Heimnetzwerk und Glasfaser - wie zukunftssicher bauen?

humancore

Lt. Junior Grade
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Hey zusammen, ich habe das (erste) Corona-Jahr zur Renovierung meiner Wohnung genutzt und bin gerade dabei, Datenkabel zu verlegen. Der Plan ist, mit maximal möglicher Datenübertragungsrate aus dem Netzwerk Medien abzuspielen (4K, 8K und was noch kommt) sowie dann in ein paar Jahren bei der Internetgeschwindigkeit an die hohen Datenraten der Glasfaserübertragung (max. 1Gbit/s) ranzukommen. Da würde ich mich ungern auf WLAN verlassen, sondern direkt Datenkabel in die entsprechenden Räume legen. Irgendwo ist ja immer der Flaschenhals, deswegen die Frage an euch: Wie würdet ihr da vorgehen und welche Technik wird benötigt?

Ich habe gedacht ich verlege ein ca. 25m CAT 7 Verlegekabel zu zwei Dosen. Und dann ginge es mit Patchkabel weiter, auf der einen Seite zum Router (Fritz!Box), auf der anderen Seite in ein Ausgabegerät, z.B. TV. Evtl. das Gleiche nochmal mit Verlegung ins obere Stockwerk zu einer anderen Wohnung. Ginge das so? Was muss unbedingt beachtet werden, um keine Verluste bei der Datenübertragung zu haben?
 
Ich finde CAT 7 Kabel klingt gut, 10 Gigabit fähig ist es. Ich würde Sternverkabelung empfehlen alles von einem Ort in die Räume und an Zentraler STelle ein Switch und Router.
 
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humancore schrieb:
Ich habe gedacht ich verlege ein ca. 25m CAT 7 Verlegekabel zu zwei Dosen.

Ein Kabel zu zwei Dosen ist keine gute Idee. Da ist dann bei 100 MBit Schluss.
 
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Wieso ist bei 100 Mbit Schluss, wenn du 2 Dosen verbindest?


Wie weiter oben schon genannt wurde, würde ich ein sternförmiges Netzwerk aufbauen. Über Cat-7 geht ohne Probleme 1Gbit und mit entsprechender Hardware noch mehr.

Von einem zentralen Punkt aus mit Cat 7 Kabel zu entsprechenden Datendosen in den gewünschten Räumen.
An dem zentralen Ort laufen die Leitungen auf ein Patchfeld und von dort auf die Fritzbox und/oder einen Switch.
Wenn man schon am Renovieren ist und Leitungen verlegt, dann Hinblick aufs erweitern/aufrüsten, die Datenletungen in sauber verlegte Leerrohre zu verlegen.

Glasfaser im Haus zu verlegen halte ich zum jetzigen Zeitpunkt für übertrieben, da entsprechende Hardware meiner Meinung nach im Kosten/Nutzen - Verhältnis zu teuer ist.
 
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Eine Netzwerkdoppeldose je Raum, so hast du mindestens 2 Anschlüsse. Jede Dose natürlich mit ZWEI 8 Adrigen Cat7 Kabeln anbinden und Zentral im HWR (da wo der Glasfaseranschluss in die Bude kommt ;-)) zusammenführen.

So kannst du 10Gbit/s im Heimnetzwerk (wenn nötig) zur Verfügung stellen.

Gerne auch an andere Dinge denken da wären z.b. Netzwerkdosen für Überwachungskameras (wenn gewollt) oder auch Netzwerkdosen an Zentralen Punkten für gut plazierte Accesspoints...
oder auch ZWEI Doppeldosen im Wohnzimmer damit man nicht direkt für PS5, PS4, SmartTV und HTPC einen Switch aufstellen muss ;)

Edit: @EpOx_82 weil EIN Kabel --> 4 Adern und mit 4 Adern kannst du nur 100Mbit übertragen. Zumindest wenn du mit einem 8 Adrigen Kabel 2 Dosen "belegen" möchtest.

Aber ich denke es geht schon darum das jeder Anschluss der Dose sein eigenes Kabel hat ;D
 
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Zukunftssicher zu 100% ist wahrscheinlich nur Leerrohr :D
Cat 7 ist aber auf jeden Fall sehr gut. Allerdings braucht es bei Verlegekabel auch eine vernünftige Crimp Zange und gute Dosen. Zumindest zwei Geräte zum Test sollte man für die Verbindungen schon mal parat haben. Das die Verbindung da ist, heißt noch lange nicht, dass auch die maximale Geschwindigkeit erreicht wird. Hatte das Problem mal bei einer 1 GBit Verkabelung. Da lag es am Ende am Stecker oder am Crimpen, auch wenn alles laut Kabel und Stecker auf 1 GBit ausgelegt war, kam am Schluss nur 100 MBit an. Am Ende war die Kombination Stecker/Crimpzange schuld.
 
Wir haben hier auch Cat7 und alles zentral an einem Switch. Und wurde hier im Forum neulich auch sehr gut beraten als ich ein Stück selbst erweitert habe.

Glasfaser wäre sicherlich schneller oben hinaus, aber im Heimnetzwerk fehlen da wohl eher noch aktuelle Anwendungen. 8K Stream von Youtube benötigt so um die 60 MBit, aber da kommt es dann ja auch auf die Quelle und den Codec an - mit 1 GBit sollte man hier also auch nicht unbedingt so schnell an die Grenzen kommen.

Des Weiteren sind die Preise für schnellere Netzwerkgeräte über 1 GBit vergleichsweise hoch.

Wenn möglich so bauen, dass Kabel nachgezogen werden können. Bei uns sollte das kein Problem sein an die meisten Stellen, d.h. in 10-20 Jahren kann man hier auch aufrüsten...
 
Ich denke das Cat7 für die nächsten 25 Jahre zukunftssicher ist. Ich habe Cat5e 2007 verlegt und es hat noch Bestand.
Ich würde den Fokus eher auf WLAN Acess legen und WiFi6+DFS fähige wählen wie den TP-Link AX50. Die meisten anderen billig Teile und auch Telekom-Teile machen kein DFS und insofern ist eine Kanalwahl K100 oder höher nicht möglich. AVM-Hardware ist in diesem Punkt überteuert, bzw. es gibt noch nix.
Auf WiFi6E zu warten macht keinen Sinn, da dort auch nur mit 200Milliwatt gesendet werden darf. Das gleicht dann allenfalls die noch schlechtere Reichweite von 6 GHZ aus.
Derzeit darf im 5 GHZ unterhalb K100 mit 100Miliwatt gesendet werden, ab K100 mit 1 Watt.
Das ist der entscheidende Punkt um WLAN 5GHZ auf Etagen zu verteilen.
Was nutzt mir schnelle WLAN Verteilung nur in einem Zimmer, wenn dann hinter der 1. Wand nur noch 100Mbit -200Mbit kommt?
Leerrohre sind da auch ein Thema. Dann kann man freilich auch an der Verkabelung sparen und jederzeit noch mal schnell ein Kabel zusätzlich einziehen, wenn es gebraucht wird.
Oder falls dann wirklich die Enkel statt 10 Gigabit noch mehr/schneller verteilen möchten im Haus, das freilich 100 Jahre und mehr steht, bleiben die Kabel dann austauschbar.
 
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PUNK2018 schrieb:
Edit: @EpOx_82 weil EIN Kabel --> 4 Adern und mit 4 Adern kannst du nur 100Mbit übertragen. Zumindest wenn du mit einem 8 Adrigen Kabel 2 Dosen "belegen" möchtest.

Aber ich denke es geht schon darum das jeder Anschluss der Dose sein eigenes Kabel hat ;D

Dann schreibt doch einfach 1 Kabel als Verbindung zu 2 Doppeldosen :D:D:D:D:D:D:D
Klar, das würde zwar funktionieren, ist aber pfusch. :freak:
 
Mit Cat 7 bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Das wird ein paar Jahre ausreichen. Die Kabel auf jeden Fall in Leerrohr verlegen, dann kannst du auch in 10 Jahren noch was austauschen.

Es gibt spezielle Unterputzdosen mit vergrößerten Anschlussraum. Die kann ich nur jedem an Herz legen, der sich seine IT-Verkabelung im Haus auf den aktuellen Stand bring. Sowas hier zum Beispiel:

1609329919590.png


Sonst hast du hinterher Probleme mit dem Biegeradius der Leitungen, wenn du die Dose oder die Jacks einbaust.
 
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Von einem zentralen Punkt aus, idealerweise dort wo der Hausanschluss/APL ist (und wo evtl. auch mal Glasfaser ins Haus rein käme),
Netzwerkkabel in alle Räume legen, mindestens zwei Kabel pro Raum, die dann auf eine Doppeldose aufgelegt werden.
Dazu Cat.7 Verlegekabel nehmen, z.B. https://www.amazon.de/dp/B07ZVKY44T/.

