Heimnetzwerk und Glasfaser - wie zukunftssicher bauen?

BlubbsDE schrieb:
Ein Kabel zu zwei Dosen ist keine gute Idee. Da ist dann bei 100 MBit Schluss.
Ah, sorry, da hatte ich mich falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich eine Dose auf der einen Seite und eine auf der anderen Seite!

@Skysurfa Das hab ich mir auch gedacht bzw. mich gefragt wo jetzt der Vorteil des Doppelkabels liegt, wenn es eh zwei Außenmäntel gleicher Stärke sind und man sowieso vor hat ein Leerrohr zu verwenden. Vielleicht damit es auf Putz/Tapete netter aussieht? ;) Macht aber doch keiner, dann werden ja i.d.R. Kabeltunnel benutzt.
 
Im privatem Umfeld nutzt man die TwinKabel in der Regel nicht. Im gewerblichen Bereich werden diese Kabel sehr gerne genutzt, da sich beim Verlegen ein Geschwindigkeitsvorteil bietet. Da in der Regel Doppelanschlüsse verwendet werden, brauchst Du pro Doppelanschluss nur einmal das Kabel abtrommeln und ausmessen. Da erfolgt die Verlegung aber auch in anderen Verlegesystemen. Bei einer offenen Verlegung in Steigetrassen hat ein TwinKabel aber auch wieder den Nachteil, dass es, wenn es sich verdreht, aussieht wie hingekotzt und hingeschissen. Unser Elektriker nimmt es aus diesen Grund nicht mehr.

Auf der Tapete sieht im Übrigen garnix nett aus. Evtl. die Mona Lisa oder andere netten Bilder, aber mit Sicherheit keine Kabel oder Leitungen. :)
 
humancore schrieb:
Verstehe grundsätzlich warum 2 Anschlussdosen besser sind, aber ich muss auch wegen der Verlegung der Stromkabel gucken, dass das Leerrohr nicht zu dick wird. Möchte nicht die halbe Wand rausreißen, in der Rohbauphase wäre das kein Problem.
Strom und Kommunikationskabel sind getrennt voneinander zu verlegen! Vor allem wenn man es neu macht :)
 
Skysurfa schrieb:
Okay, danke für die Erklärung, gewerblicher Bereich mit IT ist es ja nicht bei mir, hauptsächlich privat und etwas Home Office. ;)

Und wer weiß, vielleicht ein poppiger Industrie-Look mit lila LAN Kabeln? 😏 Die CAT 7 gibt's in allen Farben, für jeden Geschmack das passende. Ok, man könnte argumentieren, dass es da eher um die Zuordnung geht, aber vielleicht steht ja jemand auf die Ästhetik. 😅😁

@Iwwazwersch Grundsätzlich seh ich das auch so, aber hier ist manches so verlegt, das man sich nur an den Kopf fassen kann. Verlegezonen, was ist das? So ungefähr. Eine komplette Sanierung kommt aber nicht in Frage, ich kann nur das optimieren, was die vorigen Menschen auf kuriose Weise installiert haben. Auf gar keinen Fall würden Stromkabel und Kommunikations-/Datenkabel im gleichen Leerrohr liegen, aber es kann schon sein, dass Leerrohr und Stromkabel wenige mm trennen. Kann das denn Auswirkungen auf die Datenübertragung haben?
 
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humancore schrieb:
Kann das denn Auswirkungen auf die Datenübertragung haben?
Kann ist das Zauberwort, hab hier auch Cat. 7 neben Stromkabeln und teilweise auch den Kabeln der Photovoltaikanlage liegen. Bisher keine Probleme.

Aber Elektromagnetische Verträglichkeit ist halt nun mal so eine Sache :D
 
Ich habe sogar cat5e neben den String-Kabeln einer PV-Anlage liegen. Da sind immerhin 600-800VDC drauf. Aber selbst das ist kein Problem.
 
DC-Leitungen haben auch kein sich änderndes Magnetfeld.

u(t)=L*(di/dt)

Da muss sich schon was ändern, damit du eine Spannung in deine Cat-Kabel induzierst.
 
