Linux kann mich nicht überzeugen!

Maschinist

Cadet 2nd Year
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Habe zuletzt verschiedene Distributionen ausprobiert (Suse 8.0, Mandrake 9, RedHat 8) weil ich mal wieder dachte, Linux ist inzwischen einfacher=nutzbarer geworden - ich habe mich abermals geirrt!

Die Installationen liefen zwar größtenteils ohne Probleme ab (außer Suse nervte etwas mit irgendwelchen Fehler-Protokollen) und die Windowmanager gefielen mir bei allen 3 Distributionen ausserordentlich gut! Zwar habe ich irgendwie den Eindruck gewonnen, daß Linux versucht, mehr nach Windows auszusehen als Windows oder Mac-OS selbst, frei nach dem Motto: "Guckt mal, wir können das auch - Bäh!" und letztendlich <ul>nichts</ul> anderes macht, als Aussehen und Verhalten eben jener zu kopieren. Aber warum nicht? Hat ja seine Gründe, warum Windows so verbreitet ist und Mac-OS den Ruf eines intuitiven OS hat. Hat sich ja auch schliesslich kein Desktop-Anwender für Linux interessiert, als es noch kein KDE und Gnome gab.

Soviel zum Lob!

Schlecht gefielen mir:

- die Maus-Treiber. Hatte mit 2 getesteten Mäusen und Einstellungsorgien den Eindruck eine Art Jump'N'Run zu bedienen.
- die Geschwindigkeit und die mühsame Konfiguration des X-Servers! Bei XP hat man bei selber Hardware tatsächlich eine (gefühlt) höhere Geschwindigkeit = niedrigere Reaktionszeiten für Fensteraufbau & -darstellung (selbst mit Luna!)
- Die Window-Manager sind untereinander z.T. inkompatibel. Manche Anwendungen verhalten sich merkwürdig.
- Linux ist Null konform! (Mal englisch, mal deutsch; durcheinander gewirbelte Menüs... ->Wenn man genauer hinsieht, ist selbst bei dem WM's keine vollständig einheitliches Design ist zu erkennen.)

... und allgemein:

- schlechte Hardwareunterstützung und -einbindung: Für neue Hardware muss man den Kernel patchen und compilieren. Da kann man ja vom Ansatz her nur drüber lachen. Welcher Linux-Newbie soll das eigentlich schaffen. Warum kann man hier Geräte-Treiber nicht so einfach wie unter Windows einbinden?

- Gute Software-Lösungen kosten auch für Linux Geld! ... bei einer Ausnahme: "Open Office" scheint sich zu einer echten MS Office-Alternative zu entwickeln. (StarOffice konnte mir nie recht gefallen.)

- Es gibt keine vernünftige Software für den Desktop-Anwender (Audio, Video, Spiele / Die 2-3 "Vorzeige"-Umsetzungen bekannter Games und "Gimp" machen den Kohl auch nicht fett! Genauso gut könnte man Windows-Freeware heranziehen, für die man unter Linux Seinesgleichen sucht, z.B. "Virtual Dub")

- stellte man 2 absolute Computer-Änfänger vor die Einarbeitung in jeweils Linux und Windows, käme der Windows-Nutzer garantiert schneller zum Erfolg. (Bin mal gespannt, ob die Sekretärinnen im Bundestag mit Linux klar kommen werden...)

Linux vs Windows:
In vielen Foren sieht man sich mit vermeintlichen Linux-Vorteilen konfrontiert, was sagt eigentlich Windows dazu?

- "Ich habe die Konsole unter Windows XP zuerst nicht gefunden... und transparent war die auch nicht.". Muß man eigentlich nicht kommentieren! Wir leben schliesslich nicht mehr in den 70ern des letzten Jahrhunderts. Die Konsole möge in Frieden ruhen - bei StarTrek gibts auch kein Konsole, die mit Tastatur-Befehlen gefüttert werden will...

- Linux kann echtes Multiuser- und Multitasking... Windows XP auch, jedoch mit Punktabzug beim Multiuser-Fähigkeiten - für einen Desktop-Anwender jedoch <i>mehr</i> als ausreichend!

- Linux ist kostenlos... aber leider kann der Support etliche Münzen kosten!

- Linux ist portabler als Windows: Mag wohl sein, interessiert mich als Desktop-Anwender nur leider überhaupt nicht...

- Linux ist sicherer als Windows! Die Diskussion ist so alt, wie Linux selbst: Sollte Linux mal das Mainstream-OS werden, sieht auch das anders aus. (Es gibt auch keine Viren für den KC85 aus DDR-Produktion oder den C64 - Warum? Weil ihn kaum einer benutzt!)

