Erfahrungsbericht Raptor-Gaming H1 USB2.0 7.1 Headset

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pcpanik

Gast
Ich möchte hier kurz meine Erkenntnisse über das Raptor-Gaming H1 Headset ausführen,
da in einem anderen Thread die Frage aufkam, ob dieses USB Headset tatsächlich Problemlos funktioniert, bzw. als USB Gerät überhaupt funktionieren kann.

1. Verpackung und Inhalt

In einer schlichten Aluminium Dose liegt das Headset in 3 Teile zerlegt zwischen Schaumstoff gepolstert. Mit dabei die USB Soundkarte und ein 3m Verlängerungskabel (Klinkenstecker).
Was fehlt ist eine Treiber-CD und ein Handbuch vermisst man ebenso.

Auf einem beigelegtem Zettel entschuldigt sich Hersteller Raptor-Gaming dafür, dass keine CD dabei ist, da der Treiber zur Erstauslieferung noch nicht fertiggestellt war. Man könne den Treiber bei www.raptor-gaming.com herunterladen, oder per E-Mail eine CD anfordern, die per Post zugesendet wird. (Raptor-Gaming sitzt in Deutschland)


2. Anschluß und Installation

Der Zusammenbau gestaltet sich überaus einfach. Die 2 Hörmuscheln, davon eine mit Mikrofon, und ein Kopfbügel mit innenliegenden Leitungen, der beide Seiten miteinander verbindet, einfach zusammenstecken, fertig.
Das Headset selbst hat am Ende des Kabels zwei 3,5mm Klinkenstecker für Lautsprecher und Kikrofon. So kann es auch an jede beliebige Soundkarte angeschlossen werden und arbeitet dort als normales Stereo Headset. Die Lautstärke kann über die Kabelfernbedienung geregelt werden. Das Mikrofon kann per Schalter auf halbe Lautstärke oder Aus gestellt werden.
Hauptstück bildet die USB2.0 Soundkarte von C-Media. An sie wird das Heaadset wie an jede andere Soundkarte angeschlossen. Die Verlängerung kann optional benutzt werden.
Laut Hersteller Raptor-Gaming sind das H1 und die Karte genau aufeinander abgestimmt!
Natürlich kann an die USB-Soundkarte aber auch ein anderes Headset angeschlossen werden.

Dem aufmerksamen Leser sollte also bis zu dieser Stelle nicht entgangen sein, dass das Raptor-Gaming H1 demnach ein normales Stereo Headset ist und der 7.1 Surroundsound elektronisch über die C-Media USB2.0 Soundkarte erzeugt wird.

Schließt man die USB2.0 Karte an den PC, wird eine Multimedia Schnittstelle erkannt. Anschließend muss der heruntergeladene Treiber nachinstalliert werden. Dieser deinstalliert den XP eigenen Treiber und ersetzt ihn durch die C-Media Software.
Die Software ersetzt die Primäre Soundkarte automatisch beim Einstecken in den USB Port durch die C-Media Karte, und stellt beim Herausziehen die Originalkonfiguration wieder her.

In der Taskleiste findet sich nun ein "Raptor Auge" als Symbol. Dort befindet sich das Steuerungszentrum mit dem von 2 Kanal auf virtuellen 7.1 Sound umgestellt werden kann.
Außerdem finden sich noch Mixer, Equalizer und eine Karaoke-Funktion.
Für das H1 ist bereits ein Equalizer Preset direkt voreingestellt und aktiviert.
Auf "Kofhöhrer" muss mann allerdings noch selber umschalten, da ansonsten als Ausgabe "Lautsprecher" eingestellt ist.

In dem Treiber-Paket sind außerdem zwei kleine Testprogramme namens "Heli" und "Rockwar" mit denen sich die Surroundfähigkeit testen lassen kann.

Insgesamt verlief die Installation (auf 3 getesteten PCs) Problemlos.
An einer USB 1.1 Schnittstelle passiert ubrigens garnichts.

3. Eigenschaften

Seit der vorletzten AUDIO wissen wir, dass die Menschheit in Oberton und Grundtonhörer geteilt ist.
Daher zur Info: Ich bin Obertonhöhrer mit einem Index von 2.

