Berufsleben um jeden Preis

N

N-rG

Gast
Hallo,

Berufsleben um jeden Preis.

Darunter können sich sicherlich viele von Euch, die schon einige Jahre arbeiten, etwas vorstellen. Worum es mir hier geht, ist die Frage nach dem "warum".

Nach meinen bisherigen Erfahrungen bin ich sicherlich mit meiner Meinung in der Minderheit, diese lautet: Erst ich, dann der Beruf.

Zum Ersten möchte ich Euch vorab einige Beispiele aus meiner bisherigen Berufslaufbahn schildern und dann von Euch erfahren, ob Ihr ähnliche Erfahrungen gesammelt habt und wie Eure Meinung dazu ist. Zahlen sind gerundet.

Vorab möchte ich drauf hinweisen, dass ich versuche die Inhalte möglichst objektiv darzustellen. Ich habe und hatte nie ein Problem mit meinem Arbeitskollegen und deren Meinung/Einstellung, da ich immer hinter dem Recht auf freie Meinung stehe.

Firma "1"
  • 80 Mitarbeiter
  • 5 Abteilungen
  • 4 Geschäftsstellen
  • IT-Branche
  • M/W-Verhältnis ca.50/50

80% der Mitarbeiter arbeiten weit über 40 Stunden, ohne diese bezahlt zu bekommen. Früher zu gehen, bzw. pünktlich ist unbeliebt und wird auch nicht gerne gesehen. Der Großtteil der Mitarbeiter verbringt die Freizeit mit dem Partner und Freunden die sie in der Arbeit kennengelernt haben. Einige Mitarbeiter haben ein sexuelles Verhältnis mit anderen Angestellten. Beispiele:

Person 1 in 7 Jahren mit drei Mitarbeitern
Person 2 in 10 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 3 in 5 Jahren mit zwei Mitarbeitern
Person 4 in 3 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 5 in 2 Jahren mit zwei Mitarbeitern
Person 6 in 2 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 7 in 6 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 8 in 3 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 9 in 3 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 10 in 4 Jahren mit einem Mitarbeiter
Person 11 in 4 Jahren mit einem Mitarbeiter

Ich merke, dass wird sehr viel. Zusammengefasst hatten von 80 Mitarbeiter bereits 31 ein Verhältnis mit einem anderen Angestellten. Davon einige mit verschiedenen. Dies sind die Zahlen die mir konkret bekannt sind. Keine Gerüchte. Die Dunkelziffer könnte höher sein.

Drei Paare haben bereits ein Kind. Ein Paar hat nach drei Monaten geheiratet.

Einige Mitarbeiter teilen ihre wenige Freizeit auch nur noch mit den Kollegen. Freunde kommen aus dem Arbeitsumfeld.

Es gibt Angestellte, die zwei Wochen miteinander verreisen, weil Sie aus dem privatem Umfeld keine Freunde haben.

Hier standen geraden noch zwei weitere Firmen, diese habe ich gelöscht, um Euch das Lesen zu ersparen. Denn zusammenfassend trafen die Zahlen umgelegt in %-Angaben genau auf die obere Firma zu.

Zum Zweitem habe ich des Öfteren die Meinung der Mitarbeiter zu dem Umstand "viel Arbeiten" in Erfahrung gebracht. Dabei erhielt ich oft die Argumentation:

- Die Arbeitszeiten sind doch in Ordnung. Es gibt viele Länder da ist das schlimmer.
- Die Arbeitsbedingungen sind in Ordnung. Es gibt viele Länder da ist es schlimmer.
- Die Deutschen sind immer nur am Meckern, die sollen froh sein arbeiten zu können.

Zu Arbeitsbedingungen zähle ich: Arbeitsdruck, Goals, und unbezahlte Arbeitsstunden.

Nun meine persönliche Ansicht und Meinung.

Natürlich ist es schön Arbeit zu haben und sich damit auch keine Sorgen um die Finanzen zu machen. Allerdings kann ich die Aussage "Berufsleben um jeden Preis" absolut nicht teilen.

Ich sehe meinen Job als Dienstleistungsverhältnis. Ich stehe morgens auf und hab absolut keine Lust. Ich freue mich auch auf den Feierabend! Ich komme pünktlich und gehe auch so. Meine Arbeit mache ich sehr korrekt und bemühre mich um eine hohe Arbeitsqualität. Denn ich sehe das so, dass mein Arbeitgeber für sein Geld auch gute Leistung erwartet, zurecht.

Für mich ist es ein Job. Bisher habe ich in 10 Jahren Berufsleben zwei Freundschaften geschlossen. Als Mann hatte ich mit einer Frau aus dem Berufsumfeld geschlafen.

Des Weiteren habe ich viele Hobby's die ein gewisses Maß an Zeit fordern.

Oft habe ich das Gefühl, dass einige Menschen sich total kaputt arbeiten und keine Zeit mehr finden, um über Ihr Leben und sich selbst nachzudenken. Dies musste ich über eine Periode auch einmal selbst an mir erleben. Dort habe 50h+ über 9 Monate gearbeitet.

Zum Glück bin ich im Anschluss in den Urlaub geflogen und habe dort am Strand mal ein wenig über die letzten 9 Monate nachgedacht und mir viel schnell auf, dass ich in dieser Zeit nicht ich selbst war und neben mir stand. Mo-Fr. morgens auf, ab in die Arbeit nach Hause, duschen und schlafen. Am Sa. dann einkaufen und andere Dinge erledigen. Ebenso am Sonntag, da mal gucken was die letzte Woche so in der Welt passiert ist. Schlafen und juhu, Montag!

Grausam! Die 9 Monate sind vergangen wie im Flug. Es hätten Jahre werden können. Der entscheidene Gedanke der mich dann bremste war, dass ich nicht mit 70 in Rente gehen will, wenn ich bis dahin nicht schon wegen dem Stress an einem Herzinfakt gestorben wäre, und ich mein Leben nur der Arbeit und dem Portmonee meines Chefs gewidmet habe.

Viele meiner Kollegen streben dann immer nach dem großem Glück. Sitzen von 25 - 50 Jahre alle da und hoffen auf den großen Fang: Lotto, Erben etc.

Ziele, welche sie durch Ihre eigene Kraft erreichen könnten, hatten/haben sie alle nicht. Es wird die nächsten 40 Jahre weitergehen wie bisher.

Am erschreckensten finde ich allerdings immer die Aussage "In anderen Ländern ist es schlimmer". Die Angestellten würden also 5 oder gar auch 10 Stunden mehr arbeiten und das sogar für weniger Bezahlung, da es ja immer noch Länder gibt, wo es schlechter ist.

Den Gedanken finde ich total irrsinnig. Ich für meinen Teil denke mir eher: Es gibt Länder, da ist es besser. Und ich schaue lieber dahin, da ich nicht fürs arbeiten geboren bin. Ich leben nur einmal und davon will ich etwas für mich haben.

So, ich freue mich nun über Eure Meinung und bitte Euch persönliche Angriffe zu unterlassen, falls Euch meine Ansicht dazu nicht gefällt.
 
"In anderen Ländern ist es schlimmer" heißt ja nicht, daß die Leute ihre Situation gut finden! Sie haben sich halt damit abgefunden, da sie froh sind, überhaupt einen Job zu haben und Geld zu verdienen, um ihre Familie zu ernähren.

Daß die 9 Monate vergangen sind wie im Flug, ist doch eigentlich ein gutes Zeichen, denn wenn man nichts zu tun hat oder die Arbeit überhaupt keinen Spaß macht, kann sich die Zeit extrem lange hinziehen.

EDIT: Da Du anscheinend genug Zeit hattest, fast alle Kollegen so gut klennenzulernen, daß Du sogar über Anzahl und dauer ihrer sexuellen verhältnisse in der Arbeitszeit Bescheid weisst, kann der Arbeitsdruck nicht hoch gewesen sein und es war genug Zeit zum persönlichen Austausch. Kein Wunder, daß die Zeit wie im Fluge vergangen ist.
 
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Ich finde es eigentlich nur bedauerlich, daß man in vielen Branchen so schlecht bezahlt wird, daß es nicht mehr möglich ist, eine Familie davon zu ernähren. Ein Grund ist auch die meist nicht vergüteten Überstunden.

Habe mal durchgerechnet - wenn ich und meine Verlobte jeweils einen 400-Euro-Job hätten bliebe uns viel mehr Zeit zusammen und mit unserem Kind UND wir hätten monatlich (vom Amt aufgestockt) 200 Euro mehr zur Verfügung, die jetzt vorne und hinten fehlen. Ich musste Hartz4 beantragen, obwohl ich einen Vollzeitjob habe und oft auch 60-80 Stunden in der Woche arbeite. Samstags frei? Gibts nicht.

DAS ist unfair. Da können jetzt auch gerne selbsternannte Gutmenschen daherkommen und jammern, daß man als ALG2-Empfänger zu viel Geld bekommt. Ich sehe es anders herum - als Berufstätiger bekommt man zu wenig.

Für einen gut bezahlten Job mit angenehmer Arbeitsatmosphäre habe ich auch kein Problem 60+ in der Woche zu arbeiten. Aber sowas gibt es leider zu selten.
 
So eine erfrischende Zusammenfassung der Lebensumstände eines 'Berufstätigen' hat man hier m.E. noch nicht gelesen.
...da es ja immer noch Länder gibt, wo es schlechter ist. Den Gedanken finde ich total irrsinnig. Ich für meinen Teil denke mir eher: Es gibt Länder, da ist es besser. Und ich schaue lieber dahin...
Der Schluss ist jetzt bereits verkehrt. Eine Zeile vorher hast ist das schon erfasst:
"In anderen Ländern ist es schlimmer". Die Angestellten würden also 5 oder gar auch 10 Stunden mehr arbeiten und das sogar für weniger Bezahlung
Die Gründe dafür liegen nicht in der 'Unvollkommenheit des Menschen', sondern in der Reproduktion des Menschen unter der Zwecke des Kapitals: Das steht hier weiter unten und zu mehr Produktivität des Einzelnen.
... da ich nicht fürs arbeiten geboren bin.
Die Frage ist: Wofür bist du denn geboren? Und was heißt: 'Ich lebe nur einmal und davon will ich etwas für mich haben' wenn du selbst die Verhältnisse als unfreie erkannt hast?
 
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Viele in Deutschland leben um zu Arbeiten.

Ich finde persönlich es sollte genau das gegenteil sein.

Arbeiten um zu leben.

Ich kann deine Erfahrungen nur bestätigen sowas kommt sehr oft in einer größeren Firma vor.
Meine Eltern sind auch beide selbständig, arbeiten beide im selben (eigenen) Betrieb.
Die nehmen ihre Arbeit auch mit nach Hause, sprich beim Abendessen wird auch über nichts anderes gerdet.

Nur langsam haben sie jetzt (sind beide noch unter 50) gemerkt das Arbeiten nicht alles ist und man auch mehr Zeit für seine persönlichen Bedürfnisse haben soll.
 
Ich bin um 0800 morgens da und um 1700 gehe ich. 40h die Woche. Punkt. Ich mag meine Arbeit, aber meine Freizeit mag ich mehr. Aber ich werde mit eminer Arbeit auch immer gut fertig, stressig ist es nur selten.
Komme mit meinen Kollegen super aus, mit einem bin ich richtig befreundet. Ansonsten war ich mal mit einem anderen auf einem Festival. Ansonsten nur der harte Freundeskern aus der Schulzeit :)

Geschlafen hab ich mit noch keiner Kollegin. Wird auch wohl nicht passieren. :)
Allein schon weil man ja beim Beitragsersteller sehen kann, wie gut jeder darüber informiert wäre. Aber für ein Unternehmen mit 80 Mitarbeitern gehts da ja ganz schön rund. Geradezu verhalten bei uns im Vergleich ^^

Arbeite in einem Systemhaus mit ca. 100 Mitarbeitern.
Zusammenfassend seh ich das genau wie der Threadersteller. Lust hab ich zwar selten, aber auch keine Probleme 8h täglich sehr gute Arbeit abzuliefern. Das ist einfach das Pflichtbewusstsein. Aber ab 1700 will ich meine Ruhe.
 
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ich weiss nicht was du hast. ich arbeite gerne. ich habe spass am job, gehe gerne arbeiten, treff mich mit kollegen, das auch gerne...

klar ist man vielleicht nicht zum arbeiten geboren, aber mir ist das lieber als nichts tun, obwohl ich mich natürlich freue wenn mein urlaub beginnt.

meine arbeit gehört zu meinem leben. ich kann mich damit identifizieren.

mir tut es nicht leid, dass ich 9h am tag damit verbringe. denn ich habe geld, damit der rest des tages bzw meines lebens 1. sicher und 2. komfortabel ist.


ich finde, du hast irgendwie nichts zu "scheissen" dass du dir darüber gedanken machst.
entweder machst du was falsch in deinem job, oder du hast momentan das bedürfniss dich auszusprechen.

jeder muss arbeiten, und wenn du es nicht schaffst, deine arbeit in dein leben zu integrieren, dann wirst demnächst am burn-out syndrom leiden und total kaputtgehen.
ich weiss nicht was oder wer dich in diesen job getrieben hat, aber bist du dir sicher dass du das richtige machst?


ich für meinen teil mache nach diesen 9h feierabend, schalte ab, treff mich mit freunden und geniesse den tag
 
Ich bin selbständig,
bei mir fließt Arbeit und Freizeit irgendwie inneinander über.
Ich kann gar nicht genau sagen wieviele Wochenarbeitsstunden ich leiste.
Wenn ich mir etwas neues vornehme, arbeite ich meist länger und intensiever, dann wieder mal weniger.
Ich habe während meiner Studienzeit 2 Praktika gemacht.
Bei dem einen war ich sehr unselbständig, exakt Arbeitszeiten, Arbeitspensum usw... das hat mir überhaupt icht gefallen
Beim 2. Praktika war ich an Projekten beteiligt, musste mir Arbeitszeit und Pensum selber einteilen usw...das fand ich super.

Ich denke, dass der Trend (auch bei abhängigen Beschäftigungsverältnissen) dahin gehen sollte, dem einzelnen Arbeitnehmer möglichst viele Freiheiten zu geben.
Sicher, dies ist nicht bei allen Jobs möglich, und der Arbeitnehmer selbst muss dies auch "wollen", trotzdem, ich denke dies führt zu mehr Spass an der Arbeit und zu mehr Produktivität des Einzelnen.
 
@Black Impact

Darf ich erfahren, was deine Aufgabe im Job ist?

@DugDanger

Freelancer lasse ich einmal aussen vor. Das passt in das Schema von oben nicht rein. Das Arbeitsumfeld und die Arbeitseingeschaften von einem Freelancer sind in Deutschland z.T. -und im Verhältnis zur Festanstellung- hervorragend.

@neo-bahamuth

Korrekt. Freundschaften stammen bei mir auch eher aus dem damaligen Schul und Studienumfeld sowie eben auf meine Freizeitaktivitäten.

@Plyfix

Ich habe ja gesagt, ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Kollegen. Und in der Mittagskantine erfährt man nun einmal auch viel ;-)

@barista

Du hast im Grunde die richtige Frage gestellt. Wofür. In meinem Sinne sollte ich auch dazu beitragen, dass unsere Welt ein Stück besser wird und auch meinen Teil zur Verbesserung unserer Gesellschaft.