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Ok, beruhigend! Bei einem kreuzenden Stromkabel kann ich nämlich das Leerrohr für die Datenkabel nur dahinter oder davor verlegen, dann mache ich das so. Vielen Dank noch einmal für eure Erklärungen, ihr habt mir sehr weitergeholfen! :)
 
Bei Daten neben Stromkabel geht es nicht im Kreuzen sondern wenn die x Meter direkt nebeneinander liegen und dann da auch noch richtig Saft drüber geht.

Auch bei ein oder zwei Metern ist das noch egal, wenn aber nen Bündel Steomkabel 30m neben nem Bündel Cat Kabel liegt dann ist nicht mehr gut
Ergänzung ()

Skysurfa schrieb:
Das ist dann einfach Pfusch. Wenn ein Kabel ortsveränderlich und nicht dauerhaft verlegt ist, dann muss dieses flexibel ausgeführt sein. Das ist ein Cat7-Verlegekabel nicht.
Naja, an der Decke hinterm AP finde ich es ok. Wenn du da ne Dose setzt musst du auch nen selbst konfektioniertes Kabel nehmen und das steht dann sicherlich über wenn man auch nur halbwegs den Ap gescheit montieren könne. Will.

Das Verlegekabel kannste nen bischen zurückschieben.

Ist meiner Meinung nach aber auch wirklich einer der wenigen Fälle wo das ok ist
 
Skysnake schrieb:
Naja, an der Decke hinterm AP finde ich es ok. Wenn du da ne Dose setzt musst du auch nen selbst konfektioniertes Kabel nehmen und das steht dann sicherlich über wenn man auch nur halbwegs den Ap gescheit montieren könne. Will.

Grundsätzlich ist Pfusch, aus meiner Sicht, niemals ok. Das fängt immer klein an und endet irgendwann damit, dass die Tür vom Traforaum offen steht. Geht doch sowieso keiner rein.... Es gibt, mittlerweile europaweit, eindeutige Vorschriften, die einzuhalten sind. Diese gelten im Übrigen nicht grundlos.

Wenn ich eine Dose setze, wie es sich gehört, dann kann ich das Kabel excellent mit einem Keystone abschließen. Wenn ich da jetzt einen AP auf die Dose setze, dann kann man diesen wunderbar mit einem Patchkabel in der Dose einstecken. Dieses kann auch ein konfektioniertes Kabel sein, dann aber in flexibler Ausführung und nicht als Verlegekabel. Da wir das in unserer Bürolandschaft hundertfach so ausgeführt haben, bin ich mir sicher, dass es problemlos geht.
 
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Es ist aber der Unterschied zwischen man sieht ein Kabel und man sieht kein Kabel.
 
Also ich persönlich kann ein Patchkabel, das in einem Keystone steckt wunderbar in einer Schalterklemmdose verstecken und anschließend den AP über die Schalterdose setzen. Da sieht man 100%ig kein Kabel und das ganze entspricht auch noch den gültigen Regeln der Technik. Man muss keine Cat-Dose montieren. Der Schutz gegen das Berühren von Teilen mit gefährlichen Spannungen kann hier vernachlässigt werden, da zum ersten keine gefährlichen Spannungen anliegen und zum Zweiten der AP die Funktion einnimmt. Es geht definitiv ohne Trickserei.
 
In der Zwischenzeit hab ich mich nochmal etwas intensiver mit der Materie beschäftigt, ich kannte mich gar nicht so aus mit den Begriffen Patchfeld, Keystone-Module usw., jetzt meine ich aber einen gewissen Überblick gewonnen zu haben. Also was Dosen angeht, würde ich auf jeden Fall welche mit Keystone-Modulen nehmen, bei denen die Verlegekabel mit Keystone einsteckbar sind. Das hat folgenden Grund: Momentan verlege ich lediglich von einem Raum meiner Wohnung in einen anderen, da brauche ich max. 2 Verlegekabel. Nächstes Jahr soll aber auch in der Dachbodenwohnung auf Netzwerk/Internet zurückgegriffen werden, da würde ich dann von der Dose auf ein Patchfeld und Switch umsteigen. Mit installierten Keystone-Modulen wäre kein neues Auflegen der Einzeladern nötig.