- "Die Verzeichnisstruktur von Linux ist übersichtlicher." ... wohl kaum! Es gibt ja nicht mal ein einheitliches Verzeichnis für ausführbare Programme. Wenn man diszipliniert ist, kann man unter Windows mit 3-4 Verzeichnissen arbeiten!

- "Die Linux-Community hält so super toll zusammen, das ist bei Windows gaaaanz anders." Aha, hier müssen es ja ein paar Leute wissen. Muß man ebenfalls nicht kommentieren. (Anm. Wenn man manche Threads zu Linux liest, kann man den Eindruck gewinnen, das einige Leute mehr als ein bisschen von Einbildung ob ihres doch so genialen Betriebssystems leben. Das ganze Gerede von "über den Tellerrand" schauen nützt leider demjenigen wenig, der mit durch Arbeit am PC Resultate erzielen muss. Von Idealismus kann man nun mal leider nicht Leben!)

- Man <ul>benötigt</ul> Web-Seiten, die sich eingehend mit dem Thema: "Linux: Tipps für Windows-Umsteiger befassen" :-) . Wer von Euch weiß, wie ich, warum es das nicht auch umgekehrt gibt? Soll ich eine Eröffnen?

- Linux ist OpenSource. Punkt für Linux. Aber: 1. Den XP-Quellcode kann man zu 90% auch einsehen und 2. wer sagt den, daß es ein Vorteil sein muß, wenn jeder seinen Senf dazu geben darf! (s. Quantität und Quantität verfügbarer Windows-Software. Genauso gut könnte man formulieren: "Ein Vorteil von Windows ist, das es nicht OpenSource ist." Na, was nun?)

FAZIT: Linux bleibt weiterhin was für Freaks und ist nichts für Desktop-Anwender. Der Hype um Linux ist übertrieben!

Ich bleibe bei Windows, da weiß ich was ich habe!
Der Maschinist

PS. Ich arbeite nicht bei Microsoft und bekomme auch kein Honorar für diesen Text!
 
Zuletzt bearbeitet:
Moinsen,
da hast du dir ja selber sehr schön die Argumente zugespielt, die du super widerlegen kannst. (oder meinst es zu können) Ich werde einen Teufel tun und mich hier auf eine Diskussion über Linux vs Windows einlassen, nur hast du meiner Meinung nach den dicksten Minuspunkt bei Windows (zumindest XP und Nachfolgeversionen) vergessen.
Ich habe es z.B. nicht so gerne wenn ich irgendwelche Daten übermitteln muss bevor ich mit einen Betriebssystem arbeiten kann.
Und das ist erst der Anfang .....
Wie gesagt, für mich ist hier die Diskussion beendet, jeder soll nach seiner Fasson leben, aber ein Freak bin ich nun wirklich nicht.
 
Aaahhh, wie schön.
Stewi schreibt das, was ich nur gedacht habe.

Wir haben es nicht nötig hier die lange Diskussion anzufangen.
Aber ich finde es gut, dass Maschinist sich wohl eingehend mit Linux beschäftigt hat (verschiedene Distributionen) und irgendwann für sich entschieden hat: "Ich bleibe bei Windows".

Andere Menschen reagieren so (und das ist eine recht naive und kurzsichtige Lebensweise): "Oha, das ist ja gar nicht so wie ich es kenne. Das muß schlecht sein.". Dies entspricht dem Sprichwort: "Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht!".
 
Ich kann seine Ernüchterug zum Teil verstehen. Auch ich wünsche mir Linux in vielerlei Hinsicht etwas komfortabler, was aber eher am Support der Hersteller liegt als an den Programmierern, aber auch in der sehr zähen Umsetzung von Standards und Richtlinien. So wünsche ich mir einheitliche Installationsroutinen für alle Distributionen, eine automatische Hardwareerkennung vorallem für USB-Geräte, eine einheitliche Treiberstruktur mit genormten Setup-Menüs. Und dergleichen mehr.
Ich weiss, solche Wünsche lassen sich unter dem Grundgedanken "Open Source" nur sehr schwer durchsetzen und es wird ja auch nach und nach besser. Gerade in den letzen 2-3 Jahren hat Linux eine drastische Umstrukturierung erfahren, aber ein wirklich userfreundliches und unkopliziertes Desktop-System ist Linux noch lange nicht.

