerbase.de/forum/t...ngzeitlagerung-gesucht.1962656/#post-24480305
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben