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News Early Access: Was haltet ihr vom Vorab­zugriff auf Spiele in Entwicklung?

Early Access ist eins dieser Begriffe, in denen sich die Umsetzung so sehr unterscheiden kann, wie sich auch Spiele selbst unterscheiden. Von Spielen die einfach nur das Polishing etwas rauszögern wollen bis hin zu Titeln die niemals fertig werden ist alles im "Genre" Early Access drinnen.

Ich hab aktuell nicht mal einen Überblick, wie viele Titel im Early Access ich gespielt habe, es dürften aber min. 10-20 sein. Und leider ist meine Erfahrung aus den meisten dieser Titel, dass man a. weder auf die Community hört und b. die "Fertigstellung" oft deutlich länger dauert als geplant. Letzteres ist schon ok, wenn man statt 3 Jahren dann 4 brauch... Aber nicht, wenn man statt 2 plötzlich 7 oder mehr brauch...

Aktuell handhabe ich "Early Access" vor allem nach Kreativität: ist das Konzept einzigartig und das Studio liest sich vertrauenswürdig, dann bin ich deutlich eher geneigt ihnen schon vor Release Geld zu geben. Zu Letzt sogar noch vor Early Access bei Kickstarter bei Wandering Village... Wobei, BattleBit ist auch Early Access und bisher hat sich das definitiv gelohnt: so möchte Battlefield Anno 2024 sein. Ist es aber nicht, weil man keine Ahnung mehr hat, was ein Battlefield gut macht ;)
Und zumindest bei Battlebit läuft der Early Access bisher gut: man verbessert tatsächlich dort, wo es aus meiner Sicht nötig war/ist und da die Basis selbst schon jetzt sehr gut funktioniert, dürfte der fertige Release später eventuell zu meinem GOTY werden.
 
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Hatte im großen und ganzen gute Erfahrungen mit EA gehabt (Starbound, Stardew Valley, Graveyard Keeper, The Forest, Going Medieval, Valheim, Fountain of Youth, Planet Crafter, Travellers Rest, Noble Fates, Lens Island, Medieval Dynasty)

Ein paar wenige wurden nie fortgesetzt bzw. ist mir bei zwei vor kurzem aufgefallen, dass diese anstelle vom fertigen Release mit einem DLC gekürt werden.
Wenn zur Entwicklung weitere Gelder benötigt werden, sollte mM das durch kosmetische DLC erwirtschaftet werden.
 
Für mich kommt es sehr auf das Spiel an, wie sehr mich das Genre reizt, ob es meinen visuellen Geschmack trifft und ob der Entwickler bereits eine gute Historie vorweisen kann. Ich habe bisher kein Early Access Spiel gekauft bei dem ich später gesagt habe dass ich mir das auch hätte schenken können.
Early Access Spiele der letzten 10 Jahre: Assetto Corsa, Assetto Corsa Competizione, Star Citizen, Path of Exile, Project Cars 1, Automobilista 2.
Alle diese Spiele haben auch heute Hand und Fuß und zählen mit zum Besten was das Genre zu bieten hat. Alles richtig gemacht also.
 
Die Eindrücke in der Abstimmung scheinen ja durchaus gemischt zu sein. Ich habe zwar erst genau ein EA Titel gekauft (der dann unvollendet blieb), beobachte aber immer was so raus kommt. Wenn es interessant klingt, kommt es idR erstmal auf die Wunschliste.

Warum ich zum Release warte: Ja, es ist gut, dass auch eine größere Anzahl Spieler länger testen und Feedback schreiben können. Bis jetzt habe ich es leider nur selten erlebt, dass dadurch größere Anpassungen vorgenommen werden. Typisches Beispiel wäre "Wenn man XY noch verbessern würde, wäre es ein richtig gutes Spiel". Bei den meisten ist das, was man im EA sieht auch das, was man zum Release bekommt. Da gibt es sicher Titel mit tollen Ideen, die jedoch an der ein oder anderen Umsetzung kranken. Das bleibt dann oft so.

Daher gilt für mich wie immer: Bis zum Release warten oder bis zum ersten patch/sale. Dann hat man meist ein wesentlich runderes Erlebnis und bei EA muss man sich nicht mehr auf brave Versprechungen verlassen. Mir fehlt auch die Zeit unfertige spiele vielleicht mehrmals anfangen zu müssen, weil die map nur vorläufig war, saves nicht mehr kompatibel sind zwischen den Versionen oder dass Kapitel erst später ins Spiel kommen :)
 
Gravlens schrieb:
Ich war da auch kein Fan davon, da muss man aber dazu sagen, das ist nicht weil die Entwickler es nicht können sondern weil das Spiel insgesamt auf "Hardcore" ausgelegt ist.^^
Stimmt schon ja, das Spielprinzip ist äußerst reizvoll aber wenn man es nie zum Ausgang schafft, weil eben nichts erklärt wird, dann verliert man durchaus die Motivation.
Hab nach 10 Stunden das Game ad acta gelegt, hatte keine lust mehr so ewig lange Loot zu suchen, nur um dann sowieso zu sterben.
 
Ein Aspekt der weniger mit dem EA Zustand der Spiele zu tun hat, aber mich trotzdem irgendwie immer verwirrt: Ich check' teilweise gar nicht mehr, wann Spiele rausgekommen sind.
Spiel kommt im EA raus, Streamer stürzen sich drauf und wird hoch und runter gespielt. Auch in diversen Newsseiten spricht man drüber.
Dann Jahre später: Spiel ist angekündigt für 2025. Und ich denke mir fast jedes mal:" Hä? Hieß es vor 6 Jahren nicht mal, dass es "bald" erscheint? Sah doch schon ziemlich fertig aus?" Oder es kommt still und heimlich offiziell raus, aber News und Streamer interessieren sich nicht mehr dafür und man bekommt es gar nicht mit :D
 
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SKu schrieb:
Ich sehe mittlerweile keine größeren Unterschiede mehr, wenn es um Early Access Spiele im Vergleich zu „fertigen“ Triple AAA Titeln geht. Beide gehen in einem Entwicklungsstadium auf dem Markt und benötigen schon Day 1 erste Bug-Fixes.
Naja. BG3 zum Beispiel war jetzt zwar für EA schon sehr polished, aber es gab trotzdem nur Akt 1 zu spielen und andere Games lassen durchaus viel frühere Builds an ihre Spieler. Builds die noch mehr Alpha als Beta sind und zu dehnen selbst ein moderner AAA Release noch ferig aussieht.

Das es dennoch EAs gibt die fertiger wirken als Jedi Survivor und co ist natürlich trotzdem bedauerlich.
 
EA ist mir dafür und dawieder. Für einige fast fertige ist es ein guter weg an Geldmittel und Feedback für den release push zu holen. Andere versanden 5Jahre im EA und werden dann aus Geldmangel unfertig über die Releasekante geschoben.

Persöndlich kauf ich keine EA‘s mehr. Zum einen macht das mein pile of shame weniger stark wächst und zum andern hab ich bei EA spielen oft das problem das ichs dann zum Release schom durch hab und nur wegen paar neuer features nicht nochmal spiele, das hat dann nen faden beigeschmack. (Ich hab also die schlechtere version gespielt vor release)

Wem EA freude macht der darf gern weiter kaufen :-) - meins ist es nicht mehr.
 
na ja, ich hab meine positiven erfahrungen gemacht (Rimworld, factorio, sealig (kommt bald raus), space haven (brauch noch etwas)...und andere) und meine schlechten erfahrungen gemacht (namen vergessen...halt everspace 2). Am ende ist wohl so die quintessence: schau den stand an und den preis.
Wenn er was spielbares für den preis bietet und man bereit ist etwas liebe zu investieren, dann lohnt es sich. Aber man sollte sich nicht über den tisch ziehen lassen. Wer zeit in die entwicklung investiert sollte halt auch nicht 40 euro zahlen...

Wenn es aber effektiv fertig aussieht, der volle preis dran steht und dann erstmal ein jahr EA angekündigt ist, dann sollte man dringend die finger davon lassen. Everspace 2 war da echt mein tiefpunkt in sachen EA. Seitdem lasse ich alles was EA ist und über 20 öcken kostet links liegen.
 
Hatsune_Miku schrieb:
Ich halte von Early Access großen abstand, wenn ich geld bezahle erwarte ich auch ein fertiges Produkt. Mein Chef bezahlt mich schliesslich auch nicht voll für die halbe arbeit.
Weil man grundsätzlich für Spiele im Early-Access auch den vollen Preis bezahlen muss, was? Ich habe bisher für jedes Early Access Spiel (ausgenommen Baldur's Gate 3) einen deutlich geringeren Preis im Early Access bezahlt, und am Ende dafür das vollständige Spiel erhalten.

Deswegen ist dein Vergleich einfach Unsinn und falsch.
 
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Ich mag Early-Access. Da steht wenigstens anders als bei vielen aktuellen AAA-Games drauf, dass das Ding eine verbuggte Entwicklerversion ist. Und ich hab da mit einigen kleineren und größeren Games durchaus gute Erfahrungen gemacht. (Gerade über das letzte Jahr)

Ist halt ähnlich wie bei Croudfunding immer ein Risiko, aber das sind normale Spielkäufe auch oft.
 
just my 2 cents...

"Früher" hatten Spielehersteller einen ganz anderen Anspruch, wirklich fertige Spiele auf den Markt zu bringen. Die Hardware bot bis Mitte der 2000er kaum (garnicht) die Möglichkeit, Updates nachträglich zu installieren. Auf dem PC gabs schon eher Patches, aber auch das war in deutlich kleinerem Umfang der Fall. Wenn das Spiel Buggy war, gabs keine Möglichkeit mehr, das noch zu retten.
Ich kann mich noch gut an den Aufschrei erinnern, als 2004 HL2 raus kam und Steam zur Nutzung erzwang. Heute sind die Plattformen Standard und mein Steam Account wird 20 Jahre alt 🙃
Die Community übernimmt immer mehr Arbeit der Spieleentwickler. Testen, Bug-Reporting, Ideen zum Spielprinzip und der Story, etc.
Wir sind quasi die Qualitätssicherung der Produkte geworden, die wir kaufen! Aber besser so, als das Ruder den Publisher Bossen zu überlassen, denn dann wäre alles noch tausend Mal schlimmer...
 
Es läuft wie immer bei einer Kaufentscheidung, ich wäge ab ob der aufgrufene Preis die aktuell versprochene Leistung wert ist. Wenn dem nicht so ist kafue ich das Spiel/Produkt nicht. Ich habe einmal ein EA gekauft mit Versprechungen was alles kommt, das war Star Citizen. Daraus habe ich gelernt und werde es nie wieder tun.

Aber Early Access ist eine eine Bereichung für uns Spieler, es geht gar nicht so sehr um den Einfluss auf die Entwicklung als mehr um die blose Möglichkeit, dass ein Spiel entsteht. Viele Games würde es ohne Early Access gar nicht geben (oder nur ganz anderer Form). Kein Publisher hätte ein Baldurs Gate 3 finanziert.

Entwlicker haben so die Möglichkeit auch abgedrehte Ideen zu veröffentlichen und müssen sich weniger um die Finanzierung kümmern.

Sollten natürlich Early Access gleich gar nicht gut laufen oder nicht die beworbenen Inhalte bietet ist es wie mit einem fertigen Spiel ein Refund. Nach 2h sollte man schon merken ob die Performance passt und die Server stabil genug sind oder ob alles noch viel zu clunky ist.
 
Vor rund 8 Jahren war ich immer ganz wild auf Early Access Spiel, sofern mir das Thema des Spiels zusagte.
Nach doch einigen schlechten Erfahrungen, lasse ich es mittlerweile meistens sein. Einzige erfolgreiche Early Access Erfahrungen waren für mich: Valheim (bis heute EA) und Hell Let Loose.

Soll natürlich nicht heißen, dass Early Access schlecht ist. Meiner Meinung nach ist die Gefahr halt höher, dass das Spiel niemals gut wird, weil viele kleine Studios auf diese Finanzierungsart zurück greifen. Die Studios fallen schon mal auseinander, jemand haut mit dem Geld ab oder EA wird zum Scammen genutzt.
Prinzipiell eine gute Sache, sieht man ja an Manor Lords und Medieval Dynasty.
 
Nachdem ich ganz zu Beginn etwas reingefallen bin, bin ich etwas vorsichtiger geworden, lehne einen Kauf im EA aber nicht generell ab. Wobei ich generell beim Spielekauf eher zurueckhaltend bin und auch bei normalen Releases ein sehr aehnliches Kaufverhalten an den Tag lege.

Viel haengt davon ab was man schon vom Spiel sieht. Dazu, wie auch bei normalen Releases, kaufe ich in der Regel nicht am ersten Tag, und kann so erste Erfahrungs- oder Testberichte abwarten. Und wenn ich das Studio und/oder den Publisher kenne, fliesst das auch in meine Entscheidung ein.

So habe ich zB My Time at Sandrock frueh im Early Access gekauft, und es nicht bereut. Ich kannte das Studio aber von My Time in Portia, wusste also das die es koennen.
Andererseits werde ich bei Palworld warten, denn das selbe Studio hat immer noch Craftopia im EA.

Cube World war einer dieser klassischen Reinfaelle: Hat Spass gemacht, aber die Ur-Version hat nicht ein Update bekommen. Dann ploetzlich ein Steam Release (ich konnte meinen Key noch in einen Steamkey umwandeln), der das Spielprinzip aber stark geaendert hat. Und wieder von den Entwicklern fallengelassen wurde...

Dead Cells ist ein Titel bei dem ich lange Zeit zwiegespalten war. Im EA viel, sogar sehr viel, gespielt. Dabei direkt miterlebt wie oft und teilweise radikal am Balancing gedreht wurde. Aber gegen Ende der EA Phase war fuer mich einfach die Luft raus. "Spieleburnout" sozusagen. Ich habe Dead Cells jahrelang nicht angepackt und erst vor Kurzem wieder ein paar Partien gespielt. Langzeitmotivation will immer noch nicht wieder aufkommen.

Mein Rekord fuer den Titel der am laengsten im EA ist und nicht von den Entwicklern aufgegeben wurde, duerfte wohl Secrets of Grindea sein. Das habe ich kurz nach EA Release in 2015 gekauft. Die Beta ist jetzt Featurecomplete, der echte Release duerfte dieses Jahr sein :D

Letztendlich gibt es aber eigendlich nur eine ganz kleine Zahl an Titeln von denen ich sagen muss das ich mich verarscht gefuehlt habe. Das erwaehnte Cube World. Dann noch "Towns", was glaube ich der allererste EA Titel war den ich gekauft habe. Und Gnomoria.
Bei allen anderen EA Titeln die ich gekauft habe kann ich fuer mich sagen: Selbst wenn sie nie erscheinen, selbst wenn sie komplett umgekrempelt werden: Ich hatte meinen Spass damit.
 
Prinzipiell muss man jedes Spiel immer einzeln Bewerten.

Beispiel Subnautica Below Zero.
Nach Subnautica hab ich bei Below Zero im EA zugeschlagen, unter anderem weils da noch billiger war. Hat sich ausgezahlt, auch wenn der erste Teil mMn. besser war.

Und meist bewegen sich diese Titel in einer Kategorie zwischen 10 und 20 Euro, durch einen Sale dann oft noch billiger.

In der Regel bin ich damit auch gut gefahren, und sollte doch mal eine Gurke dabei sein, wars zum Glück nicht viel Geld.

Mehr als 20 Euro würde ich dafür aber auch nicht ausgeben, da dann doch zu riskant.
 