Auch meine bisherigen Ausflüge zu Linux endeten bisher immerwieder zum Schritt zurück zu Windows. Allerdings werden die Ausflüge von Mal zu Mal länger und intensiver, sodaß ich, spätestens wenn M$ den Support für Win2k einstellt ich den endgültigen Wechsel vollziehen werde.

Der Schritt, der mit Linux vollzogen wird, daß ein Betriebsystem frei verfügbar ist und ohne kommerziellen Hintergrund bereitgestellt wird, geht in die richtige Richtung. Hoffentlich erreicht Linux auch bei den Soft- und Hardware-Herstellern demnächst die nötige Akzeptanz und dann kann Mickey-Soft einpacken.
 
toll

Linux aus der Sicht eines Menschen, der ganz sicher nicht der Masse der PC-Nutzer entspricht.

Es ist ja schön, daß man unter Linux die totale Freiheit in der Programmwahl hat und daß man sein System bis zur Funktionsunfähigkeit verbiegen kann. Aber das will doch der normale PC nutzer gar nicht.
Das Teil soll eingeschaltet werden und sofort machen was ich will. Ohne Informatikstudium und ohne wissen zu müssen, wie die Kist funktioniert.

Warum muss ich zur Treiberinstallation z.B. bestimme Pakete manuell nachinstallieren und warum muss ich den Treiber oft sogar noch selbst kompilieren?
Mag ja sein, daß Linux dadurch besser und stabiler läuft, aber kann das nicht unbemerkt im Hintergrund passieren, ohne daß der Anwender was damit zu schaffen hat? Die Befehlskette ist immer vergleichbar - das muss man nicht manuell eintippen, dazu ist der Computer da!
Der Rest des Textes bezieht sich nur auf die Aspekte, daß Windows und fast alle Programme dafür kostenpflichtig sind und es diverse Sicherheitslücken besitzt, welche Linux übrigens auch hat, wenn ich mit die SecurityFix-Liste bei SuSE ansehen, dann sehe ich zu M$ keinen Unterschied.

Der Artikel ist ebenso einseitig beleuchtet wie der Beitrag von Maschinist, wenn nicht sogar noch parteiischer.
 
Ganz genau.

Dieser Artikel sollte ein nicht ganz ernst gemeintes, parteiisches Gegenbeispiel zu Maschinist's Post sein.

Ich dachte so käme es auch rüber.

Gruss Schorsch
 
Habe auch schon ein paar mal versucht mich in Linux einzufinden.
Angefangen hat es vor Jahren mit SuSe 6.2.
k damals hatte ich bei weitem noch nicht das Interresse an PCs und Kenntnisse wie heute, und deswegen war das Linux Gastspiel auch nur rund 1 Woche. :(
War einfach viel zu umständlich und zu groß.

Vor ein paar Monaten hatte ich es dann nochmal mit Mandrake 8.0 und Redhat versucht.
Aber auch hier musste ich schnell feststellen, dass Linux bestimmt kein dauerhaftes Dasein bei mir haben wird, weil einfach bestimmt Programme die mir wichtig waren nicht in dieser oder in einer ähnlichen Form verfügbar waren.
Und Linux und Windows auf einem Rechner will ich nicht haben...

Sollte ich vielleicht bald wieder in den Genuss eines Zweitrechners (Notebook) kommen, dann werde ich einen erneuten Versuch starten. :)

mfg Tweaki4k
 
ich versteh nicht was an neueren linuxversionen wie mandrake 9 oder suse 8.1 kompliziert sein soll?!
der einzige nachteil an linux ist meiner meinung nach der support durch hersteller!
der hardwaresupport durch linux ist sogar besser als durch windows!
ich musste nur 1 treiber installieren, und das war der nvidia-treiber für opengl.
die meissten "mängel" von windows-usern sind eigentlich nur nichtwillen am neuen. nach dem motto "kenn ich net, will ich net" wird stur ignoriert was nicht wie bei windows ist.
bin selbst mit windows aufgewachsen und habe mich erst letztes jahr an linux gewagt, doch mittlerweile wird windows fast garnicht mehr gestartet.
die office-programme sind alle dabei und sind kostenlos, bis auf mafia laufen alle spiele auch unter linux und selbst meine freundin kommt mit linux zurecht. ist ja auch nicht schwer, auf einen button zu drücken;)
und das mit der ordnung kann man so oder so sehen, keines ist "besser" geordnet, nur anders!

wenn du also bei windows bleiben willst, dann tu es.
es zwingt dich keiner zu deinem glück.
doch beschwer dich nicht wenn M$ wieder nach dem key fragt oder deine einstellungen wieder weg sind!
:p :D
jedem das seine

MfG
karuso
 
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