Dazu gehört arbeiten. Wie gesagt, mit Arbeit habe ich kein Problem. Nur ist für mich Arbeit eben Arbeit und Privat = Leben. Ich bin in der Arbeit nicht ich selbst, sondern dann der Mitarbeiter der für seine Leistung bezahlt wird. Dazu schalte ich mich selbst aus und arbeite dann möglichst effektiv. Das haben meine bisherige Arbeitgeber sehr geschätzt und meine Leistung lag auch stets über die meiner Kollegen. Aber dann möchte ich eben auch die Zeit wieder für mich haben.

Ich denke das Problem in unserer Gesellschaft mag zum Teil auch der Einfluss des Geldes in der Erziehung sein. Dem Mittelstand wird zu oft kommuniziert, Arbeit sei das wichtigste. Mach dich kaputt, leer dich aus, hauptsache Arbeit.

Ich habe das Glück gehabt, sehr wohlhabend aufzuwachsen. Ich habe sehr früh festgestellt, das eben Geld nicht alles ist. Und damit auch nicht die Arbeit. Es ist das Zwischenmenschliche. Die Freude und das Glück. Familie und Wohlbefinden. Ich denke, dies ist für jeden auch erreichbar, wenn man weniger arbeitet. Bloß haben eventuell viele Angst dafür abzurutschen wenn Sie sich nicht als Arbeitsmaschine verkaufen die alles dafür tut einen Arbeitsvertrag zu haben, egal wie dieser aussieht. Derzeit arbeite ich 18h die Woche in Festanstellung und noch einmal 10 Stunden Ehrenamtlich. Ich helfe Obdachlosen und Menschen die nicht schreiben und lesen können sich wieder zu integrieren. Das macht mich glücklich und da gehe ich auch auf. Das sind 28h in der Woche und es bleibt genug Zeit für mich selbst.

Vielleicht würde sich mehr Menschen für sinnvolle ehrenamtliche Tätigkeiten engagieren, wenn Sie mehr Zeit hätten darüber nachzudenken, aber daran fehlt es ja vielleicht. Vielleicht bin ich aber auch zu naiv und stelle mir die Welt vor wie Sie besser sein könnte, wobei dies zu erreichen nicht gewollt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wichtigste ist dass der Job spass macht. Wenn er das nicht tut, ist er einfach nur eine Qual.

Ich habe mehrere Jobs sausen lassen weil sie mir ganz einfach keinen Spass gemacht haben. Das ging soweit dass ich schon Abends mit grauen auf den nächsten Tag geschaut habe.

Jetzt habe ich einen Job der mir sehr viel Spass macht, und dafür stehe ich sogar mal um 4 Uhr Morgens auf oder geh schon um 10 Uhr ins Bett.

Das mit dem "es ist woanders schlimmer" sind immer Leute die sich eben keine großen Gedanken machen. Die haben sich wahrscheinlich sogar schon mit ihrere Misere abgefunden. Oder finden ihren Job vielleicht sogar ganz toll.
Immer nach vorne schauen und Ziele haben. In deinem Fall also einen besseren Job suchen, dann hast du den nämlich auch irgendwann. Von nichts kommt nichts.
 
meine aufgaben? das weiss keiner so richtig...
spass.

meine tätigkeitsfeld sind hybridsysteme bei Nfz. dort verschiedene aufgeben, je nach dem was gemacht werden muss.
ich weiss nicht ob es bei dir auch so ist, aber wir arbeiten stark im team... wir arbeiten zwar alle selbstständig, sind dennoch koordiniert... ist das bei dir als kundenbetreuer auch so?
 
@N-rG
Lass Dir bitte nicht von barista einreden, die Verhältnisse seien unfrei und damit sei alles erklärt. Es gibt Menschen, die z. B. mit wechselnden Schichten arbeiten und dadurch Probleme haben, regelmäßig an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen (etwa im Sportverein) und dort Kontakte zu knüpfen. Auch Restaurantköche würden abends sicher mal ausgehen statt am Herd zu arbeiten. Aber sie haben sich ihren Job selbst ausgesucht.