Naja bei manchen Spielen war der EA schon eine Reise an sich an die man sich gerne zurück erinnert.
Was haben wir in EA DayZ SA alles für Bugs, Features und krasse Momente erlebt, da erinnere ich mich gerne zurück das war trotz allem eine schöne Zeit, mehr Freude kann man für 16€? nicht bekommen. Andererseits war die Entwicklung des selben Spiels auch eine einzige Katastrophe. Squad ist auch ein bisschen so aber wenn man es heute sieht, ein klasse Spiel in dem ich >1000 Stunden hab. Auch so viel Spaß damit gehabt und das fürn zwanni
Es kommt auf den Dev an ob EA gut ist
 
Generell habe ich schon gute Fälle von Early Access (EA klingt so nach Electronic Arts) erlebt. Das kommt aber auch ganz darauf an, wie gut die Grundidee ist und wie weit die Entwicklung ist. Ich mag Aufbauspiele wie Factorio oder Settlement Surivial. Factorio ist immer noch ein Traum. Auch wenn ich später dabei war, habe ich die FFFs geliebt. Die Gedanken, die man sich gemacht hat, die Zeit, die man in die Visualisierung gesteckt hat und nicht zuletzt lehrreiche technische Insights. Das Spiel war quasi reif als ich gekauft habe inkl. Mod Support.

IXION war ein tolles, fesselndes Spiel, wo ich mich über einige Dinge gerade am UI geärgert hatte. Nach einigen Monaten waren eine Patches raus und es wurde so dermaßen verbessert. Das hat irgendwie funktioniert.

Settlement Surival war irgendwie toll. Es war spielbar, aber irgendwann setzte sich der Gameloop und man merkt, dass man am Ende der Straße angekommen war. Alles lief wunderbar und man optimierte nur noch. Wenn man etwas benötigte (Samen für eine bestimmte Pflanze z.B.) und nicht bekommen konnte, hat man einfach eine große Menge Geld in die Hand genommen und es beim quasi ingame Amazon einfach bestellt. Das ist etwas unkreativ, aber bis dahin vergehen auch etliche Stunden Spielspaß.

Wo ich mal so gar nicht überzeugt war, war ein Transport Simulator. Der war mir aufgefallen, sah erst mal optisch cool aus, aber fühlte sich einfach noch nicht mal annährend fertig an. Eher in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Das hat man am deutlichsten am sehr rudimentären UI bemerkt, weil man auf umständliche Art durch einene riesigen Tech Tree scrollen musste. Die Bedienung war einfach noch nicht bedacht worden. Wie man eigentlich spielt, war auch unklar. Effektiv habe ich das Spiel wieder fallen lassen. Das dürfte eines dieser Spiele sein, die hier unter schnellen Cashgrab und dann vergessen geführt werden. Es war einfach zu früh für ein öffentliches Release. Damit versaut man sich so einiges. Ich würde einfach mal unterstellen, dass das Entwicklungsteam dahiner einfach nicht genug Erfahrung hat(te).

Hades war ein tolles Spiel. Ich habe es fertig auf der Switch bekommen und es ist wirklich ein göttliches Ergebnis. Ähnlich wie bei Factorio merkt man, wie viel Gedanken man sich um alles gemacht hat. Aber eine Story prozedual zu entwickeln finde ich schwer. Bei Hades geht es irgendwie, aber wenn ich mir so ein klassisches Spiel vorstelle, wo man ein neues Chapter anfügt und die alten weiterhin mit den Patches gut lauffähig halten muss... Klingt schwierig. Ich glaube, Europa Universalis 4 ist so ein Titel, der einfach voraussetzt, dass man fast alle DLCs gekauft hat. Ansonsten wirkt das Grundspiel irgendwie etwas seltsam. Ist auch kein Early Access Titel, aber trotzdem eine blöde Entwicklung zumal die DLCs eine Menge Geld kosten.