Zusätzlich würde ich in jedes Stockwerk einen Access-Point montieren für WLAN, diese natürlich ebenfalls mit jeweils einem solchen Kabel anschließen.

Ein Patchpanel nehmen für Keystone Module, mit genügend Anschlüssen für alle diese Kabel.
Ein Patchpanel ist so was: https://www.amazon.de/dp/B07QRYK7QW/.

Und einen entsprechend großen Switch. Da kannst du dann entscheiden wie schnell der sein soll.
Ein "normaler" mit 1GBit/s oder ein schnellerer mit 2,5GBit/s, 5GBit/s oder 10GBit/s.

Die Verbindung von Patchpanel und Switch läuft dann über normale Patchkabel.

Keystone-Module sind so was: https://www.amazon.de/dp/B0733BYQB9/.

Bei den Netzwerkdosen in den Räumen natürlich auch Modelle für Keystone-Module nehmen.
z.B. solche: https://www.amazon.de/dp/B076F583L6/.
 
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feris schrieb:
Zukunftssicher zu 100% ist wahrscheinlich nur Leerrohr :D
Cat 7 ist aber auf jeden Fall sehr gut. Allerdings braucht es bei Verlegekabel auch eine vernünftige Crimp Zange und gute Dosen. Zumindest zwei Geräte zum Test sollte man für die Verbindungen schon mal parat haben. Das die Verbindung da ist, heißt noch lange nicht, dass auch die maximale Geschwindigkeit erreicht wird. Hatte das Problem mal bei einer 1 GBit Verkabelung. Da lag es am Ende am Stecker oder am Crimpen, auch wenn alles laut Kabel und Stecker auf 1 GBit ausgelegt war, kam am Schluss nur 100 MBit an. Am Ende war die Kombination Stecker/Crimpzange schuld.

Installationskabel wird in aller Regel auch nicht mit Steckern terminiert, sondern entweder mit Dosen oder Patchpanels, sei es mit klassischen LSA-Leisten oder Keystones/Modulen.

Es gibt Nischenfälle wo das Terminieren mit Steckern angezeigt sein kann (Platzmangel beim Standort des Endgerätes, so dass direkt terminiert werden muss), die gibt es im Heimbereich in den aller-allermeisten Fällen aber nicht, und selbst dann empfiehlt es sich mit Feldsteckern zu arbeiten die eine einfachere/saubere Terminierung ermöglichen. Diese Feldstecker sind aber teuer & sperrig.
Weiterhin hast du dann am Endpunkt immer noch das Problem, dass du dann niemals die richtige Menge "Kabel" hast: Entweder das Kabel ist zu kurz, so dass du mit einer Kupplung verlängern musst, oder zu lang, so dass du sperriges Installationskabel hinter der Schrankwand wegbinden musst.
Und kacke sieht es immer noch aus, das Kabel was da ausm Putz kommt und schnurstracks ins Gerät. Von der Farbgebung der am meisten verwendeten Installationskabel (grelles Gelb oder Orange) eh mal abgesehen.
Hättest du stattdessen mit einer Dose terminiert, könntest du mit handelsüblichen, fertig konfektionierten Patchkabeln in allen Formen und Längen von der Dose auf das Gerät gehen.

Strom, Telefon & Coax werden ja in aller Regel auch immer mit Dosen terminiert. Aber bei Datenkabeln wird immer wieder dieser Unfug abgezogen. Kann mir mal endlich jemand erklären was die Ursache für diese Divergenz ist?
 
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t-6 schrieb:
Kann mir mal endlich jemand erklären was die Ursache für diese Divergenz ist?
Weil normale Netzwerkkabel eben Patchkabel also Litzenkabel sind, auf diese kann man Stecker crimpen.

Bei einer dauerhaften Festverlegung nimmt man Verlegekabel. Die haben starre Adern, ähnlich wie Coaxkabel.
Auf diese sollte man keine Stecker crimpen, weil die üblichen Stecker nicht für starre Adern ausgelegt sind.

Es gibt natürlich auch Ethernetstecker für Verlegekabel, aber das ist Pfusch und sollte vermieden werden.

Und natürlich lege ich so was auf Dosen auf, sieht doch doof aus wenn da ein dickes, oranges Kabel aus der Wand guckt...
 