Meiner Meinung nach spricht zunächst einmal nichts dagegen, seine Freizeit mit Arbeitskollegen zu verbringen. Wenn Du den Betrieb mit 80 Mitarbeitern anführst, dann arbeitet dort nicht jeder eng mit allen anderen zusammen. – Ich kenne das aus eigener Erfahrung, dass man guten Kontakt zu Kollegen oder Kolleginnen pflegt, die zwar im selben Betrieb arbeiten, denen man aber nicht unbedingt täglich über den Weg läuft. Das entscheidet auch jeder für sich selbst, wie er das handhabt. Andere Leute hängen vielleicht lieber bei ihren Nachbarn ab oder pflegen den Kontakt zu alten Schulfreunden oder Studienkollegen.

Ob man arbeitet, um zu (über-)leben oder ob man lebt, um zu arbeiten, ist eine Frage, die sich jeder stellen darf und stellen sollte. Doch diese Frage wird individuell unterschiedlich beantwortet. Viele Leute mögen ihre Arbeit, sei es eine freiberufliche oder selbstständige oder unselbstständige Tätigkeit. Viele freuen sich auch auf ihre Kollegen, weil das Betriebsklima angenehm ist und man nette Leute um sich hat. Das alles gibt es.

Was die Arbeitszeiten und die Bezahlung angeht, so darf man nichts pauschalieren. In vielen Betrieben gibt es Zeiterfassungssysteme (am PC oder mit Stechuhr). Dort werden dann auch Überstunden erfasst und später abgefeiert bzw. ausbezahlt. Wenn das in Eurem Betrieb nicht der Fall ist, dann sollte man sich Gedanken über einen Betriebsrat machen und diese Punkte ansprechen. Wobei es natürlich auch Jobs gibt, bei denen sämtliche Überstunden mit einem entsprechend hohen Gehalt abgegolten sind. Das ist oft bei Führungskräften so und ich finde das auch in Ordnung, wenn es nicht Überhand nimmt.

Ansonsten ist anzumerken, dass es genügend Schutzbestimmungen gibt (Arbeitszeitgesetz), auf die man sich als Arbeitnehmer berufen kann. Man muss nicht dauerhaft über 48 Stunden pro Woche arbeiten. Falls doch, macht man etwas falsch. Oder man arbeitet im falschen Betrieb.

Ich bin in der Arbeit nicht ich selbst, sondern dann der Mitarbeiter der für seine Leistung bezahlt wird.
Es gibt sicher Arbeiten, bei denen man besser den Kopf abschaltet. Das sind nicht selten monotone Jobs, für die man nicht einmal eine Ausbildung benötigt. Die kann ich niemandem empfehlen. Auf der anderen Seiten kenne ich viele Leute, die im Berufsleben genau das machen, was sie interessiert und wofür sie gelernt haben. Sie sehen ihre Aufgaben nicht als Last, sondern als Möglichkeit, ihren Interessen nachzugehen (Vielleicht ist das bei einem Sport-Kommentator auch so).

Im Sinne einer „Life-Balance“ sollte man darauf achten, dass langfristig kein Lebensbereich zu kurz kommt, sei es die Arbeit, die Familie, der Schlaf, die Hobbys usw.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinbarkeit_von_Familie_und_Beruf

Die Sache mit der „Zeit zum Nachdenken“ sehe ich nicht so eng. Die allermeisten Leute kommen nicht über eine 40-Stunden-Woche hinaus, schon deshalb nicht, weil das in ihren Tarifverträgen so geregelt ist. Und die Mehrzahl der Büromenschen hat am Wochenende zwei Tage frei. An diesen Tagen, an den Abenden und während der Fahrten zur Arbeit hätte man sehr wohl den Kopf frei, wenn man nur wollte.
 