Meine Indikatoren für Software, die noch zu unreif für Cash Flow ist:
  • Unfertiges, spartanisches UI. Es bremst den Spielspaß so sehr, wenn Dinge einfach umständlich sind. Wenn ein UI einfach so zweckmäßig aussieht, dass es zwar bedienbar ist, aber jeglicher Gedanke zu fehlen scheint, wie wichtig dieses Element ist und wie man es effektiv bedienen könnte, dann besser Finger weg.
  • Fehlendes Balancing: Also generell. Dass man mal etwas schraubt, ist völlig normal. Siehe Brawler Games. Alles ok. Aber das sind kleine Anpassungen (mit eventuell großer Tragweite). Aber Game Breaking Mechaniken sollten nicht existieren. Oder grobe Schnitzer wie Möglichkeiten an z.B. freie Energie zu kommen (Lasse Hydrogen mit Strom produzieren und es erzeugt mehr Strom als es zur Produktion benötigt). Oder einfach willkürliche Werte, die einfach keine gute Balance in einer Wirtschaft oder im Gameplay ergeben. Klar kann man vieles noch Anpassen, aber worauf ich hinaus will, ist es einfach das fundierte "Keine Ahnung, ich mach einfach mal". Einfach für das richtige Gefühl. Was wäre Minecraft gewesen, wenn Diamanten nicht unglaublich selten gewesen wären?

Ich bleibe sehr kritisch, bei den Spielen, denen ich eine Chance gebe. Aber sobald ich merke, dass ein Entwickler einfach nur Unity + Props zusammenwirft und die gesamte Abstimmung komplett fehlt: Finger weg.
 
Mein erster bewußter Kontakt mit Early Access war damals DayZ von Bohemia. Davor gabs, wenn überhaupt, nur mehr oder weniger befriedigende Demos. Da in den ersten Jahren die Fangemeinde eher stieg denn stagnierte, haben viele aussenstehende Entwickler die Möglichkeit des schnellen Geldes gesehen. Was dem Konzept eher geschadet hat.

Wenn ich mir überlege, wieviele Stunden ich in Chernarus herumgesurvivald habe, stellt sich die Frage nach "lohnt sich das" schon mal gar nicht. Sich beschweren wäre da ziemlich daneben. Und jaaaa, das Ding war buggy as hell. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es sich für die meisten Studios nur leidlich lohnt. Denn wenn sich der Release dann jahrelang hinzieht, fressen die Kosten die Sammelaktion vermutlich ganz schnell auf.

Sich von EAs fernzuhalten ist vollkommen OK. Es trotzdem schlechter zu reden als es ist, eher nicht. Klar, Fehlschläge sind im Konzept inbegriffen. Aber wenn ich 127Stunden in einem €12,73-Spiel verbracht habe, sollte man schon zugeben, dass man (offensichtlich) genausoviel Spaß hatte wie mit Vollpreisspielen um die 40-70 Euro.

Wieviel Freud oder Leid man mit EAs hat liegt nicht zuletzt auch am Entwickler und zunehmend an den Publishern, die wie Pilze aus dem Markt sprießen und ganz unverholen nur Profit im Sinn haben. ARK-Ascended Spieler werden verstehen, was ich meine.

Ideal für mich war und ist die Erfahrung mit Ostriv. Der Programmierer yevheniy hat hier mit viel Liebe zum Detail ein superschönes Aufbauspiel im Alleingang geschaffen. Inzwischen hat er Helfer für bestimmte Aufgaben. Ich spiele es immer wieder mal, um die verschiedenen Entwicklungsstufen zu erleben. Selbst wöhrend des Krieges bringt er größere Updates. Und JA, jeder cent (19Euro) hat sich gut gespielt.

Niemand wird gezwungen EAs zu spielen. Aber wenn, ist es eine Gute möglichkeit gerade für kleine Entwickler, seine Idee zu präsentieren. Man sollte es sportlich fair shehen: Wenn man als Student medikamente testet, passiert idR zumeist nichts. Wenns dann doch mal nen Ausschlag gibt, hat man trotzdem gut Kohle gemacht, oder?
 
Mir fehlt die Möglichkeit der kostenlosen early access Titel. Ich finde nicht in Ordnung für einen solchen Titel zu bezahlen. Ich darf spielen, dafür gibt es feedback. Wenn die eA Phase vorbei ist darf gern die Kostenlose Phase ebenfalls weichen.
 
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