So langsam hab ich's glaub ich raus. ;)

Dazu dann aber gleich noch ein paar Fragen:

Welche Keystone-Module soll ich passend zu den CAT 7a Kabeln nehmen? Reichen Cat 6a?

Genau die gleiche Frage zum Patchfeld, ist 6a ok? Ich habe da auf Anhieb kein CAT 7 gefunden und was von 1 GB/s gelesen (bei den Keystone-Modulen aber "nur" mit 500 MHz).
 
Ok, super! Vielen Dank! :)
Dann noch eine hoffentlich allerletzte Frage: Da ein Deckendurchbruch ins obere Geschoss nötig ist und dieser nicht so riesig werden soll, überlege ich für 4 Räume auch nur jeweils 4 Verlegekabel zu nehmen. Sollten dann doch mal in einem Raum zwei Anschlüsse benötigt werden, kann man das im Nachgang auch durch einen Modularverteiler oder Switch machen? Die Internetbandbreite teilen sich ja sowieso alle, wie ist das dann mit der Netzwerkgeschwindigkeit? Ist diese dann durch das Aufsplitten an dem EINEN Verlegekabel automatisch auf die Hälfte oder weniger reduziert oder hängt das vom aktuellen Verbrauch der angeschlossenen Geräte ab? Es kann ja dann nur über die 8 Adern laufen und nicht über 2x 8 wie bei zwei Verlegekabeln.
 
Ein Kabel pro Raum kann ausreichend sein. Es ist auf jeden Fall besser als dort kein Kabel liegen zu haben.

Du kannst natürlich in jeden Raum einen kleinen Switch betreiben. Du musst davon ausgehen, dass nicht alle Geräte mit der vollen Bandbreite das Netzwerk nutzen. Einen Gleichzeitigkeitsfaktor von 1 (=100%) wirst Du ja nicht haben. Jede Leitung kann max. 10G übertragen.

Wenn Du in der Zukunft eine Internetanbindung mit 10G hast und deine Leitung in jedes Zimmer das hergibt, dann ist das immer noch ausreichend. Mehr wie 10G kannst du nicht downloaden. Ich würde es so machen, wenn der Deckendurchbruch nicht größer erstellt werden kann.

Wenn du ein Kabel aufsplttest (4 Adern / Anschluss), dann ist die maximale Geschwindigkeit auf 100 MBit begrenzt.
 
Alles klar, dann werde ich das so machen. Kabel aufsplitten wollte ich nicht, also nicht ein Kabel pro Doppeldose, sondern höchstens von der einfachen Dose dann per Switch weiter, sollte das überhaupt nötig sein. Und eben weil da kein Office für mehrere Personen eingerichtet wird, denke ich nicht, dass ich das in der Form brauche und meine Decke dann unnötig mit zwei Kabelbündeln beschädige.

Reichen denn die herkömmlichen RJ45 der Cat 6a Patchkabel für 1 Gbit/s aus? Das hab ich noch nicht ganz gecheckt, denn es scheint zur Zeit nur RJ45 der alten Sorte und RJ45 Cat 8 zu geben.

Dazwischen existieren merkwürdigerweise Cat 7 / 7a Patchkabel mit 6a RJ45 Steckern (500 MHz Durchsatz), das bringt dann ja gar keinen Vorteil im Gegensatz zu 6a Kabeln...?
 
humancore schrieb:
Reichen denn die herkömmlichen RJ45 der Cat 6a Patchkabel für 1 Gbit/s aus?
Das hab ich noch nicht ganz gecheckt, denn es scheint zur Zeit nur RJ45 der alten Sorte und RJ45 Cat 8 zu geben.
Ja.
RJ45 Cat. 8 benötigst du nicht.


humancore schrieb:
Dazwischen existieren merkwürdigerweise Cat 7 / 7a Patchkabel mit 6a RJ45 Steckern (500 MHz Durchsatz), das bringt dann ja gar keinen Vorteil im Gegensatz zu 6a Kabeln...?
Das hast du sehr gut erkannt.
Cat. 6a reicht völlig aus.
 
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