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Black Impact schrieb:
ich für meinen teil mache nach diesen 9h feierabend, schalte ab, treff mich mit freunden und geniesse den tag

Verzeihung wenn ich pedantisch klinge, aber nach 9h ohne dass man Nacht- oder Frühschicht hat genießt man allenfalls noch den Abend. Dann ist nämlich mit Mittagspause etc wohl schon 18:00.
 
ich arbeite 8h+1h pause ...

ich hab zwar jetzt momentan urlaub aber zb jetzt im sommer, wenn gutes wetter ist, dann geh ich schon zwischen 6-7 uhr ins büro und komm um 15-16 raus...
ansonsten von 8 bis 17 uhr...

ich hab nicht viel mit anderen leuten oder kunden zu tun, somit kann ich mir meine arbeitszeit recht frei einteilen und muss mich nicht an die arbeitszeiten anderer richten.

ich hab keine "eigene" familie dh. "nur" ne freundin, keine kinder, somit kann ich wirklich das machen was ich "will".
meine freundin ist allerdings nicht so "flexibel" mit der uhrzeit in der sie aufsteht, somit hab ich sogar noch bisschen zeit für mich.

ich finde nicht, dass ich meine zeit verschwende oder das ich für privates zu wenig zeit aufbringen kann.
ich hab mich dran gewöhnt, das privates erst nach 17 losgeht, und auch da ist das programm noch recht umfangreich bzw ich auswahl ist umfangreich.

ich kann ja immernoch mit kumpels, kollegen ein bierchen trinken gehen im biergarten, oder am wochenende fort gehen.
ich hab halt den vorteil dass nach feierabend auch feierabend ist, und ich abschalten kann.

freunde und kollegen arbeiten ja auch, somit hätte ich jetzt, wenn meine freundin keinen urlaub hätte, keinen sozialen kontakt, bis nach 17uhr o.ä.

ich finde es witzig, dass ich an meinem ersten freien tag schon wieder mit der arbeit konfrontiert werde...
aber morgen früh sitz ich schon im flieger... juhu...
 
N-rG hat nicht unrecht mit dem was er sagt...

ich verlasse morgens um 07.00 meine wohnung und betrete sie wieder um 20.10 (in etwa). dann geh ich eine stunde joggen um runter zu kommen, zwei stunden fernsehen und mit der partnerin unterhalten und um 06.00 am morgen wieder aufstehen.
kurz und knapp, ein privatleben habe ich erst ab freitag gegen 22.00 bis zum beginn der neuen woche...

ich arbeite um zu leben und nicht andersherum obwohl mein job mir viel spaß macht...
 
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Muscular Beaver schrieb:
Immer nach vorne schauen und Ziele haben.

Eigendlich wollte ich hier nichts reinschreiben. Aber genau sowas ähnliches steht bei mir in der Arbeit (Ferienjob) überall im ganzen Betrieb rum z.B. "Richte Deinen Blick auf das Ziel - dann fürchtest Du die Hindernisse" usw. Ist doch lächerlich oder motiviert das wirklich jemanden?
 
@nRG

Mein Beitrag hat sich explizit auch auf abhängige Beschäftigungsverhältnisse bezogen, und, wie diese meiner Meinung nach ausgestaltet sein sollten, damit sowas wie dir nach Möglichkeit nicht passiert.
 
Habe 2 Jahre im Computereinzelhandel gearbeitet. Man sieht ja vielleicht manchmal, dass ich das ein oder andere mal gegen diese Firma "hetze".

Kurz und Knapp wird man dort sehr sehr schlecht behandelt. Freizeit ist sehr knapp.
Bin morgens um 7-8 Uhr losgefahren und abends zwischen 21 und 22 Uhr nach Hause gekommen. Samstag inklusive. Meistens hat man unter der Woche nen Tag frei. Das variiert aber jede Woche. Manchmal muss man auch 6 Tage durcharbeiten, weil sehr wenig Mitarbeiter da sind. Die gehen normalerweise relativ schnell wieder. Ich hab in 2 Jahren 4 Filialleiter "gehen sehen". Ich kenne inzwischen ca. doppelt so viele Ex-Mitarbeiter wie Mitarbeiter. Die Geschäftsführung scheint offensichtlich sehr zufrieden mit der Situation zu sein. Allerdings werden inzwischen schon "abnormal schlechte Besetzungen" als völlig normal beschrieben. Nur ein kleines Beispiel mit einer 3 Mann besetzung:

