LiniXXus
Commodore
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In diesem Thema möchte ich etwas auf das Umbauen einer Grafikkarte mit einem Wasserkühler näher eingehen. Mit einem Wasserkühler lässt sich eine Grafikkarte kühler und auch leiser betreiben. Hierzu gibt es Grafikkarten, die bereits ab Werk mit solch einem Wasserkühler ausgestattet sind. Der Einbau gestaltet sich dann noch viel einfacher, weil keine Grafikkarte hierzu zerlegt werden muss. Hinzu kommt noch die Herstellergarantie der Grafikkarte, die nach einem Umbau ggf. noch eine Rolle spielt.
Natürlich ist die GPU-Temperatur von der Wassertemperatur abhängig und die Lautstärke, bezüglich der Drehzahl der Lüfter auf Radiatoren. In diesem Thema gehe ich auf meinem Umbau ein, denn damit kann ich besser zeigen und beschreiben, worauf es mit ankommt. Daher bezieht sich dieser Umbau mit meiner neuen RTX 5080 Grafikkarte und einem Wasserkühler von Alphacool.

Wichtig ist immer, sich an die genaue Umbauanleitung des Kühlerherstellers zu halten. Denn die Kühler werden sehr genau ausgemessen und entsprechend danach auch hergestellt. Daher ist wichtig, dass alle Pads, die hierzu mit eingeplant sind, auch an ihre korrekte Position gesetzt werden.
Eigenmächtig die Pads zu tauschen oder noch zusätzliche zu verbauen, muss gut durchdacht sein. Denn Pads können in der falschen Ausführung oder an einer Position, wo keine vorgesehen sind, wie Abstandshalter wirken. Dadurch wird ein Kühler nicht richtig aufliegen und die Temperaturen können schlecht ausfallen.
Die Pads was bei meinem Alphacool beilagen, sahen qualitativ sehr gut aus. Daher sah ich keine Notwendigkeit an, eigenmächtig die Pads auszutauschen. In der Einbauanleitung stehen normalerweise auch die Maße der beiliegenden Pads dabei. So lassen sich die Pads jederzeit mit derselben Dicke nachkaufen.
Das Zerlegen der Grafikkarte kann unterschiedlich ausfallen. In meinem Fall mussten alle Schrauben an der Backplate entfernt werden und darunter befanden sich dann die vier Hauptschrauben, mit einer gefederten Halterung.
Danach wird das PCB der Grafikkarte vorsichtig angehoben. Bezüglich der sich darunter befindlichen Pads kann die Platine noch etwas festkleben. Danach vorsichtig anheben und die Kabelverbindung der Lüfter und der RGBs trennen. Hier aufpassen und nicht einfach an den Kabel ziehen, sonst kann es passieren, dass man sich die Kabel aus dem Stecker herausreißt.
Pads, die sich nach dem Trennen noch auf der Platine befinden, versuche ich sehr vorsichtig abzunehmen und klebe sie an die richtige Position des Luftkühlers. Meine Grafikkarte habe ich nach einem kurzen Test relativ schnell mit einem Wasserkühler umgebaut und daher sind die originalen Pads noch gut. Danach wickle ich einfach den Luftkühler mit Stretchfolie ein, damit die Pads eingelagert nicht austrocknen. Denn der Luftkühler lässt sich so später wieder im Originalzustand zurückbauen.
Ist zumindest meine Methode dazu, kann jeder natürlich anders handhaben.
Der neue Wasserkühler, der GPU-Chip und auch die VRam's sollten mit Isopropanol vor dem Aufsetzen der neuen Pads gereinigt werden. Gewöhnliche Wattestäbchen für Ohren sind hierzu nur bedingt geeignet, weil sich der Kunststoff verbiegt. Außerdem fusselt Watte und daher sind solche Reinigungsstäbchen, was ich über Amazon bezogen habe, besser geeignet. Denn hier wird keine Watte, sondern Schaumstoff als Überzug verwendet.
Auch den neuen Wasserkühler vor dem Aufsetzen der neuen Pads auf die vernickelte Metalloberfläche mit reinigen, da sich darauf Produktionsrückstände befinden können. Auf einem Wasserkühler gibt es immer solche höheren Positionen, die für die Pads vorgesehen sind. Dadurch lässt sich auch ersehen, wo Pads überall drauf kommen.
In meinem Fall war es recht einfach, da nicht viele Pads draufkommen. Die Pads sitzen aber auf denselben Positionen wie mit dem Luftkühler. Die Pads auf dem Kühler aufzulegen ist besser, als auf der Platine der Grafikkarte. Weil es später einfacher ist, die Platine auf den Kühler zu setzen. Denn bezüglich der vier Hauptschrauben lässt sich das PCB genauer auf den Kühler bereits richtig auflegen.
Sind die Pads stattdessen auf dem PCB gesetzt worden, beseht die Gefahr, dass beim Zusammensetzen Pads von ihrer Position fallen und unbemerkt nicht mehr richtig dazwischen sitzen.
Anmerkung: Beim Auflegen der Pads sicher gehen, keine Folie zum Abziehen zu vergessen. Mit einer meiner Pads hätte ich auch beinahe vergessen, die obere Folie abzuziehen. Zum Glück ist mir dieses noch aufgefallen. Um sicherzugehen, bin ich dann über alle Pads mit der Rückseite meines Skalpelles gegangen. Denn sind die Folien abgezogen, kleben die Pads etwas dran. Ansonsten ist die Oberfläche mit der Folie sehr glatt.
