Lafontaine: "Weil die Bürger sparen, muss der Staat schulden machen"

Der Daedalus

Commander
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Gerade bei ARD...

Also seine Rechnung war wie folgt:

Die Deutschen (also Privatleute und Unternehmer) haben ein Volumen von 4.000 Milliarden Euro welches sie auf der "hohen Kante" haben...
Damit mit dem gesparten Geld auch was sinnvolles gemacht werden kann, müssen andere Schulden machen.
So weit so gut ... der Grundsatz der Wirtschaftslehre.

Sein folgender Schluss aber bereitet mir echt Kopfzerbrechen:
Also müsse der Staat 1.500 Milliarden Euro Schulden machen, damit das angelegte Geld auch arbeiten kann und das Geld nicht "in irgendeine Socke gesteckt wird".

Ich stells einfach erstmal zur Diskussion.
 
Sehe das auch gerade.
Es ist eine Talkshow.
Da wird viel geredet und geredet...


Bohlen hat das schon gut erkannt --> Enteignung. ;)
Fernsehen... Viel Rauch um Nichts.



Um mal direkt darauf einzugehen:
Ich halte es für hirnrissig.
Die Leute sparen, weil es eine ungewisse Zukunft zu geben scheint oder wohl so sein wird,
und er will dann das Geld "nehmen" und anderwaltig einsetzen.
Das läßt sich wohl keiner gefallen.
In meinen Augen ist das eine im Eifer des Gefechts getroffene Aussage.
Ähnlich wie es hier ab und zu auch passiert.
Nur war es dort nicht in einem Forum, sondern von Angesicht zu Angesicht.
Die Reaktionen der anderen sagten ihr Übriges...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Daedalus schrieb:
Die Deutschen (also Privatleute und Unternehmer) haben ein Volumen von 4.000 Milliarden Euro welches sie auf der "hohen Kante" haben...

Ach! Und warum bleibt am ende des Geldes bei mir immer noch soviel Monat übrig?
Wieso bei so vielen anderen auch?
DIE Deutschen haben das also, so so. Naja dann, Mahlzeit. :rolleyes:
 
Die Enteignung durch den Staat z.B. via Inflation funktioniert nicht mehr so einfach, weshalb Geld auf der hohen Kante je nach Anlageform mittelfristig erst einmal recht sicher sein kann. Obendrein fordert der Staat ja sogar, dass man z.B. für sein Alter zu guten Teilen selber ein Vermögen anspart. Insofern war Lafontaines populistisches Geschwafel gestern bei Maischberger nur noch das I-Tüpfelchen auf einer wirklich grotesken Veranstaltung, die ich mir nur einige Minuten lang angetan habe. Das wäre nur mit Harald Schmidt als Moderator einigermaßen erträglich gewesen.

Früher konnte der Finanzminister einerseits gelegentlich mal ein paar Geldnoten mehr drucken und sich andererseits Geld pumpen und unters geneigte Wahlvolk streuen, aufdass nach ihm wer auch immer die Schulden mit Zins und Zinseszins zurückzahlen möge. Das hat Lafontaine während seiner SPD-Zeit auch noch miterlebt und mitgetragen.
In der deutschen Geschichte ist der Staat einige Male durch eine fast komplette Entwertung der Sparvermögen seine Schulden losgeworden (was anders auch kaum möglich gewesen wäre). Aber heute setzt die EU dem Gelddrucken und Schuldenmachen engere Grenzen und es ist Globalisierung angesagt, d.h. das große Geld verlässt das Land bzw. betritt es erst gar nicht, wenn die Rahmenbedingungen nicht mehr genehm sind.
Falls Ex-Bild-Mitarbeiter Lafontaine mal finden sollte, dass der Fiskus bei ihm zu sehr zugreift, kann er ja bei Herrn Beckenbauer anfragen, wie man seinen Wohnsitz steuergünstig nach Österreich verlagert. Der weiß dann auch gleich, wie man sich sich weiterhin als solidarischer deutscher Staatsbürger verkaufen kann.
 
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