Filiale X hat ca. 200-250 Kunden am Tag (Reklamationen nicht mit eingerechnet!!!)
Es gibt 3 Posten die besetzt sein müssen: Filialleiter, Techniker, Verkäufer
- Filialleiter geht ans Telefon, bearbeitet Sonderfälle (z.b. Beschwerden), macht die Kasse, bestellt Ware aus der Zentrale.
- Techniker nimmt Reklamationen direkt auf, berät Kunden bei technischen Problemen, geht ans Telefon, repariert/installiert/testet PCs, schickt Reklas in die Zentrale.
- Verkäufer berät Kunden, bestellt Ware für Kunden aus anderen Filialen, geht ans Telefon, sorgt für Ordnung/Sauberkeit in der Filiale.

So, jetzt gehen wir mal von einer 3er Besetzung aus. (Also jeweils ein Filialleiter, Techniker, Verkäufer)

- Der Filialleiter kommt weder zum telefonieren, noch zum bestellungen machen, weil er die ganze Zeit im Verkauf aushelfen muss. Pause = Fehlanzeige (Überstunden werden nicht bezahlt)
- Der Techniker muss die ganze Zeit Kunden bedienen. Wenn kein Kunde da ist, muss er ans Telefon gehn, weil der Filialleiter keine Zeit dafür hat. Also fällt die Reperatur flach, die Reklas gehen nicht rechtzeitig in die Filiale, Pause = Fehlanzeige, dadurch sehr hohe Reperaturdauer, Reklas "gammeln" in der Filiale rum. Kunden erreichen Filiale telefonisch nurnoch in 10% aller Fälle.
- Der Verkäufer steht die ganze Zeit unter hochdruck, Pause = Fehlanzeige, muss ständig nach hinten rennen und den Filialleiter um Hilfe bitten, ans Telefon gehn kann er nicht wenn 20 Kunden anstehen, alle 10 Minuten beschwert sich jemand über die langen Wartezeiten (zu recht), beim Stress machen viele Verkäufer Tippfehler an der Kasse oder buchen etwas falsch: -> Kassenfehler -> Fehler suchen -> Länger bleiben. Wenn Mitarbeiter überstunden machen, dann werden ihre Stunden "runtergepusht", weil alle außer Filialleiter auf die Stunde bezahlt werden. Dadurch kommen unter anderem auch solche Extrem-Engpässe.

Und das ist leider nicht der Ausnahmefall.
Hab das 2 Jahre lang gemacht, dann hab ich gekündigt.

Da war quasi kein Privatleben mehr da. Man hat abends den Stress auch nichtmehr aus dem Kopf bekommen. Ist totmüde ins Bett gesackt und hat sich am nächsten Morgen gewünscht, dass es Sonntag ist und man vergessen hat den Wecker auszuschalten (jeden Tag).

Ich bin gerne bereit ein wenig Freizeit extra für den Arbeitgeber zu opfern. Aber natürlich sollte der Arbeitgeber das dann würdigen. Nicht unbedingt mit Geld aber mit Anerkennung!
Wenn mein Brötchengeber drauf scheißt, dass ich mir nen Arsch für die Firma aufreisse, dann tu ichs halt nichtmehr ;)

Gruß
Tobi
 
Richtig gemacht. Wenn drei Leute von Job von vier Leuten machen sollen, weil z. B. niemand für die Kasse oder für das Telefon eingestellt wird, dann geht man eben. Solche Läden dürften es auf Dauer nicht leicht haben. Denn die Personalauswahl und die Einarbeitung kosten Zeit und Geld, trotzdem fehlt den Neuen erst einmal die Routine. Die Arbeit wird also tendenziell noch mehr. Die Kunden können auch jederzeit abwandern, etwa weil der Service nicht dem entspricht, was man normalerweise erwartet. Solche Arbeitgeber schaufeln sich auf Dauer ihr eigenes Grab und niemand trauert ihnen nach.
 
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