Musik (Earth 2160 Soundtrack): Glasklare Höhen, dynamische, saubere Bässe.
Ein beinahe steriler Sound. Der Dynamikumfang ist enorm. Schaltet man den 7.1 Effekt hinzu verstärkt sich dieser Eindruck noch weiter.
Wer auf Kristallklaren Klang steht wird begeistert sein.

Wer es eher Mittenbetont und insgesamt Wärmer mag, wird mit diesem Headset wahrscheinlich weniger glücklich.

Gaming (Fear/MoH/DTMRD2/XR/TMN): Die große Stärke des H1 sind EgoShooter.
Jedes Geräusch klingt deutlich trennbar heraus. Der virtuelle Surroundeffekt schaft es tatsächlich ein Gefühl des "ich bin Mittendrin"zu erzeugen. Nicht immer sind alle Geräusche genau ortbar, aber die grober Richtung stimmt, und das ist bereits mehr als jedes normale Stereo Headset zu leisten vermag.
Bei der gestrigen LAN-Party war es mir beim MoH Spielen eine eindeutige Hilfe.
Ich wusste jederzeit aus welcher Richtung der nächste gegener auftauchen würde.

Probleme gab es beim Rennspiel DTM RD2.
Die Motorensounds des eigenen Fahrzeug sind viel zu leise und werden nicht richtig wiedergegeben.
Erst das Abschalten des 7.1 Systems brachte Abhilfe.
Auf Stereo klang dann alles wieder normal. Natürlich nun ohne zusätzlichen Surroundeffekt.
Bei XPand Rally und TrackManiaNations wiederum konnte 7.1 Problemlos benutzt werden.
Möglicherweise liegts am Zusammenspiel mit dem DTM RD2.
Die Ortbarkeit der Geräsche war allerindgs nur relativ schwach.
Bei Rennspielen kommt das H1 an ein echtes 5.1 Boxensystem nicht heran.

Das in die linke Hörmuschel einschiebbare Micro des H1 konnte meine Mitspieler allesamt überzeugen. Alle Gespräche wurden einwandfrei auch im wildesten Getümmel verstanden.

Bequem ist das H1 allemal. 12h Dauertragen hat keine Kopfschmerzen verursacht. Die Ohrmuscheln schiegen sich samtig an. Das Gesamtgewicht des H1 fält erfreulich moderat aus. Eine echte Empfehlung für kalte Wintertage:p

4. Leistung

Weniger Frames durch USB Sound mit dem H1? Fehlanzeige. 3D Mark03 liefert sogar im einstelligen Prozentbereich bessere Werte.
10525 (H1) zu 10480 (Audigy2ZS). FEAR, MoH, DTMRD2 lieferten exakt gleiche Frameraten, wie mit einer Audigy2 ZS.

Natürlich muss man dabei beachten, dass die C-Media Soundkarte nicht die Leistung einer Audigy2 erreichen kann.
Weniger gleichzeitig darstellbare Stimmen und "nur" EAX2.0 benötigen weniger Rechenleistung, die zum Glück die CPU kaum belastet.
Der befürchtete Leistungseinbruch blieb jedenfalls komplett aus.
Im Gegensatz zum sonst üblichen OnBoard Sound hat C-Media hier seine Hausaufgaben gemacht!

5. Fazit

Für rund 90 Euro erwartet man natürlich schon einiges.
Das H1 hat mich in Punkto Leistung, Klang und Verarbeitung nicht enttäuscht.
Wäre da nicht der Aussruchtscher mit DTM RD2, in dem 7.1 nicht nutzbar ist.
Der Virtuelle 7.1 Surroundsound ist gut umgesetzt und tatsächlich hilfreich in Ego Shootern. Er konnte in Rennspielen aber nicht überzeugen. Für ein echtes 5.1 Boxen-System ist der Virtuelle 7.1 Sound kein Ersatz, reicht aber breits nahe daran heran und ist aus meiner Sicht zumindest mit einem "normalen" 5.1 Headset vergleichbar.

8 von 10 möglichen Punkten
 
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