TIPP: Falls Pads mal nachgekauft werden sollen und man sich nicht sicher ist, was für eine Dicke verwendet wurde, dann lieber dieses Thermal Putty statt Wärmeleitpads kaufen. Besonders wenn es sich um Grafikkarten handelt, wo der Kühler bereits ab Werk verbaut wurde, lassen sich die verbauten Pads schwer ermitteln. Ansonsten lieber beim Hersteller des Kühlers nachfragen oder in der Umbauanleitung nachschauen. Denn dort sich auch oft die verwendeten Pads mit gelistet. Pads lassen sich auch mit einer Fühlerlehre ermitteln und dann rechnet man noch 0,5 mm dazu. Nur kommt man manchmal nicht gut zwischen PCB und dem Kühler. Habe auch schonmal alte Pads mit einer Schiebelehre ausgemessen. Das ist dann zwar nicht so genau, aber es lässt sich auch in etwa ersehen, was für Pads benötigt werden. Mit meinen Umbauten hatte ich in der Regel Pads, die 1 mm dick sind. Hatte aber auch Grafikkarten, da sind auch 1 mm und auch 0,5 mm verbaut gewesen. Natürlich können noch andere Dicke Pads verwendet worden sein, aber über 2 bis 3 mm hatte ich zwischen Kühler und dem PCB noch nie.
Wärmeleitpaste kann aber direkt auf dem GPU-Chip gesetzt werden.
In meinem Fall habe ich ein PhaseSheet PTM - Hochleistungs-Wärmeleitpad auf Größe zugeschnitten und für 10 min in den Kühlschrank gelegt. Bitte nicht tiefkühlen, es reicht aus, dass das Pad etwas heruntergekühlt wird. Denn dann lässt der sich besser auf den GPU-Chip auflegen. Das Abziehen der Folie wird aber bei 0,2 mm etwas fummelig und benötigt etwas Geduld. Es ist auch ratsam, nach dem Auflegen noch kurz 3min abzuwarten und dann erst die obere Folie versuchen, abzuziehen.
Habe mir hierzu eine feine Spitze eines Skalpells zur Hilfe genommen.
Aber früher oder später wird man die Folie abziehen können.
Das Pad kann auch 2-3 mm größer als der GPU-Chip ausfallen.
Danach kann die Platine auf dem Kühler aufgelegt werden. Hierbei zunächst schauen, ob sich dieser PhaseSheet PTM-Pad, auf dem Kopf haltend löst. Bei mir klebte es gut dran und so konnte ich das PCB bedenkenlos auf den Kühler schräg ansetzten, sodass ich von den vier Hauptschrauben zunächst die zwei unteren übereinander zusammenlegen konnte.
Danach kommen die Pads auf der Rückseite zwischen der Platine und dem Kühler drauf. Mit meinem Kühler werden alle Schrauben durch die Backplate mit dem Kühler festgeschraubt. Zuvor muss aber die IO-Blende an die korrekte Position gesetzt werden. Hier hängt es dann vom Kühler ab, wie die IO-Blende genau befestigt wird. In meinem Fall wird diese mit zwei Schrauben, was auch die Backplate mit dem Kühler verbindet, mit befestigt.
Alle Schrauben werden langsam Stück, für Stück festgezogen und angefangen habe ich mit den vier Hauptschrauben um dem GPU-Chip. Je nach Kühler kann es aber auch vorkommen, dass diese vier Hauptschrauben unterhalb der Backplate zuvor festgeschraubt werden müssen. Mit dem festziehen der Schrauben ist wichtig, immer nur ein klein wenig festziehen und dann die nächste Schraube nehmen, damit sich der Kühler langsam und auch gleichmäßig setzen kann.
Danach ist der Umbau im Grunde abgeschlossen.
Tipp beim Befüllen.
- Pumpe nur mit einer externen Stromquelle betreiben.
- System gut mit Küchenrollenpapier ausstopfen.
Mit anderen Grafikkarten wird der Umbau so ähnlich ablaufen. Wichtig ist halt, wie bereits geschrieben, sich an die Umbauanleitung zu halten und keine Pads zusätzlich einzubauen, wo keine vorgesehen sind.
Kleiner Tipp noch, es kann sich auch positiv mit auf die Temperaturen auswirken, wenn eine Grafikkarte im verbautem Zustand warmgelaufen ist und die Schrauben noch etwas nachgezogen werden. Denn im kalten Zustand setzt sich der Kühler noch nicht richtig und warme Pads werden weicher und der Kühler kann sich dann noch etwas setzten. Oft lassen sich dann Schrauben noch ein klein wenig weiter festziehen.
Hoffe, dass ich mit diesem Thema etwas helfen konnte.
Hier noch ein Video, mit solch einem Umbau. In diesem Video wird auch eine RTX 5080 Grafikkarte mit einem Alphacool Wasserkühler umgebaut. Es handelt sich zwar um einen anderen Hersteller der Grafikkarte, aber der Ablauf ist derselbe wie mit meiner Grafikkarte und meinem Wasserkühler. Manchmal ist es auch gut sehen zu können, wie ein Umbau vollzogen wird.
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PS, dieses Thema bezieht sich NUR um das Umbauen einer Grafikkarte mit einem Wasserblock!
(Nicht um Unterschiede oder Vergleichswerte zwischen Luft- vs. Wasserkühler!)
Auf die Vergleichswerte, Vor- und nach dem Umbau, gehe ich in Beitrag 16, auf Wunsch eines Users, gesondert etwas ein. Klick: Springe zu Beitrag 16
In diesem Thema können wir daher etwas näher auf Umbauten der Grafikkarte mit einem Wasserblock eingehen. Es geht hierbei auch nicht um meinen Umbau, meiner Grafikkarte, sondern um Umbauten mit Grafikkarten, mit einem Wasserblock, allgemein.
Gruß Gero
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