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Weil normale Netzwerkkabel eben Patchkabel also Litzenkabel sind, auf diese kann man Stecker crimpen.
Es ging um die Divergenz warum bei den üblichen Kabelagen (Strom, Telefon, Sat) in den Haushalten in aller Regel immer mit Dose terminiert wird, bei Netzwerkkabel aber oftmals Stuss gebaut wird ;)

Dass Crimpen mehrheitlich in Pfusch endet, sollte die Überschrift dieses Unterforums werden.

Ich versuche es mal mit einem Wort: Heimwerker.
Irgendwie sowas. Wobei ich auch schon oft genug Feldstecker-terminierte Kabel gesehen habe, die ohne Not anscheinend von Elektrikern so gebaut wurden.
 
Evtl. weil ein Elektriker, der die Kabel verlegt hat zwar Experte für Strom ist, aber nicht für Netzwerk und die Arbeit die Kabel auf Dosen oder Patchpanel aufzulegen dem nächsten überlässt.
Und manchmal gibt es halt diesen nächsten nicht...
 
PUNK2018 schrieb:
Okay, also würde dann prinzipiell sowas funktionieren?
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Das wäre ein 2x4x2 CAT 7 Kabel, der Außenmantel scheint verbunden zu sein. Oder alternativ einfach 2 einfache 2x4 Kabel nebeneinander, ich sehe da jetzt keinen Unterschied außer dass die Außenmäntel nicht zusammen wären. Es geht mir eigentlich in meiner Wohnung nur um zwei Räume, ein Heimkinozimmer und mein Arbeitszimmer. Weder in Schlafzimmer noch Küche brauch ich LAN. Für ein bisschen Spotify und ne Netflixserie am Tablet/Handy reicht WLAN! ;) Verstehe grundsätzlich warum 2 Anschlussdosen besser sind, aber ich muss auch wegen der Verlegung der Stromkabel gucken, dass das Leerrohr nicht zu dick wird. Möchte nicht die halbe Wand rausreißen, in der Rohbauphase wäre das kein Problem.

Crimpzange hab ich bisher nur für 3-adrige NYM-J Kabel benutzt, da hab ich auch entsprechendes Abmantelwerkzeug, Absiolierzange etc., das müsste ich mir für den Querschnitt hier wahrscheinlich alles besorgen. Da die Frage aufkam: Glasfaser im Haus ist aktuell keine Option, so weit in die Zukunft planen lohnt sich nicht, bis dahin wird sicher mal wieder renoviert und dann kann man das auch in 20 Jahren noch machen.

Der Punkt mit dem WLAN Access war gut, wieder ein Nadelöhr, aber das betrifft ja nicht LAN.

Sternförmige Verteilung mit zentralem Patchfeld halte ich für ne gute Lösung, wenn wirklich in allen Räumen ein Zugang liegen soll. Das ist bei mir nicht der Fall, ich hab diese Anordnung seit 17 Jahren und das wird sich wohl auch nicht ändern. Die Verschaltung, evtl. mit Switch, nehme ich aus einem Raum (Arbeitszimmer) vor, von da aus würde es wohl auch später durch die Decke nach oben gehen. Sorry für die vielen Details, einfach nur damit ihr ein Bild davon bekommt was mir vorschwebt und warum ich es so machen würde - unter der Voraussetzung, dass hier kein Denkfehler vorliegt! :D
 
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Zukunftssicher sind nicht zu kleine Leerrohre, verlegt mit wenig Ecken und großen Radien.
 
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humancore schrieb:
Das wäre ein 2x4x2 CAT 7 Kabel, der Außenmantel scheint verbunden zu sein. Oder alternativ einfach 2 einfache 2x4 Kabel nebeneinander, ich sehe da jetzt keinen Unterschied außer dass die Außenmäntel nicht zusammen wären.
Nimm Einzelkabel. Den Unterschied zu den TwinKabeln merkst Du spätestens beim Verlegen. In Kabelkanälen und auf Kabelbühnen macht das noch Spaß aber in Leerrohren dann nicht mehr.

t-6 schrieb:
Irgendwie sowas. Wobei ich auch schon oft genug Feldstecker-terminierte Kabel gesehen habe, die ohne Not anscheinend von Elektrikern so gebaut wurden.
Das ist dann einfach Pfusch. Wenn ein Kabel ortsveränderlich und nicht dauerhaft verlegt ist, dann muss dieses flexibel ausgeführt sein. Das ist ein Cat7-Verlegekabel nicht.
 
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